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Im Palast des Wuestenprinzen

Im Palast des Wuestenprinzen

Titel: Im Palast des Wuestenprinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trish Morey
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gar nicht.“
    „Du hast riskiert, dass dein Bein wieder verletzt wird. Übrigens, die Stute hatte sich das Bein gebrochen.“
    „O nein, das arme Tier.“ Sie schüttelte traurig den Kopf. „Es ist in Panik geraten und hat sich aufgebäumt, als der Sandsturm uns mit voller Wucht traf. Ich hatte es nicht mehr unter Kontrolle, es ist gestürzt. Sein angsterfülltes Wiehern …“ Sie verstummte und barg das Gesicht in den Händen. Es tat zu weh, darüber nachzudenken, wie sehr das Pferd gelitten hatte.
    Tajik stand auf und hob die Hände. „Du musst doch gewusst haben, dass du für so einen langen Ritt noch nicht wieder fit bist. Das Tier hätte dich unter sich begraben können. Dein Bein hätte dabei wieder brechen oder du hättest ums Leben kommen können. Wolltest du das? Was hast du dir dabei gedacht?“
    Sie schluckte und setzte sich auf. Sie wollte nicht mit ihm streiten, solange er in seiner ganzen Größe vor ihr stand und sie im Bett lag und sich klein und mies fühlte. „Ich wollte nur weg, das ist alles. Qasim hat erklärt, er würde mir helfen, über die Grenze nach Jebbai zu gelangen.“
    „Er hat dich hereingelegt. Jebbai liegt in der anderen Richtung, du hättest auf dem Pferd fünf Tage gebraucht.“
    „Aber weshalb …?“ Verständnislos sah sie ihn an.
    „Dein Begleiter sollte dich in die Berge führen und dich dort zurücklassen“, antwortete er kühl.
    „O nein.“ Ihr schauderte bei dem Gedanken. Jetzt war ihr klar, warum der Mann auf ihre Versuche, ihn freundlicher zu stimmen, nicht reagiert hatte. Vermutlich war er in Panik geraten, als der Sandsturm losbrach. Er hatte fliehen und sie ihrem Schicksal überlassen wollen, in der Hoffnung, dass sie nicht überlebte.
    Tajik beugte sich über sie und stützte sich mit den Händen zu beiden Seiten ihres Kopfkissens ab. Sein Gesicht war ihrem ganz nah.
    „Wolltest du wirklich sterben?“
    „Du verstehst es nicht“, erwiderte sie und wünschte, sie könnte vergessen, wie liebevoll er nach der Rettung mit ihr umgegangen war.
    „Was verstehe ich nicht?“, wollte er wissen. „Warum musstest du dein Leben riskieren?“
    „Das habe ich nicht absichtlich getan.“
    „Aber dein verletztes Bein war dir egal, oder? Mir war aufgefallen, welche Schmerzen du beim Reiten hattest. Obwohl dir hätte klar sein müssen, dass du dir zu viel zumuten würdest, wolltest du durch die Wüste reiten. Ich begreife es nicht.“
    „Ich musste weg.“
    „Warum?“
    „Weil ich nicht hierhergehöre.“
    „Natürlich gehörst du hierher, du bist meine Frau!“
    „Du willst gar nicht unbedingt mich, sondern nur irgendeine Frau.“
    Das Schweigen, das sich zwischen sie legte, hatte etwas Vorwurfsvolles und Anklagendes.
    „Wie kommst du darauf?“, fragte er schließlich.
    Langsam wurde es ihr zu dumm. Sie kämpfte mit der Bettdecke und wollte aufstehen. Es war unmöglich, mit ihm zu argumentieren, wenn er sich in seiner ganzen Größe vor ihr aufbaute und so tat, als wäre sie im Unrecht, während sie im Bett saß, sich winzig klein vorkam und sich verteidigen musste.
    „Bleib liegen!“, forderte er sie hart auf. „Du bist noch viel zu geschwächt.“
    „Du hast mir gar nichts zu befehlen!“ Erst als sie die Füße auf den Boden stellte und sich erhob, merkte sie, wie schwach sie noch war. Aber das würde sie ganz bestimmt nicht zugeben. „Du siehst doch, es ist alles in Ordnung“, erklärte sie tapfer.
    Er schnaubte verächtlich, während er sich mit den Fingern durchs Haar fuhr. „Wann bist du auf die seltsame Idee gekommen, ich wollte nicht unbedingt dich, sondern irgendeine Frau?“
    „Als ich erfuhr, dass dir nicht von vornherein klar war, ich sei die richtige Frau für dich.“
    „Das stimmt nicht.“
    „O doch. Ich war für dich nur eine gute Ausrede, deine Verlobung mit Abir zu lösen. Qasim hat mir alles erzählt.“
    „Mit Abir war ich nie verlobt!“
    „Aber Qasim hat …“
    „Er wollte Abir mit mir verheiraten, um dadurch mehr Macht zu bekommen. Er hat das Thema im Staatsrat zur Sprache gebracht, und man war allgemein der Meinung, ich solle endlich eine Familie gründen. Dabei ist Abirs Name gefallen. Dennoch, ich war nie mit ihr verlobt.“
    „Kannst du mir dann erklären, wie ihr innerhalb weniger Tage diese Hochzeitsfeier vorbereiten und die Zeltstadt aufbauen konntet? Das war doch längst beschlossene Sache.“
    Tajik zog eine Augenbraue hoch. „Da kennst du Kamil schlecht. Er wäre zutiefst beleidigt, wenn er wüsste, dass du

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