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Yelena und die Magierin des Südens - Snyder, M: Yelena und die Magierin des Südens

Yelena und die Magierin des Südens - Snyder, M: Yelena und die Magierin des Südens

Titel: Yelena und die Magierin des Südens - Snyder, M: Yelena und die Magierin des Südens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
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1. KAPITEL
    E s war schwarz wie in einem Sarg. In dieser Dunkelheit, die mich umfangen hielt, gab es nichts, was mich von meinen quälenden Erinnerungen hätte ablenken können. Sobald ich meinen Gedanken freien Lauf ließ, überfielen mich die grässlichen Bilder wie wilde Tiere.
    Aus der Finsternis tauchten gleißende Flammen auf und loderten vor meinem Gesicht. Im letzten Moment konnte ich ihnen ausweichen, obwohl ich mit den Händen an einen Pfosten gefesselt war, der sich mir schmerzhaft in den Rücken bohrte. Die Hitze ließ nach, ehe sie meine Haut verbrannte. Den noch war das Feuer nahe genug gekommen, um meine Augenbrauen und Wimpern zu versengen.
    „Lösch die Flammen“, hatte ein Mann mit bar scher Stimme befohlen. Ich spitzte die aufgesprungenen Lippen und blies auf das Feuer. Hitze und Angst hatten meinen Mund ausgetrocknet, und meine Zähne fühlten sich so heiß an, als hätten sie in einem Backofen gelegen.
    „Närrin“, fluchte er. „Nicht mit dem Mund. Benutze deinen Geist. Lösch die Flammen mit Hilfe deiner Vorstellungskraft.“
    Mit geschlossenen Augen versuchte ich, dem Inferno durch pure Willenskraft ein Ende zu setzen. Ich hätte alles Mögliche getan, gleichgültig, wie abwegig es sein mochte, nur damit der Mann endlich von mir abließ.
    „Streng dich an.“ Wieder wurde es ganz heiß an meinem Gesicht, und das gleißende Rot blendete mich, obwohl ich die Augen fest zukniff.
    „Steck ihr das Haar in Brand“, befahl eine andere Stimme. Sie klang jünger und eifriger als die des anderen Mannes. „Dassollte sie gefügiger machen. Komm, Vater, lass es mich mal versuchen.“
    Als ich die Stimme erkannte, begann ich, am ganzen Körper zu zittern. Verzweifelt zerrte ich an meinen Fesseln, unfähig, einen klaren Gedanken zu fassen. Ein Summen drang plötzlich aus meiner Kehle, das immer lauter wurde, bis es den ganzen Raum erfüllte und die Flammen erstickte.
    Das metallische Quietschen eines Schlosses riss mich aus meinem Albtraum. Ein Streifen bleichen Lichts durchschnitt die Dunkelheit und tastete sich, breiter werdend, über die Steinwand, als die schwere Kerkertür aufschwang. Die Laterne blendete mich, und schmerzerfüllt kniff ich die Augen zusammen, während ich mich in eine Ecke kauerte.
    „Beweg dich, Miststück, oder du wirst die Peitsche spüren.“ Zwei Gefängniswächter befestigten eine Kette an dem Metallring um meinen Hals und zerrten mich hoch. Ich spürte einen stechenden Schmerz im Nacken, als ich vorwärts stolperte. Zitternd blieb ich stehen, während die Wächter mir mit flinken Bewegungen die Hände auf dem Rücken fesselten und meine Füße aneinander ketteten.
    Ich vermied es, in das flackernde Licht zu schauen, als sie mich durch den Hauptgang des Kerkers führten. Ein widerlicher Geruch schlug mir entgegen. Barfuß watete ich durch Pfützen von undefinierbarem Unrat.
    Die Wächter kümmerten sich nicht um die Schreie und das Stöhnen der anderen Gefangenen. Stattdessen achteten sie darauf, wohin sie traten. Ihre Worte trafen mich wie Peitschenhiebe.
    „Ho, ho, ho … jemand wird bald hängen!“
    „Knick. Knack. Und dann läuft dir deine letzte Mahlzeit an den Beinen herunter.“
    „Eine Ratte weniger durchzufüttern.“
    „Nimm mich! Nimm mich! Ich will auch sterben!“
    Wir blieben stehen. Blinzelnd nahm ich eine Treppe wahr. Als ich die erste Stufe betreten wollte, stolperte ich über meine Ketten und stürzte. Sofort rissen die Wächter mich hoch. Die scharfen Kanten der Stufen schnitten mir ins Fleisch, und an den rauen Steinwänden schürfte ich mir Arme und Beine auf. Die Männer schubsten mich durch zwei schwere eiserne Türen und stießen mich zu Boden. Sonnenlicht stach mir in die Augen. Ich kniff sie fest zusammen, während mir Tränen über die Wangen liefen. Zum ersten Mal seit langer Zeit sah ich wieder Tageslicht.
    Jetzt ist es soweit, dachte ich, während Panik in mir hochstieg. Doch die Vorstellung, dass die Hinrichtung meiner elenden Existenz im Kerker ein Ende bereiten würde, tröstete mich ein wenig.
    Wieder riss man mich hoch, und blindlings folgte ich den Wächtern. Mein Körper juckte von Insektenstichen und vom schmutzigen Stroh, auf dem ich schlief. Ich stank erbärmlich. Das bisschen Wasser, das man mir zuteilte, verschwendete ich nicht für Körperpflege.
    Sobald sich meine Augen an die Helligkeit gewöhnt hatten, schaute ich mich um. Nichts als kahle Wände. Nirgendwo waren die berühmten goldenen Leuchter und die feingewirkten

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