Im Tal der Mangobäume

Flucht vor der Polizei in den fernen Westen gegangen war, weil er das Land zuvor mit seinem Vater besucht hatte. Es war daher möglich, dass er dort diese Kalkadoon-Frau geheiratet hatte. Und jetzt hatte er sie und das Kind heimgebracht zu seinem Stamm.
    Doch dass der Name nicht ausgesprochen werden durfte, bedeutete, dass er tot war.
    »Herrje!«
    »Sie möchte, wir helfen Banggus Papa«, flüsterte Guringja.
    »Jetzt heißt es wir. Sie möchte, dass
du
ihm hilfst.«
    »Boss, ihr Papa von Heirat, er Ladjipiri, ist Freund von Ihnen. Sie sagt, Ladjipiri bald sterben.«
    Paul ging zu ihr. »Ladjipiri krank?«
    Sie nickte. Deutete auf ihr Bein. »Gebrochen.«
    »Wo ist er?«
    Sie zeigte nach Westen. »Große Berge. Du ihn holen gehen, ja?«
    Er brachte die zwei in die Küche. Laura gab ihnen Tee, während er sich mühte, sich von dieser Frau, der Bleistift und Papier unheimlich waren, zeigen zu lassen, wo Trader war.
    »Böser Mann Yarramin genommen«, erklärte sie.
    »Das war Ladjipiris Pferd«, rief Laura. »Hattet ihr Pferde, du und Ladjipiri?«
    Nach und nach stellte sich heraus, dass sie in Richtung Küste geritten waren, als man auf Trader geschossen und ihre Pferde gestohlen hatte.
    »Das ist die Lösung unseres Problems«, sagte Laura zu Paul. »Sie kann reiten. Gib ihr ein Pferd und lass dich zu ihm führen.«
    »Sie weiß«, sagte Guringja, sichtlich erleichtert, dass ihm diese Last nun von seinen alten Schultern genommen wurde.
    Tags darauf machten Paul und Sam sich mit der Kalkadoon-Frau, die darauf bestand, ihren Säugling mitzunehmen, und einem zusätzlichen Pferd auf den Weg. Sie spürten Ladjipiri schließlich auf, nach einem dreitägigen Ritt, der beschwerlich war, zumal die Frau nicht recht zu wissen schien, wo sie ihren Schwiegervater zurückgelassen hatte. Aber sie fand ihn, und die Heimkehr war für alle Beteiligten ein Triumphzug.
    In der Aborigine-Gemeinde verbreitete sich die Kunde, dass Ladjipiri, seine Schwiegertochter, eine Kalkadoon, und sein Enkelsohn auf der Mango-Hill-Station einquartiert waren, wo Ladjipiri sich von seinen Verletzungen erholte. Bald strömten Verwandte und Freunde nach Mango Hill, um den Mann zu besuchen, der der Familiensage viele neue Geschichten anzufügen wusste. Manche behaupteten, sie hätten Banggu an dem Abend, als man seinen Vater herbrachte, bei Sonnenuntergang am Berghang Wache stehen sehen, und so ging er ein in die Traumzeit als ein Kriegergeist, der an diesem Ort zur Ruhe gekommen war.

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    Zu guter Letzt
    Brisbane Courier
, 13 . Juli 1882
    Im Gebiet des Mt. Morgan (Ironstone Mountain) wurde Gold gefunden und ein Claim abgesteckt.
     
    Vier Jahre später wurde mit der Ausgabe von einer Million Anteilen zu je 1  £ die
Mount Morgan Gold Mining Company
gegründet. 1889 zahlte die Mine Dividenden von monatlich 100 000  £.
     
    Brisbane Courier
, 24 . Januar 1883
    Aborigines überfielen und ermordeten Marcus de la Poer Beresford, den verantwortlichen Inspektor der Einheimischenpolizei in Cloncurry, sowie vier seiner Polizisten.
     
    Die Kämpfe zwischen Europäern und Aborigines dauerten länger als ein Jahr an. Am Ende ließen zweihundert Kalkadoon-Stammesangehörige an weiße Polizei, Viehzüchter und Bergleute die Herausforderung ergehen, in die Berge zu kommen und zu kämpfen.
     
    Brisbane Courier,
September 1884
    Am Prospector’s Creek nordwestlich von Cloncurry führte eine Truppe aus Polizisten und Einheimischenpolizei unter dem Kommando von Unterinspektor F. C. Urquhart eine Strafaktion in Form eines Angriffs gegen die Kalkadoon-Aborigines durch. Die meisten der Kalkadoon wurden getötet.
     
    Das Gebiet ist seither als Battle Mountain (Schlachtberg) bekannt, wo Steinzeitwaffen es mit Gewehren aufnahmen.
    Der letzte bekannte Überlebende der Kalkadoon starb 1930 in Cloncurry.

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Über Patricia Shaw
    Patricia Shaw wurde 1929 in Melbourne geboren und lebt heute in Queensland an der Goldküste Australiens. Über viele Jahre leitete sie das Archiv für »Oral History« in Queensland und schrieb zwei Sachbücher über die Erschließung Australiens. Erst mit 52 Jahren entschied sie sich ganz für das freie Schriftstellerleben und hat seither 19 Romane veröffentlicht.

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Über dieses Buch
    Australien 1878: Drei ungleiche Brüder entbrannt im Streit um das Familienerbe.
    Zwei verfeindete Völker im Kampf um Recht und Eigentum. Ein weites Land, das Blutvergießen am Horizont aufsteigen lässt …
    Patricia Shaw at her best: ein