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Im Wahn - Moody, D: Im Wahn - Hater

Titel: Im Wahn - Moody, D: Im Wahn - Hater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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entfernt und beobachte, wie Karin erfasst wird. Hilflos muss ich mit ansehen, wie jemand ihre
Hand flach auf einen Scanner drückt, während ein anderer ihr ein Auge aufhält und die Netzhaut mit einem anderen Gerät scannt. Ein paar Tasten auf einer Computertastatur werden gedrückt, dann ist sie fertig und wird zu der dunklen Öffnung des Gebäudes geschoben. Undurchdringliche Reihen von Soldaten stehen rechts und links Spalier. Es ist unverkennbar, dass einem keine Möglichkeit bleibt, als einzutreten, wenn man diesen Kontrollpunkt erst einmal passiert hat.
    »Name?«, brüllt der offizier am Schreibtisch, als ich vorwärtsgestoßen werde.
    »Danny McCoyne«, antworte ich. Ich blicke nach links und sehe, dass ein Gewehr auf meinen Kopf gerichtet ist. Mach einfach, was sie dir sagen, ermahne ich mich, mach einfach, was sie dir sagen.
    »Kurzform von Daniel?«
    Ich nicke.
    »Antworten!«
    »Ja«, murmle ich.
    Er fragt nach meinem Geburtsdatum und dem letzten festen Wohnsitz, und ich antworte. Dann packen sie meine rechte Hand und scannen sie. Ein anderer Soldat reißt mir mit groben, ungeschickten Fingern ein Auge auf und richtet sein Gerät auf mich. Ich sehe ein grelles Licht und bin einen Moment lang geblendet.
    »Schickt ihn durch«, höre ich den offizier sagen und werde in die Dunkelheit gestoßen. Die machen jetzt eindeutig Tempo. Es werden zu viele von uns zu schnell reingeschickt. Ich stolpere und falle gegen einen Stau, der sich gebildet hat. Hinter mir höre ich, wie die nächste Person erfasst wird.
    Keine zehn Meter trennen mich mehr von dem Schicksal,
das mich da drinnen erwartet. Von hier kann ich immer noch nichts sehen, nur eine riesige dunkle Tür und einen konstanten Strom von Leuten, die sie passieren. Wie so viele verzweifelte, die ich beobachten konnte, werfe auch ich einen hilflosen Blick über die Schulter. viel erkennen kann ich nicht, sehe aber, dass Hunderte und Aberhunderte Leute hinter mir warten.
    Plötzlich ertönt ein Geräusch, das alle überrascht. Es kommt aus zwei Richtungen – vom hinteren Ende der Schlange und auch vom anderen Ende der Straße, wo wir uns zuerst aufgestellt hatten. Selbst die Soldaten scheinen einen Moment lang verwirrt zu sein. viele Militärs drehen sich um und blicken über das Feld.
    Es ist ein Angriff.
    Großer Gott, jemand greift von beiden Seiten an.
    Binnen weniger Sekunden verwandelt sich die Situation von resignierter Ruhe und relativer ordnung in chaotischen Wahnsinn. Ich habe keine Ahnung, wer dafür verantwortlich ist, sehe aber die grellen Scheinwerfer von Autos und Motorrädern und anderen, bunt zusammengewürfelten Fahrzeugen, die sich diesem Gebäude aus unterschiedlichen Richtungen nähern. Und sie sind nicht mehr nur auf der Straße, ich kann sie auch ringsum über die Felder kommen sehen. verdammt noch mal, das ist ein koordinierter Angriff.
    Ich bleibe stehen und versuche umzukehren.
    »Geh weiter, dreckiger Abschaum«, brüllt mich ein Soldat an und schlägt mir brutal mit etwas zwischen die Schulterblätter, sodass ich plötzlich keine Luft mehr bekomme. Die Wucht des Schlags befördert mich noch tiefer in die Menge, die durch die offene Tür getrieben wird. Ich will Widerstand leisten, aber da ich kaum atmen
kann, bin ich wehrlos, als ich erneut auf beiden Seiten von kräftigen Armen gepackt und vorwärtsgestoßen werde. Jetzt bin ich im Inneren. Ich spüre Betonboden unter den Füßen und sehe ein hohes Dach, das mich endlich vor dem Regen schützt. Hinter mir ertönen die Geräusche von Schüssen und Explosionen, klingen aber plötzlich gedämpft, als die schweren Türen geschlossen werden, durch die ich gerade eingetreten bin.
    Es ist dunkel hier drin, ich kann kaum etwas sehen. Man drängt und schiebt mich unaufhaltsam weiter, bis es wegen der Masse an Leibern nicht mehr weitergeht. Wir stehen dicht gedrängt, und es wird deutlich, dass die so viele von uns wie möglich hier reingetrieben haben, weg von den Geschehnissen draußen. Die Menge hier ist still – zu keiner Bewegung fähig, kaum imstande zu atmen. Ich höre eine konstante Geräuschkulisse von gedämpften Rufen, Schreien und Explosionen von draußen.
    Plötzliches Knistern von Funkstatik, worauf die Soldaten, die uns bewachen, sich wieder bewegen. vor uns werden weitere Türen geöffnet, was den Druck sofort reduziert und es der Masse ermöglicht, in einen weiteren riesigen Raum vorzudringen wie Wasser durch einen plötzlich gebrochenen Damm. Ich will mich nicht bewegen,

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