Im Sturm erobert
vereinbart.« »Cox war auch einer eurer Partner«, erinnerte Leo Sibson leise.
»Du hast gesagt, er hat versucht, uns zu erpressen, Saltmarsh.« Sibsons Koteletten vibrierten. »Ist das die Wahrheit?«
»Ja, jetzt leg die verdammte Pistole weg«, fauchte Saltmarsh. »Wenn Ihr die Pistole weglegt, macht Euch darauf gefaßt, zu sterben«, murmelte Leo.
»Verflucht, Monkcrest, jetzt reicht’s mit Eurer Einmischung.« Saltmarsh richtete die Pistole auf Leo. »Wenn Mrs. Poole diejenige ist, die weiß, wo die Ringe sind, dann brauch ich Euch nicht mehr.«
Beatrice sah, wie Saltmarshs Finger sich um den Abzug krümmte. Sie merkte, daß Leo sich zur Seite werfen wollte und fürchtete, daß er es nicht schaffen würde. In ihrer Verzweiflung, ihn irgendwie abzulenken, tat sie etwas, was sie ihren Heldinnen nie gestattete: sie schrie. »Neeeiiiiiin.«
Ihr femininer Schrei von Angst und Wut hallte durch den Raum. Die Steinwände warfen das Echo zurück. Beatrice kam es vor, als ob es tatsächlich Energie von der unheimlichen Atmosphäre aufnehmen würde, die den Raum durchdrang. Saltmarsh zuckte zusammen. Aus dem Augenwinkel sah sie, wie Leos Gesicht sich verzog.
Die Wirkung auf den ohnehin nervösen Sibson war wie ein elektrischer Schlag. Sein Mund klappte auf und zu, seine Hände verkrampften sich um Leos Pistole. Es knallte.
Die Kugel krachte in einen Schrank, durchschlug die Glasscheiben.
Saltmarshs Gesicht verzerrte sich vor Wut. »Du verdammter dämlicher, nutzloser kleiner Mann.« Er drehte sich zu Sibson und feuerte.
Sibsons Schrei löste Beatrice’ ab, dann faßte er sich an die Brust, aus der in einer gräßlichen roten Fontäne Blut schoß, und dann brach er auf den kalten Steinen zusammen, mit einem Ausdruck entsetzter Ungläubigkeit auf dem Gesicht. Leo warf sich auf Saltmarsh, bevor Sibson auf dem Boden aufschlug. Beatrice sah, wie Saltmarsh die leere Pistole beiseite warf und nach der in seinem Hosenbund griff. Er hatte das Gleichgewicht verloren und war offensichtlich schockiert von der Erkenntnis, daß die Situation außer Kontrolle war. Es gelang ihm, die zweite Pistole herauszuziehen, aber er konnte den Abzugshahn nicht rechtzeitig spannen,
Leo prallte auf ihn und der Schwung warf sie beide zu Boden. Beatrice hörte das widerliche Geräusch von Fäusten, die auf Fleisch treffen. Heiseres Grunzen und dumpfe, schwere Schläge hallten durch den Raum.
Die Männer rollten über den Boden, krachten gegen Schränke und Tischbeine. Es war unmöglich, festzustellen, wer diesen brutalen Kampf gewinnen würde.
Beatrice sah sich verzweifelt nach einem schweren Gegenstand um, den sie gegen Saltmarsh einsetzen konnte. Ihr Blick fiel auf eine schwere Vase, die mit einem Bestattungsmotiv verziert war. Sie stürzte zu dem Schrank, in dem sie stand, packte sie mit beiden Händen und wirbelte herum. Bevor sie die Kämpfer unterscheiden konnte, hörte sie einen gräßlichen dumpfen Schlag. Für einen zeitlosen Moment lagen beide Männer reglos auf dem Boden.
»Leo.«
Er hob den Kopf und sah sie an. Sie erschauderte, als sie die eisigen Flammen der Gewalt in seinen Augen brennen sah. »Bist du in Ordnung?« flüsterte sie.
»Ja. «Er riß sich von Saltmarsh los und schob sich vom Boden hoch, dann stand er da und sah auf seinen Gegner hinunter. Beatrice warf einen Blick auf Graham. Er lag reglos auf dem Bauch. Sein Gesicht war von ihr abgewandt. Blut verklebte sein goldenes Haar. Sein zerrissenes Hemd rutschte über seinen Rücken.
»Nach dem letzten Schlag ist er nach hinten gefallen. Ich glaube, er ist mit dem Kopf gegen diesen Schrank geknallt.« Leo bückte sich und berührte Saltmarshs Hals. »Er ist tot.« »Sie waren alle an Onkel Reggies Ermordung beteiligt«, flüsterte Beatrice. »Alle drei.«
»So scheint es. Aber irgend etwas paßt immer noch nicht in dieser Sache.«
»Die Ringe sind immer noch verschwunden, wenn du das meinst.«
»Ich hab nicht die Ringe gemeint.«
Ein leises Stöhnen von Sibson unterbrach ihn.
»Leo, Mr. Sibson ist noch am Leben.«
Beatrice eilte zu dem gestürzten Mann. »Er ist nicht ganz bei Bewußtsein.« Sie kniete sich neben Sibson und machte sich an die Arbeit, um einen Verband aus seinem Hemd zu fabrizieren. »Die Blutung ist nicht so schlimm.«
Leo sah wieder zurück zu Grahams Leiche, als suche er Antworten bei einem Toten. Er holte tief Luft. »Verdammt.« »Was ist denn?«
»Schau dir seinen Rücken an.« Leo hockte sich neben den toten Mann.
Beatrice
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