Immortal after Dark 10 - Versprechen der Ewigkeit
unter den Kopf. »Regin, wenn du das Gefühl hast, ohnmächtig zu werden, lass es einfach zu. Das wird jetzt hart werden.«
»Du weißt, ich kann nicht … mit all den Feinden um mich herum. Der Vampir, Chase.«
Ich bin nicht dein Feind. Nicht mehr.
»Stell bitte nur dieses eine Mal deine Walküreninstinkte ab. Ich werde nicht zulassen, dass dir jemand etwas tut. Ich beschütze dich schließlich schon seit tausend Jahren.« Er streichelte mit der Hand über Regins Haar. »Lass es mich auch jetzt tun.« Dann marschierte er zur Tür.
Ehe Brandr sie ihm vor der Nase zuschlug, sah Declan ihr in die Augen. Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen … Ich würde den Schmerz auf mich nehmen. Niemand wird dir je wieder wehtun. Aber es kamen keine Worte heraus.
Declan lief vor dem Raum auf und ab. Er hatte sie nicht beschützt. Er hatte sie zwar aus der Einrichtung rausgebracht, aber dies hier war passiert, während sie seiner Verantwortung unterstand.
Von ihrer ersten Begegnung an hatte er nichts anderes getan, als sie zu verletzen: Er hatte ihr auf einer dreckigen Straße seine Klinge in den Leib gestoßen und sie vergiftet.
Und als sie mich am allermeisten brauchte, lag ich high in meinem Zimmer. Ich habe sie ihm Stich gelassen.
Jedes Mal, wenn Brandr eine der Klammern herausschnitt, konnte Declan hören, dass sie einen Schrei unterdrückte. Die Anspannung machte ihn wahnsinnig. Aber jetzt kamen auch noch die Entzugserscheinungen hinzu. Er wusste, dass er bald so stark zittern würde, dass seine Zähne aufeinanderschlagen würden.
Bei ihrem ersten richtigen Aufschrei entrang sich ein mitfühlender Schrei seiner Brust. Wo war seine viel gerühmte Willensstärke jetzt? Seine Gefühlskälte?
Wie oft hatte Webb ihn gefragt: »Verspürst du derlei Emotionen gar nicht?«
Und ob ich das tue. Diese nagende Angst überwältigte ihn, bis er sich nur noch zusammenkrümmte.
Dann folgte ein weiterer Schrei und gleich darauf ein gewaltiger Donnerschlag. Alle starrten einander an, misstrauisch.
Der Sturm wurde immer schlimmer und schien den ganzen Berg zu erschüttern, dass sogar Lothaire die Brauen hob.
»Nein, nein, Brandr, warte …«, schrie Regin.
Als sie kreischte, rammte Declan seinen Kopf gegen die geflieste Wand und knirschte mit den Zähnen. Das ist alles mein Werk.
Ich muss zu ihr. Er zerrte mit aller Kraft an seinen Fesseln. Sein Herz begann unter tosendem Rauschen Blut in seine Muskeln zu pumpen … Mit einem weiteren Schrei zerriss er die Riemen und rannte auf die Tür zu.
Natalya pflanzte sich vor ihm auf.
»Aus dem Weg.«
Nichts hält mich von ihr fern.
In dem Moment, in dem er die Hände erhob, um sie beiseitezustoßen, kam Brandr heraus. Seine nackte Brust war mit Blutspritzern bedeckt. Er gönnte Declans ungefesselten Händen kaum einen zweiten Blick.
»Sie kann einfach nicht loslassen und das Bewusstsein verlieren, und der nächste Teil wird erst wirklich schlimm«, sagte er zu der Feyde.
»Ach, und bis jetzt war’s das nicht?«, fuhr ihn Declan an.
»Was soll ich sagen? Deine geliebte Dr. Dixon hat ganz schön an ihr rumgepfuscht.«
Weil sie schnell fertig werden wollte, ehe ich aus meinem Rausch aufwache.
»Der Draht hat sich in Regins Brustkorb verheddert und ist inzwischen mit einigen Knochen zusammengewachsen.« Brandr sah Natalya an. »Ich brauche jemanden, der ihre Schultern festhält. Entweder du oder der Junge.«
Natalya nickte. »Natürlich mache ich’s.«
»Benutzt die Fixierungen«, sagte Declan mit rauer Stimme.
»Du hast leicht reden«, zischte sie.
»Ich hab’s versucht«, sagte Brandr. »Regin muss vollkommen still liegen, sonst durchbohrt der Draht am Ende noch ihr Herz. Ich kann ihr die Gurte aber nicht über die Brust legen, weil die Öffnung viel zu groß ist.«
Declan fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. »Die beiden sind nicht stark genug, um sie festzuhalten.«
»Aber du schon, Chase?«, fragte Brandr. »Es ist offensichtlich, dass du sie inzwischen als die Deine betrachtest …«
Lothaire brach in schallendes Gelächter aus.
»… und da meinst du, du kannst dabei zusehen, wie ich deine Frau aufschneide?«
Natalya zog Brandr beiseite. »Du denkst doch wohl nicht ernsthaft darüber nach? Der Mistkerl sieht aus, als ob er jeden Moment endgültig durchdreht.«
Declan leugnete es nicht. Er sagte lediglich: »Das ist keine Bitte.«
Brandr musterte seine Miene. »Vielleicht sollte er es sehen.«
Als Natalya widerwillig nachgab, kehrte Brandr in das Zimmer
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