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Im Wahn - Moody, D: Im Wahn - Hater

Titel: Im Wahn - Moody, D: Im Wahn - Hater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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Letztendlich spielt es keine Rolle, warum das passiert ist, welche Gründe es hat; wichtig ist nur, wie wir damit umgehen. Auf Grund der beispiellosen Art der Verwandlung und ihrer Auswirkungen auf unsere Gesellschaft müssen wir rasch handeln. Wenn der Kampf
vorüber ist, bleibt uns noch Zeit genug, die Ursachen zu erforschen.«
    Ich betrachte die Gesichter der anderen, die sich um das Handy geschart haben. Sie sehen das kleine Mobiltelefon mit bestürzten Blicken an. Ich bin nicht sicher, ob jemand glaubt, was er da hört.
    »Einfach ausgedrückt«, fährt Ankin fort, »gibt es einen entscheidenden genetischen Unterschied zwischen uns und ihnen. Einen entscheidenden und grundlegenden Unterschied, der bis jetzt geschlafen hat. Warum, kann ich nicht sagen, aber jetzt ist etwas passiert, das eine verwandlung ausgelöst hat, und diese verwandlung ist Auslöser für den Hass. Hofft nicht, dass ich eine wissenschaftlichere Erklärung geben werde, denn das kann ich nicht. Wenn ihr wissen wollt, warum wir nicht mehr mit den Menschen zusammenleben können, die wir noch vor zwei Wochen geliebt, mit denen wir zusammengelebt und gearbeitet haben: Auch das kann ich nicht erklären. Eines Tages werden wir es verstehen, aber heute können wir uns den Luxus nicht leisten und Zeit und Energie darauf verschwenden, es herauszufinden.
    Anfangs ging man davon aus, dass die Verwandlung nur eine geringe Minderheit der Bevölkerung betreffen würde. Ehe sie mit mir passierte, als ich noch im Büro arbeitete, sah ich jedoch Zahlen, die dafür sprechen, dass die tatsächliche Anzahl wesentlich höher ist, als wir ursprünglich dachten. Wahrscheinlich sind bis zu drei von zehn so wie wir. Das macht rund dreißig Prozent der Bevölkerung. Genügend also, dass wir den Kampf gegen sie aufnehmen können und sogar eine echte Chance haben.
    Die verwandlung beseitigt einige unserer Hemmungen. Einfach ausgedrückt lassen wir uns danach nicht
mehr so viel gefallen und nehmen unser Schicksal selbst in die Hand. Die verwandlung verstärkt offenbar unsere Instinkte. Wir wissen sofort, wer wie wir ist und wer nicht. Wir wissen, wer eine Bedrohung für uns darstellt und wer auf unserer Seite steht. viele Hemmschwellen und Konditionierungen der Gesellschaft wurden durch die verwandlung beseitigt und gelten nicht mehr. Jetzt kämpft ihr, wenn ihr kämpfen müsst, und vernichtet den Gegner, weil ihr genau wisst, dass er nicht zögern würde, euch zu vernichten, wenn er auch nur den Hauch einer Chance dazu bekäme.
    Bis heute haben wir uns durch Rasse, Religion, Alter, Geschlecht und jedes andere erdenkliche Unterscheidungsmerkmal voneinander abgegrenzt. Wenn ihr euch heute Nacht umseht, werdet ihr feststellen, dass diese Merkmale allesamt nicht mehr existieren. Jetzt geht es, ganz einfach ausgedrückt, nur noch um ›uns‹ und ›sie‹, und wir können nicht friedlich nebeneinander existieren. Uns bleibt keine andere Möglichkeit, als zu kämpfen, und wir müssen kämpfen, bis wir sie ausgelöscht haben.
    Die verwandlung hat sich unglaublich schnell auf der Welt ausgebreitet. Kein Winkel des Planeten blieb unberührt. Wir sind überall. Ihr dürft nicht vergessen, dass nicht wir die Außenseiter sind. Der einzige vorteil, den sie uns gegenüber haben, ist ihre zahlenmäßige Überlegenheit. Wir haben in sämtlichen Berufen gearbeitet und führende Experten in jeder Branche unter uns. Wir beherrschen jede nur vorstellbare Fertigkeit. Wir haben alles, was wir brauchen, um sie zu bekämpfen und zu vernichten.
    vergesst unsere Vergangenheit. Vergesst unsere Familien und Freunde und wer wir einmal waren. Mit der Zeit
wird ein gewisses Maß an Normalität zurückkehren. Bis dahin bleibt uns nichts anderes übrig als der Kampf.«
    Die Botschaft ist zu Ende, und ich betrachte das Handy fassungslos. Ist das ein Witz? Kann das alles wahr sein? Einen Moment lang fühle ich mich überlastet und kann gar nicht alles verarbeiten. Dann strömen Erinnerungen an die letzte Woche und besonders den letzten Tag in mich ein – das Töten, die Kämpfe, das Blutvergießen, die Emotionen -, und ich weiß, dass jedes Wort, das ich gerade gehört habe, wahr ist. Ich erinnere mich an das Gefühl der Kraft und Macht, als ich vor wenigen Stunden gegnerische Soldaten mit bloßen Händen getötet habe, und weiß, dass alles real ist. Unmöglich und nicht bewiesen, aber real.

Sonntag

44
    Die Worte des toten Politikers hallen noch in meinem Kopf wider, als ich aufwache. Ich habe kaum

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