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Im Palast des Wuestenprinzen

Im Palast des Wuestenprinzen

Titel: Im Palast des Wuestenprinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trish Morey
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auf?“
    Tief in Gedanken versunken, hatte Morgan nicht gemerkt, dass Nobilah neben ihr stand. „Das ist Ashraf, Tajiks Vater und mein Mann.“ Nobilah wies auf das vorletzte Porträt.
    „Ja, die Ähnlichkeit ist verblüffend“, erwiderte Morgan. „Aber ich glaube, die goldbraunen Augen hat Ihr Sohn von Ihnen.“
    „Ja, und ich habe sie von meinem Vater geerbt. Doch alles andere hat Tajik von meinem Mann. Wenn ich ihn anschaue, glaube ich manchmal, ihn vor mir zu sehen.“ Nobilah seufzte wehmütig und wischte sich verstohlen die Augen. „Verzeihen Sie, dass ich so rührselig bin. Er ist vor einem Jahr von uns gegangen.“ Ihre Stimme bekam einen schmerzerfüllten Klang.
    Morgan konzentrierte sich wieder auf die Ahnengalerie. Tajiks Vater war offenbar ein stolzer, starker Mann gewesen, wie die strengen Züge verrieten. Die edle Nase, das energische Kinn und die stolze Haltung hatte Tajik zweifellos von ihm.
    „Möchten Sie darüber reden, was passiert ist?“, fragte sie vorsichtig, um keine alten Wunden aufzureißen.
    Wieder seufzte Nobilah. „Sie sind mit dem Hubschrauber abgestürzt, Tajiks Verlobte Joharah und ihr Vater hatten meinen Mann begleitet. Bei dem Absturz sind sie alle ums Leben gekommen. Es war eine schwierige Zeit.“
    Mitfühlend legte Morgan ihr den Arm um die Schultern. „Ja, das glaube ich Ihnen gern.“ Tajik hatte an einem einzigen Tag nicht nur seinen Vater und seine Verlobte verloren, sondern auch die Herrschaft über das Scheichtum übernehmen müssen. Es musste eine ungeheure Belastung für ihn gewesen sein.
    „Das hier ist Qasim, Tajiks Cousin“, fuhr Nobilah fort. „Sie werden ihn kennenlernen. Er vertritt Tajik während seiner Abwesenheit.“
    Morgan betrachtete Qasims Porträt, konnte jedoch keine Ähnlichkeit mit Tajik feststellen. Mit den tiefen Falten, die sein Gesicht durchzogen, der gebogenen Nase, dem Schnurrbart über den zusammengekniffenen Lippen und dem finsteren Blick war er kein Mann, auf dessen Bekanntschaft sie Wert legte.
    Nachdem Nobilah noch mehr Namen aufgezählt und kleine Geschichten über die einzelnen Personen erzählt hatte, unterdrückte sie ein Gähnen. „Sie müssen mich entschuldigen, meine Liebe. Ich möchte mich in meine Kabine zurückziehen und etwas schlafen.“
    „Sie haben eine eigene Kabine?“ Morgan war der Meinung, die verstellbaren Sessel seien bequem genug zum Schlafen. Aber sie hätte sich denken können, dass dieser Luxusjet auch mit Schlafkabinen ausgestattet war.
    „Legen Sie sich doch auch hin, Sie können die andere Kabine benutzen“, schlug Nobilah vor.
    „Mir reichen die verstellbaren Sessel“, erwiderte Morgan.
    „Unsinn. Ein Bett ist viel bequemer, und im Schlaf vergeht die Zeit rascher. Wir haben noch viele Stunden Flug vor uns.“
    Morgan gab nach und ließ sich von Nobilah an dem gefliesten und mit allen Raffinessen ausgestatteten Badezimmer vorbei zu den Kabinen im Heck des Flugzeugs führen.
    „Das ist meine Lieblingskabine.“ Nobilah wies auf die Kabine rechts von ihnen, deren Wände mit Holz in einem warmen Goldton verkleidet waren. „Und hier können Sie schlafen.“ Sie öffnete die Schiebetür auf der linken Seite.
    Morgan betrat den Raum, dessen männlich anmutende Ausstattung ihr den Atem raubte. „Das ist die Kabine Ihres Sohnes“, stellte sie fest. „Ich kann sie unmöglich benutzen.“
    „Warum nicht? Tajik braucht sie heute nicht.“
    Das breite Bett mit den vielen Decken und Kissen wirkte allzu einladend, und Morgan gestand sich ein, dass sie nach den Ereignissen der letzten vierundzwanzig Stunden müde und erschöpft war. Der Gedanke, ein wenig zu schlafen, war zu verlockend.
    „Danke, ich nehme Ihr Angebot gern an“, sagte sie schließlich.
    Nachdem Nobilah sich zurückgezogen hatte, streifte Morgan die Schuhe ab und schlüpfte unter die Decke, ohne sich vorher auszuziehen.
    „Was habe ich doch für ein Glück“, murmelte Tajik vor sich hin, während er die Schiebetür hinter sich zumachte.
    Morgan lag völlig entspannt in seinem Bett, die Arme weit ausgebreitet und das Haar leicht zerzaust. Da ihr die Decke nur bis zur Taille reichte und die Bluse hochgerutscht war, fiel sein Blick auf eine Handbreit nackte Haut, die in dem gedämpften Licht seidig schimmerte.
    Es fiel ihm schwer, sie nicht zu berühren. Glücklicherweise hatte sie sich nicht ausgezogen, ehe sie sich hinlegte, sonst hätte er der Versuchung, hier und jetzt mit ihr zu schlafen, nicht widerstehen können. Bald würde sie ihm

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