Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Immortals after Dark 03 - Versuchung des Blutes

Immortals after Dark 03 - Versuchung des Blutes

Titel: Immortals after Dark 03 - Versuchung des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
Vom Netzwerk:
Spiegelhexe. Durch Spiegelbilder erhältst du deine Macht.“ Die Stimme war Maris eigene Stimme, allerdings verzerrt, so wie der Wind anders klingt, wenn er durch nebliges Blattwerk streicht.
    „Ich kann aus dem Spiegel weissagen?“ Sie wusste von einigen wenigen Hexen, die dazu in der Lage waren, und es war ein ziemlich nützliches Talent.
    „ Du bist eine wahre Captromagierin .“
    Wahnsinn. Nicht bloß ein nützliches Talent. Captromagier waren extrem selten. Es hieß, dass sie nicht nur aus Spiegeln weissagen konnten, so wie Astromagier aus den Sternen lasen, sondern sie außerdem als Hilfsmittel zur Konzentration und als Schutztalismane benutzen konnte n – und sogar als Portale zum Reisen. „Aber ich verstehe das nicht. Ich habe noch nie einen Spiegel dazu benutzt, mir bei meiner Magie zu helfen.“
    „Komm mit mir. Ich werde es dir zeigen.“
    Mari zuckte zurück. Angst floss eisig durch ihre Adern. „Da drin?“
    „Bist du bereit, Mari?“
    „B-bereit wofür?“ Ihre Angst vor der Gefahr kämpfte gegen die Verlockung an, ihr Drang gegen ihr Widerstreben. Das alles könnte ein Trick einer anderen Hexe sein, ein Zauber, um Mari ihre Kräfte zu entziehen. Sie schüttelte wild den Kopf. „Nein, ich bin nicht berei t … nicht berei t … “
    Als eine bleiche Hand die Wasseroberfläche durchbrach, wäre Mari am liebsten zurückgewichen, um vor all dem hier zu fliehen, aber sie war von dem glitzernden Apfel gefesselt, der ihr auf der nahezu durchsichtigen Handfläche dargeboten wurde. Und mit säuselnder Stimme lockte ihr Spiegelbild: „ Koste doch einma l … “

20
    Bowe schluckte und rieb sich ungläubig die Auge n …
    Doch Mariketa streckte immer noch die Hand aus, um einen Apfel aus einer gespenstischen nassen Hand entgegenzunehmen.
    Er sprang auf die Füße und rannte laut brüllend auf sie zu. „ Rühr ihn nicht an!“
    Sein Gebrüll hallte von den Höhlenwänden wider. Überall in den Schatten um sie herum flogen die Fledermäuse auf. Noch während er am Wasser entlangrannte, sah er aus den Augenwinkeln das Spiegelbild der Hex e – aber es stimmte nicht mit ihr überein. Mariketa hatte nicht zu ihm aufgeblickt; die Frau im Wasser hingegen ließ ihre glänzenden Augen nicht von ihm.
    Mit einem Sprung stürzte er sich auf Mariketa, schnappte ihr den Apfel aus der Hand und warf ihn so fest gegen die Höhlenwand, dass er zu Apfelmus wurde. In dem Moment, als die Fledermäuse über sie hinwegschwärmten, drückte er sie zu Boden und warf sich auf sie, um ihren Körper sowie ihren Kopf zu schützen.
    Einige Minuten vergingen. Als sich das Geflatter über ihren Köpfen endlich legte, öffnete sie die Auge n – und er spiegelte sich in ihnen, bevor sie nach und nach wieder ihre alte Färbung annahmen.
    „Du hast geschworen, in meiner Gegenwart keine Magie anzuwenden!“
    „I-ich dachte, du schläfst.“
    „Umso schlimmer!“ Als Bowe erwacht war, lag die warme, kurvenreiche Hexe nicht mehr in seinen Armen, was ihm in überraschend hohem Maß missfallen hatte. Dann hatte er gehört, wie sie seine Tasche durchwühlte, und gedacht, sie durchsuche seine Sachen möglicherweise aus demselben Grund wie er ihr e – weil sie vor Neugierde fast platzte. Stattdessen hatte sie es auf diesen gruseligen Brief abgesehen. „Du hast meine Tasche durchsucht.“
    „Und du meine. Warum hast du mir den Brief nicht gegeben? Er war für mich bestimmt!“
    „Weil ich verdammt noch mal wusste, dass so was passieren würde. Das Ding im Wasser wurde von diesem Vers herbeigerufen, stimmt’s? Und was zum Teufel war das für ein Ding?“
    „Ich weiß nicht.“
    „Es sah aus wie du.“ Auf diabolische Art und Weise. „Wenn du nicht weißt, was es ist, woher willst du dann wissen, dass es keine Gefahr für dich darstellt?“
    Sie bemühte sich, lässig mit den Schultern zu zucken.
    Er atmete aus. „Wie kann ich dich beschützen, wenn du so etwas machst?“ Das war einer der Gründe, aus denen er Magie dermaßen verabscheute: Sie war ein Feind, den man nicht sehen konnte, nicht verstehen konnte und gegen den es keine Verteidigung gab. Er verstand rein gar nichts von diesem Vers und genauso wenig, wieso er so stark auf ihn reagiert hatte. „Ich nehme nicht an, dass du irgendeine Ahnung hast, was das sein soll, was du nicht wissen darfst?“
    „Nein. Keine Ahnung.“ Ihr Blick huschte über sein Gesicht.
    Solange ihre Augen nicht so hexenhaft erschienen, waren sie wunderschön. Von dichten schwarzen Wimpern umrahmt,

Weitere Kostenlose Bücher