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Im Palast des Wuestenprinzen

Im Palast des Wuestenprinzen

Titel: Im Palast des Wuestenprinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trish Morey
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mehr von hier wegkommen. Warum ließ ihr Begleiter sie allein gegen die Naturgewalten ankämpfen? Selbst wenn sie den Sandsturm überlebte, wäre sie ohne das Pferd und ohne Hilfe verloren.
    Nachdem das Tier sich beruhigt hatte, rückte Morgan näher an seinen mächtigen Körper heran, der ihr etwas Schutz bot vor dem wütenden Sturm. Sie bedeckte seine Nüstern mit ihrem breiten Schal, um es vor dem Sand zu schützen, und streichelte es.
    „Wir stehen das gemeinsam durch“, rief sie in dem tobenden Wind. „Du wirst sehen.“ Plötzlich spürte sie seinen Herzschlag unter ihrer Hand und schöpfte Hoffnung. Sie war nicht allein, das Pferd und sie würden es schaffen.
    Während der Sandsturm schier endlos wütete und tobte, wurde es unerträglich heiß. Verzweifelt wünschte Morgan sich, Tajik hätte sie nicht nur benutzt. Wenn sie ihn nicht so sehr geliebt hätte, wäre es ihr egal gewesen, dass er nichts für sie empfand. Sie wäre nicht verletzt gewesen und säße jetzt nicht hier mutterseelenallein mitten in der Wüste im Sandsturm fest. Aber sie hatte geglaubt, er hätte sie gern, und war dann mit der Wahrheit nicht zurechtgekommen. Sie war ihm völlig gleichgültig, nur deshalb hatte sie die Flucht ergriffen.
    Und was hatte sie jetzt davon? Wie sollte sie aus dieser fast ausweglosen Situation herauskommen?
    „Bei mir bist du immer in Sicherheit, du brauchst keine Angst zu haben“, hatte er zu ihr gesagt, als er sie durch die Schlucht in den Bergen geführt hatte, die zum Greifen nah vor ihr lagen.
    In einem Punkt hatte er unrecht: Ihr Herz war bei ihm nie in Sicherheit gewesen. Aber wenn sie mit Tajik statt mit jenem Fremden in den Sandsturm geraten wäre, hätte sie nichts zu fürchten gehabt. Tajik hätte sie beschützt, dessen war sie sich sicher.
    Dass sie hier festsaß, war ihre eigene Schuld. Durch ihre unüberlegte Flucht hatte sie sich, das arme Pferd und wahrscheinlich auch ihren Begleiter in Lebensgefahr gebracht.
    Ich muss mich zusammenreißen und darf nicht aufgeben, mahnte sie sich, während ihr Tränen über die Wangen liefen. Sie schmiegte sich an das Pferd und ließ sich von seinem gleichmäßigen Herzschlag trösten. Zusammen würden sie es schaffen.

13. KAPITEL
    Sandstürme waren Tajik verhasst. Schon zum zweiten Mal innerhalb von zwölf Monaten fühlte er sich den Naturgewalten hilflos ausgeliefert, und das machte ihn ganz krank. Er brachte sein Pferd zum Stehen und verfluchte den Sturm und den Sand, der die Spuren verwischt hatte, denen er folgte. Er überlegte, ob seine Frau und ihr Begleiter es bis zu der vor ihm aufragenden Bergkette geschafft hatten. Oder waren sie mitten in der Wüste von dem Sturm überrascht worden?
    Beides wäre gleich schlimm.
    Er hatte drei Reiter, einen Geländewagen und zwei Transportfahrzeuge im Gefolge, um auf alles vorbereitet zu sein, wenn man die beiden fand. Vielleicht brauchten sie ärztliche Hilfe und mussten so rasch wie möglich in den Palast gebracht werden. Tajik hatte sich entschlossen, die Suche nach seiner Frau auf dem Rücken des Hengstes aufzunehmen, um sie nicht zu übersehen, falls sie unter einer dünnen Sandschicht verborgen lag.
    Die Erinnerung an die letzte Suche, an der er beteiligt gewesen war, war noch allzu frisch. Vor fast genau einem Jahr hatten sie in der Wüste die im weiten Umkreis verstreuten Überreste des Hubschraubers entdeckt und drei Tote geborgen. Es darf sich nicht wiederholen, ich liebe meine Frau und will sie nicht verlieren, sagte er sich immer wieder.
    Als ihm ihr Verschwinden aufgefallen war, hatte er zunächst den ganzen Palast abgesucht. Zuerst war er schrecklich wütend gewesen, bis er die Wahrheit erfuhr. Sein intriganter Cousin hatte den heimtückischen Plan ausgeheckt, er hatte sie zur Flucht überredet und alles vorbereitet.
    Murjanah durfte nicht sterben, sie bedeutete ihm viel zu viel. Niemals würde er sich verzeihen, wie herzlos er ihre Liebeserklärung abgetan hatte. Er wollte wenigstens die Chance haben, ihr zu sagen, wie leid es ihm tat.
    Er legte die Hand schützend über die Augen und ließ den Blick über die Wüste gleiten, bis er in der Ferne den Bussard bemerkte, der einsam am Himmel kreiste.
    Noch nie zuvor hatte sein Herz so schmerzhaft in seiner Brust geklopft wie in diesem Augenblick. Tajik gab seinen Männern hinter sich ein Zeichen und galoppierte davon.
    Als Erstes entdeckte er das Pferd, das nur jemand finden konnte, der gezielt nach dem Tier und einem vermissten Reiter suchte. Man hatte

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