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Im Palast des Wuestenprinzen

Im Palast des Wuestenprinzen

Titel: Im Palast des Wuestenprinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trish Morey
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Andererseits machte er es ihr leicht, sich ganz seiner Führung zu überlassen, seiner Kraft und seiner Stärke. Diese herrlichen Gefühle, die er in ihr weckte, wollte sie voll auskosten.
    Plötzlich fiel ihre Reisetasche auf den Boden. Beinah gleichzeitig legte Tajik ihr die Arme um die Taille und presste sie an sich. Morgan konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen, kaum noch Luft holen, so stürmisch und leidenschaftlich waren seine Küsse.
    Noch ehe sie überhaupt begriffen hatte, was mit ihr geschah, war alles vorüber.
    Tajik hob den Kopf und löste sich von ihr. Während sie wie erstarrt dastand und ihre Gedanken zu ordnen versuchte, kam sie sich vor wie ein Teenager nach dem ersten Kuss.
    Mit einem Mal dämmerte es ihr. Wenn er bezweifelte, dass sie noch nie mit einem Mann geschlafen hatte, und einen Grund suchte, sie nicht mitzunehmen, hatte sie ihm den geliefert.
    Leider fiel ihr keine unbekümmerte oder provozierende Bemerkung ein. „Was, zum Teufel, haben Sie sich dabei gedacht?“, fuhr sie ihn stattdessen an, konnte jedoch das leichte Zittern in ihrer Stimme nicht verbergen.
    Schwer atmend sah er auf sie hinab. „Ich habe Ihnen ja gesagt, dass Sie schön und reizvoll sind in Ihrem Zorn.“ Seine raue Stimme ließ Morgan insgeheim erbeben, und sie hatte Mühe, die Fassung nicht zu verlieren. „Aber wenn Sie erregt sind, sind Sie noch viel schöner und ungemein begehrenswert.“
    „Oh … nein … nein“, stammelte sie, schüttelte den Kopf und trat einen Schritt zurück. „Ich war keineswegs …“ Sie verstummte. Wenn sie sich auf das Thema einließ, würde sie damit indirekt zugeben, dass er recht hatte. Und dann hätte sie ein großes Problem.
    „Küssen Sie etwa jeden Mann so leidenschaftlich?“
    „Nein, das ist wirklich nicht mein Stil. Sie haben mich überrumpelt, das ist alles.“
    Warum es in seinen Augen plötzlich so triumphierend aufleuchtete, konnte sie sich nicht erklären. Und warum er den Vertrag nicht hier und jetzt für null und nichtig erklärte, obwohl ihm ihre Moralvorstellungen doch eigentlich so wichtig waren, verstand sie noch weniger.
    „Ich muss gestehen, Sie überraschen mich immer mehr.“
    „Und Sie machen mich immer zorniger.“
    Sekundenlang schwieg er verblüfft. Morgan überlegte schon, ob sie zu weit gegangen war, und machte sich darauf gefasst, dass ihm jetzt endgültig der Geduldsfaden riss. Doch zu ihrer Überraschung warf er den Kopf zurück und lachte schallend.
    Das war zu viel, jetzt reichte es ihr. Empört nahm sie ihre Reisetasche auf, sie musste unbedingt allein sein.
    Als sie die Tür öffnete, hörte sein Lachen so unvermittelt auf, wie es begonnen hatte. „Miss Fielding!“ Es klang wie ein Befehl.
    Morgan zögerte. Es war noch nie ihre Stärke gewesen, sich durchzusetzen und sich erfolgreich zu wehren. Wie kam sie dazu, zu glauben, sie könnte diesem Mann die Stirn bieten?
    Sie drehte sich um, sah ihn an – und war schockiert über das, was sie im schwachen Licht des Mondes aus seinem Blick las. In seinen Augen blitzte Verlangen auf. Wieder verglich sie ihn insgeheim mit einem Raubtier, das entschlossen war, jeden Moment zuzuschlagen. Es überlief sie heiß und kalt, und ihr Herz klopfte wie wild.
    „Ja? Was ist?“, fragte sie leise. „Wir fahren um neun Uhr ab“, erklärte er. „Seien Sie bitte rechtzeitig fertig.“
    Die Luft hinter den laufenden Düsentriebwerken des Jets mit der Aufschrift „El Jamal“ flimmerte im Morgenlicht, als die Limousine auf die Maschine zuraste.
    Da Morgan schlecht geschlafen und sich mit Albträumen herumgequält hatte, in denen sie verfolgt wurde, war es kein Wunder, dass sich der Nebel in ihrem Kopf nicht verflüchtigen wollte. Ich hätte nicht zulassen dürfen, dass Tajik mich küsst, ich hätte mich auf jeden Fall wehren müssen, sagte sie sich wieder einmal.
    Völlig entspannt saß er ihr gegenüber, und als der Wagen langsamer fuhr, begegnete sie seinem Blick. Sogleich hatte sie das Gefühl, in der Tiefe seiner goldbraunen Augen zu versinken. Nicht nur die Küsse und ihre eigene Hilflosigkeit hatten sie so sehr durcheinandergebracht, sondern vor allem dieser Mann mit seiner faszinierenden Ausstrahlung.
    Sie versuchte, die Erinnerungen an seine warmen Lippen und die verführerischen Küsse zu verdrängen, und wandte sich ab. Schließlich hielt die Limousine an.
    Nobilah, die neben ihr saß, drückte ihr die Hand. „Seien Sie unbesorgt, unsere Piloten zählen zu den besten der Welt“, sagte sie

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