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Im Schloss der schlafenden Vampire

Im Schloss der schlafenden Vampire

Titel: Im Schloss der schlafenden Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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er,
„wie er die Kutte ausgezogen hat. Sie muss dort unter den Bäumen liegen.“
    „Ich... ich wollte doch
nur...“, stotterte Steffen. Doch dann drückte ihm die Blamage die Luft ab.
Rasch hob er den Autoschlüssel auf, den ihm Julia vor die Füße geworfen hatte.
Er machte kehrt und rannte über die Straße ins Wäldchen.
    „Fährt er einen Alfa Romeo?“,
fragte Tim.
    Julia bestätigte das.
    „Alles klar“, nickte der
TKKG-Häuptling. „Wir dachten, es wäre der Wagen des Erpressers.“
    „Erpresser?“ Gaby pustete gegen
ihren Goldpony und hob dabei auch die Brauen.
    „Richtig. Davon wisst ihr ja
noch gar nichts.“ Tim gab Julia die Hand. „Heymwachts Töchter wurden entführt.“
    Er berichtete. Julia war
entsetzt.
    Gaby wies zum Marstall. „Du
meinst, dort sind sie eingeschlossen?“
    „Dort oder woanders. Auf jeden
Fall hier.“
    „Dann suchen wir gemeinsam.“
    In diesem Moment meldete sich
Tims Mobiltelefon.
    „Ich bin’s“, sagte Kommissar
Lützen. „Wir haben den Kerl gefasst. Er ist völlig geschafft, hat auch keinen
Widerstand geleistet. Inzwischen kennen wir die ganze Geschichte. Es sollte
eigentlich nur ein Autodiebstahl werden. Konrad Vogt hat zu spät gemerkt, dass
zwei blinde Passagiere dabei sind. Daraus entstand die Idee zur Erpressung. Der
Kerl gibt zu, dass er professionell Autos klaut. Er ist der Bruder vom
Schlossverwalter. An dem Verbrechen ist der zwar nicht beteiligt, aber er weiß
davon und hat Unterschlupf gewährt. Also Mitwisserschaft und Beihilfe. Unser
Hauptproblem ist jetzt, Tim: Wo sind die Kinder?“
    „Wir wollen sie gerade suchen:
Gaby, Julia und ich.“
    „In ihrem Versteck sind sie
nicht mehr. Sie konnten entkommen.“ Lützen berichtete, was er von Konrad Vogt
wusste, und schloss die Befürchtung an, Lena und Tina könnten sich verirrt
haben.
    „Das wäre schlimm“, erwiderte
Tim. „Das Moor ist sehr nah. Wenn sie in die Richtung geflohen sind, wird es
gefährlich für die beiden. Man weiß ja nicht, was kleine Mädchen machen in
ihrer Angst. Ich seh mich sofort dort um und auch auf der Rückseite vom
Schloss. Gaby und Julia suchen hier. Wenn wir nicht gleich Erfolg haben, sind
Hubschrauber gefragt mit Scheinwerfern und Lautsprechern. Wir melden uns.“

22. Rettung
in letzter Minute
     
    Carlos Teckenburg, der
Profi-Brandleger, hatte sich dem Schloss von der Rückseite genähert. Die
Dunkelheit deckte ihn. In dem großen Gebäude war alles still. Nur hinter zwei
Fenstern dort hinten im Parterre war Licht. Sicherlich war der Schlossverwalter
noch auf, zog sich TV-Schwachsinn rein oder las ein Buch, falls er zu den
intelligenteren Exemplaren der menschlichen Rasse gehörte.
    Teckenburg schleppte einen
Rucksack, der den High-Tech-Zubehör eines Spitzen-Abfacklers enthielt: Zünder,
Brennflüssigkeit - die man tropfenweise verteilen kann und die dann für rasend
schnelle Ausbreitung der Flammen sorgt Einbruchswerkzeug, Taschenlampe und
Pistole. Er hatte an alles gedacht.
    Gregor von
Serbendung-Lauchtingen, sein Auftraggeber, hatte ihm Baupläne vom Schloss
überlassen, einschließlich der Stromversorgung und der Verlegung der
Lichtleitungen.
    Teckenburg hatte sich alles
genau angesehen. Dann entschied er sich für seine Flüssigmethode — wie er es
nannte. Sie beruhte auf der genannten Brennflüssigkeit. Der Nachweis der
Brandstiftung war hierbei schwer zu erbringen und der Verlauf der Feuersbrunst
schnell.
    Teckenburg drang jetzt zu einem
der hinteren Eingänge ein. Nur eine knappe halbe Stunde machte er sich im
Innern des Schlosses zu schaffen. Dann war alles gerichtet. In drei Minuten
würde der Zünder die Höllenglut entfachen. Die kurze Frist musste reichen zum
Abgang. Dann stand Mühe bevor, nämlich der Fußmarsch im weiten Bogen um die
Ostseite des Wäldchens. Ein großer Umweg — aber in reichlich einer Stunde würde
Teckenburg wieder beim Campingplatz sein.
    Zufrieden mit sich, verließ der
Verbrecher das Schloss. Einmal hatte er gemeint, Stimmen zu hören: auf dem
Vorplatz beim Portal. Wenn schon — es störte ihn nicht. Gleich würde alles
brennen und dann war das Schloss nicht mehr zu retten.
    Teckenburg glitt ins Freie,
schloss die Tür und — spürte eine Bewegung hinter sich.
    „Na, wen haben wir denn da“,
sagte Tim. „Sieht fast aus wie ein Einbrecher. Oder? Mann, ich glaub’s nicht.
Das ist ja der Teckenburg, unser Kreuzotterfeind.“
    Der Verbrecher wirbelte herum
und griff nach der Pistole, die er in gefährlichen Situationen

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