Immortals after Dark 03 - Versuchung des Blutes
bohrten, doch er protestierte nicht. „G-geht es dir gut?“
„Aye, alles bestens. Sobald sich der Staub legt, werde ich nach oben klettern.“
„Wa s … was war denn das?“
„Ein Erdbeben. Diese Gegend ist dafür bekannt.“
„Und die anderen? Sind sie in Sicherheit?“
„Gib mir noch eine Sekunde, bis sich auch dort drüben der Staub gelegt hat. Bestimmt klammern sie sich genauso fest wie wir.“
Bowe klappte die Kinnlade herunter. Als sich der Staub gelegt hatte, sah er, dass die Brücke auf der anderen Seit e … fort war.
„Siehst du sie?“
„Es geht ihnen gut. Sie haben’s auf die andere Seite geschafft“, antwortete er. Was nicht notwendigerweise eine Lüge war. Möglicherweise war es ihnen gelungen, festen Boden zu erreichen, bevor die Brücke einstürzt e – ganz gleich, um wie vieles wahrscheinlicher es war, dass sie in den Abgrund gestürzt waren.
Doch selbst das konnte sie nicht umbringen, es sei denn, sie hätten im wahrsten Sinne des Wortes den Kopf verloren. Und bis es ihm gelungen war, Mariketa aus ihrer misslichen Lage zu befreien und von diesem Berg herunterzubringen, hielt er es nicht für angebracht, ihr zu erzählen, dass ihre Freunde möglicherweise Hunderte von Metern tief gestürzt waren.
„Jetzt müssen wir erst mal wieder festen Grund unter die Füße bekommen. Ich kann die Planken der Brücke als Sprossen benutzen. Wir werden einfach hochklettern. Alles klar, Mari?“
„W-warte, Bowen! Wenn du mich jetzt nicht fallen lässt, dann bin ich ganz bestimmt viel netter zu dir un d … und ich werde mit dir schlafen! Ehrlich!“
„Na, in dem Fall werde ich dich ganz bestimmt festhalten.“ Er griff nach der nächsten Planke.
„Du machst dich über mich lustig.“
„Nichts auf der ganzen Welt könnte mich dazu bringen, dich loszulassen.“ Fast schon oben. „Selbst wenn du ziemlich gemein zu mir gewesen bist.“
„ Ich war gemein?“
„Aye, und du hast mit mir gespielt.“
„Was redest du da eigentlich?“, verlangte sie zu wissen.
„Ich spreche davon, dass du mich erst dazu gebracht hast, zu glauben, du würdest Zugeständnisse machen, und dann dein Wort gebrochen hast.“
„Ich habe dir nie irgendwelche Versprechungen gemacht!“
„Hast du mich vielleicht nicht angemacht?“
„Du willst mich nur wieder ablenke n … “ Ihr Satz endete in einem Schrei direkt an seinem Ohr, als er von der Brücke aus über die Felskante nach oben sprang.
„Na siehst du, schon haben wir wieder festen Boden unter den Füßen. Alles ist in Ordnung.“ Sobald sie sich im Schutz der Bäume befanden, stellte er sie auf die Beine, hielt aber ihre Schultern fest, bis sie sich so weit beruhigt hatte, dass sie allein stehen konnte. Doch kaum hatte er sie losgelassen, stürzte sie sich wieder auf ihn und schlang ihre Arme um seinen Leib, als ob sie einen Baum umarmen wollte.
Er starrte auf sie herab. „Mariketa?“
„D-danke, dass du mich nicht hast sterben lassen.“
Er hob ihre Arme nach oben, bis sie um seinen Hals lagen, zog sie an sich und drückte ihren Kopf gegen seine Brust. „Ich werde niemals zulassen, dass dir etwas passiert.“ Sie klammerte sich an ihn, und er fühlte sich stark, spürte, dass er gebraucht wurd e – er war ihr Beschützer und konnte endlich tun, was seit seiner Geburt seine Bestimmung war.
„Bowen“, flüsterte sie. „Ich glaube, du bist im Augenblick womöglich sogar meine allerliebste Person auf der ganzen Welt.“
– Die Deine. –
Ich weiß. Er wusste es tatsächlich. Seit Wochen dachte er an sie, träumte von ihr. Ihre Leidenschaft hatte ihn in ihren Bann gezogen. Ihr Mut und ihre Schönheit hatten ihn erstaunt. Jetzt gestattete er sich einfach zu akzeptieren, dass sie war, wonach er sich so verzweifelt gesehnt hatte.
Sie war sein.
Sie war für ihn bestimmt. Punkt.
„Ich kann nicht glauben, dass du dich so festhalten konntest“, sagte sie. „Du bist echt, äh, stark.“
„Ich bin dazu da, dich zu beschützen.“
Beide schwiegen.
„Nicht mich , MacRieve.“
„Ich habe eine Entscheidung gefällt, Mädchen.“ Er lehnte sich ein kleines Stück zurück und legte seine Hände um ihr Gesicht. „Wenn ich die Chance hätte, in die Vergangenheit zurückzureise n – ich würde es nicht tun. Du bist die Meine. Und ich werde alles tun, was nötig ist, bis auch ich der Deine bin.“
Sie stieß einen Laut der Frustration aus. „Typisch Mann! Nur wegen dem, was in der Höhle passiert ist?“
„Aye, zum Teil schon. Aber auch
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