Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Immortals after Dark 04 - Tanz des Verlangens

Immortals after Dark 04 - Tanz des Verlangens

Titel: Immortals after Dark 04 - Tanz des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
Vom Netzwerk:
ihn gelesen hatte, zerknüllte sie ihn und warf Nïx einen wütenden Blick zu. „Wann kommt Lucia endlich zurück? Ich werde mit Reege allein einfach nicht mehr fertig.“
    Nïx zuckte die Achseln. „Mach dir keine Sorgen. Um Regin habe ich mich bereits gekümmert. Folly, eine abtrünnige Walküre und Regins Erznemesis, kommt am nächsten Freitag um Viertel nach vier.“
    Mari atmete erleichtert auf. „Ah, deine Hellseherfähigkeit ist wirklich eine wunderbare Sache. Ich wünschte, die meine wäre auch nur einen Bruchteil so stark wie deine.“
    „Dafür braucht man keine hellseherischen Fähigkeiten. Ich habe Folly ein Flugticket gekauft. Ich lasse sie erster Klasse aus Neuseeland einfliegen. Regin wird sich über den Verrat furchtbar aufregen, aber manchmal muss man eben grausam sein, um jemandem einen Freundesdienst zu erweisen.“
    „Du bist weise“, sagte Mari. Dann wandte sie ihre Aufmerksamkeit der vollkommen verdatterten Néomi zu.
    „Wie kommt es, dass ihr beide Geister sehen könnt?“, fragte Néomi.
    „Weil ich eine Hexe bin“, antwortete Mari, „und weil sie verdammt alt und mächtig ist.“
    „So alt wie Kohlenstoff“, bestätigte Nïx. „Und so mächtig, dass ich schon an meinem Halbgöttinnen-Namensschildchen bastle.“
    Néomi fand nicht, dass Nïx auch nur einen Tag älter aussah als Mari, aber was wusste sie schon? „Kann eine von euch mir sagen, wie ich zum Geist geworden bin?“
    Mari schüttelte den Kopf. „Das weiß niemand so genau, aber ich hab mal gehört, dass es damit zu tun hat, wenn eine Seele zu stark ist, um ins Jenseits zu wandern, sogar nach dem Tod. Oh, und für gewöhnlich braucht man dazu auch noch einen stabilen Geisteranker.“
    „Geisteranker?“
    „Ja klar. Wenn du an einem Ort stirbst, den du geliebt hast oder der eine bestimmte Bedeutung für dich hatte, dann kann er deinen Geist dort verankern.“
    Néomi hatte Elancourt geliebt. Dieser Besitz war das Einzige in ihrem Leben gewesen, das dauerhaft und beständig war. Hier hatte sie Wurzeln schlagen und ihren Kindern beim Spielen im Garten und im Pavillon zusehen wollen. Hier hatte sie alt werden wollen, mit jemandem, den sie liebte.
    Warum blitzte Conrads Gesicht vor ihrem geistigen Auge auf, wenn sie daran dachte?
    „Und, was machst du hier so, wenn du Spaß haben willst?“, erkundigte sich Mari.
    „Spaß? Hm, ich lese Zeitung. Und … oh, manchmal ziehen hier Katzen ein. Und dann gibt’s da noch eine Biberfamilie, die immer im Winter reinkommt und überall rumschnüffelt. Es ist zu komisch, wie die hier herumtollen, ich könnte ihnen stundenlang zusehen.“ Sie runzelte die Stirn. „Genau genommen tue ich das auch.“
    Mari warf Nïx einen vielsagenden Blick zu. „Bones, wir sind wohl gerade noch rechtzeitig gekommen!“
    „Klare Sache, Jim“, erwiderte Nïx in gelangweiltem Tonfall.
    Bones? Jim?
    „Dann habt ihr also schon von mir gehört?“, fragte Néomi.
    „Mmh. Ich hatte darüber nachgedacht, meine Hausarbeit über dich zu schreiben.“
    „Aber dann hast du dich anders entschieden?“, sagte Néomi, um einen möglichst beiläufigen Tonfall bemüht.
    „Eine der älteren Hexen hatte schon eine Hausarbeit über einen Frauenrechtler aus Baton Rouge verfasst, und ich fand, es wäre durchaus nicht unter meiner Würde, den Schrieb zu benutzen. Aber ich weiß noch, dass du eine Burleskentänzerin warst, die dann später zur Ballerina wurde.“
    „Burleske? Das ist herausgekommen? Aber die Leute verstehen das nie“, sagte Néomi. Sie fragte sich, was diese Frauen wohl von ihr halten mochten – Conrad war entsetzt gewesen. Würden sie sie und ihr Anliegen überhaupt ernst nehmen? „Das habe ich nur drei Monate lang gemacht. Möglicherweise vier. Allerhöchstens ein Jahr. Und ich war niemals völlig nackt“, fügte sie hinzu. „Wirklich nicht allzu häufig. Damals nannte man das noch Strip tease – also, ‚tease‘ wie in jemanden reizen oder scharfmachen. Nicht Strip, versteht ihr? Da gab es meistens jede Menge Fächer oder große Federn …“
    „Aber das ist ja gerade das, was die Leute an dir so liebten“, sagte Mari. „Heutzutage ist Burleske wieder voll in. Nachdem dein Geheimnis herausgekommen war, haben die Leute dich die ‚Ballerina mit der burlesken Seele‘ genannt. Du passt zu New Orleans wie die Faust aufs Auge.“
    „Oh. Na dann“, sagte Néomi aufatmend. Zumindest sahen die Menschen sie, wie sie sie sehen sollten. „Dann bin ich beruhigt.“
    „Toll. Also, kommen wir

Weitere Kostenlose Bücher