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Immortals after Dark 04 - Tanz des Verlangens

Immortals after Dark 04 - Tanz des Verlangens

Titel: Immortals after Dark 04 - Tanz des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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bemühte sich, die rechten Worte für seine Gefühle zu finden. „Manchmal fühle ich mich unsicher in deiner Gegenwart, weil du und alles, was du tust, mir so fremd ist.“
    „Was denn zum Beispiel?“
    „Dein Lachen. Es kommt mir so vor, als ob du jede Sekunde des Tages nur in der Erwartung eines Augenblicks verbringst, in dem du lachen oder jemanden necken kannst.“
    „Das klingt ja très terrible . Wie hältst du es bloß mit mir aus? Das muss wohl an deiner engelsgleichen Geduld und Gelassenheit liegen.“ Sie schenkte ihm nach.

 
    20
    Nachdem sie ihren Tanz beendet hatte, schwebte Néomi zu dem Stuhl neben Conrad.
    Der umsichtige Vampir hatte zwei Stühle vor den Kamin gestellt. Er behandelte sie immer wie eine Frau, und nicht wie einen Geist. Er öffnete ihr die Tür, und auch wenn sie sie nicht ergreifen konnte, hielt er ihr oft die Hand hin.
    Kleine Dinge wie diese erhöhten seine umwerfende Anziehungskraft noch.
    „Conrad, wie war es bei den Kapsliga?“
    „Streng reglementiert“, erwiderte er kurz angebunden. Zweifellos ahnte er bereits, worauf sie hinauswollte.
    „War es schrecklich schwierig, Enthaltsamkeit zu üben?“
    Immer wieder versuchte sie, mehr über diesen Teil seines Lebens herauszufinden. Wahrscheinlich war sie dabei genauso hartnäckig, wie er es in Bezug auf den Schlüssel war. Oder zumindest gewesen war. Inzwischen hatte er es aufgegeben, sie darum zu bitten – weil seine Brüder nicht wiederkamen.
    Sie vermutete, dass Conrad sich im Stich gelassen fühlte, weil sie immer noch nicht wieder da waren. Das musste ihm schwer zu schaffen machen, diese Ungewissheit, was ihnen zugestoßen war. Obwohl er das niemals zugeben würde.
    „Warum interessiert dich das so?“ Er nahm einen Schluck von seinem Whisky. Vielleicht hatte sie ja erwartet, dass er direkt aus der Flasche trinken würde, aber er trank brav aus dem Glas, und das langsam.
    „Weil ich mehr über dich wissen will.“
    „Warum fragst du mich dann nicht nach dem Großen Krieg, nach unserem größten Sieg oder den scharfsinnigsten Verteidigungsmaßnahmen …“
    „Weil ich auch eine Frau bin?“
    „Dem habe ich nichts hinzuzufügen.“ Er hob sein Glas. „Frage, was du willst.“
    Sie tat so, als ob sie auf dem Stuhl Platz nehmen würde. „Bist du nur wegen deines Eides enthaltsam geblieben?“
    „Du hast doch gehört, was mein Bruder sagte: Ein Wroth hält, was er gelobt. Das allein hätte schon gereicht. Aber ich wurde auch selten ernstlich in Versuchung geführt. An der Front waren gesunde Frauen eine Seltenheit. Vor allem solche, die nicht bereits Murdoch verfallen waren.“ Er starrte auf den Whisky in seinem Glas. „Außerdem war das Ende in Sicht. Der Dienst bei den Kapsliga dauert vom dreizehnten bis zum siebenunddreißigsten Lebensjahr. Mir blieben also nur noch einige wenige Jahre.“
    „Ich wette, du hast die Tage gezählt.“
    „Wenn es einmal eine Kampfpause gab, ja.“ Er zog die Brauen zusammen. „Aber dann starb ich.“
    „Gab es denn nie ein Mädchen, das dir gefallen hätte? Hast du dich nie verliebt?“
    „Ich hatte keine Zeit, um über solche Gefühle nachzudenken. Den Tag über kämpfte ich, und nachts führte ich Krieg gegen die Vampire. Alles, woran wir dachten, war zu überleben.“ Er nahm einen Schluck, sein Blick wanderte in die Ferne. Ob er in diesem Augenblick jene grauenhafte Zeit noch einmal durchlebte? Gerade als sie ihn auffordern wollte weiterzusprechen, blinzelte er und fragte: „Was ist mit dir? Hast du den Ölmann geliebt?“
    „Nicht ein bisschen.“ Und er hatte sie nicht geliebt. In jener Nacht, in der er zugestochen hatte, hatte Néomi ihn besser verstanden als jemals zuvor. Louis war nicht etwa deswegen außer sich, weil er mit ihr zusammen sein wollte, sondern weil er sie bestrafen wollte. Ganz gleich, welche Sentimentalitäten er um ihres Körpers willen von sich gegeben hatte, ermordet hatte er sie aus reiner Gehässigkeit.
    „Die Männer, mit denen du zusammen warst – hast du irgendeinen von ihnen geliebt?“
    „Ich habe große Zuneigung für sie empfunden. Aber keine dauerhafte Liebe.“
    „Warum konnten sie deine Liebe nicht gewinnen?“ Er beugte sich vor, als ob ihre Antwort für ihn besonders wichtig wäre.
    „Oh, sie haben nichts falsch gemacht. Ich habe einfach nur nie jemanden gefunden, der wirklich zu mir passte.“
    „Haben sie dich … befriedigt?“
    Am Anfang vielleicht nicht, aber mit der Zeit schon. „Dafür habe ich gesorgt. Ich hatte keine

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