Immortals after Dark 06 - Zauber der Leidenschaft.epub
kann dir einen Handel anbieten«, sagte er. »Wenn du mir alle meine Fragen beantwortest, werde ich deine Arme für eine Stunde freimachen.«
Sie konnte gerade noch verhindern, dass sich ihre Lippen zu einem Lächeln verzogen . Na, das war doch einfacher, als ich dachte.
»Abgemacht, Dämon.«
27
»Das war aber kein Teil der Abmachung!«, kreischte die Zauberin, als Rydstrom in den Teich watete. »Von Wasser war nicht die Rede!«
Obwohl er ihren Hintern mit beiden Händen umfasst hatte und sie hochhielt, hatte sie ihre Beine fest um seine Taille geschlungen. Ihr Götter, sie passte in seine Handflächen, als ob sie dafür geschaffen wäre, so von ihm getragen zu werden.
Er war auf dem Weg zu einer kleinen Felseninsel, die er von oben erspäht hatte. Sie lag mitten im Teich und war von einem schmalen Ring flachen Wassers umschlossen, lag aber ansonsten mitten im tiefen See. »Ich werde dich nirgendwo anders von deinen Fesseln befreien. Auf diese Weise wirst du deine Illusionen nicht dazu nutzen, mir zu entkommen. Es sei denn, du möchtest gerne selbst zurückschwimmen.«
»Schwimmen! Ich hab dir doch gesagt, dass ich nicht schwimmen kann! Ich mag kein tiefes Wasser!«
»Genau.« Als er ihr vorhin von seinem Vorhaben erzählt hatte, hatte sie versucht, sich gegen ihn zu wehren, was in eine Rangelei ausgeartet war, als er ihr die Kleidung ausgezogen hatte. Völlig umsonst. Er hatte einen Plan, und von dem würde er nicht abweichen.
An diesem Morgen war ihm klar geworden, dass er seine Taktik ändern musste, wenn er die Zauberin dazu bringen wollte, irgendeine Art von Zuneigung für ihn zu empfinden. Als er auf die Jagd gegangen war, war ihm wieder sein Traum eingefallen. Außerdem hatte er darüber nachgegrübelt, dass, wenn Bowen seinen Kopf benutzt hatte, um seine Hexe zu gewinnen, dies ja wohl das Mindeste war, was Rydstrom für Sabine tun konnte. Er würde schon noch herausfinden, was zu tun war, damit es zwischen ihnen beiden zukünftig besser lief.
Aber zuerst einmal musste er sie verstehen, um den rechten Weg zu finden, wie er ihre Zuneigung gewinnen konnte. Und dazu musste er sich ihr Vertrauen verdienen. Das Rätsel, das sie für ihn war, die Herausforderung, die ihre Beziehung darstellte … Rydstrom war bereit. Und er würde sich mit voller Kraft dafür einsetzen.
Als ihm das Wasser bis zur Brust reichte, schrie sie: »Geh zurück! Geh sofort zurück! Was ist, wenn du ausrutschst?« Sie zitterte am ganzen Leib.
»Ich werde nicht ausrutschen, Süße. Siehst du – wir sind schon da.« Der Teich wurde wieder flacher. Kurz vor der Insel angekommen, stellte er sie im kniehohen Wasser ab.
Ihr Blick zuckte in alle Richtungen. »Du kannst nicht begreifen, wie grauenhaft ich das hier finde.«
Vermutlich genauso grauenhaft wie ich im Augenblick meine Burg.
»Setz dich hierhin.« Er zeigte auf einen flachen, langen Felsen. Nachdem sie seinen Worten zögernd Folge geleistet hatte, setzte er sich hinter sie und löste das Seil, das ihre beiden Handfesseln zusammenhielt. Das Seil legte er neben sich, um es jederzeit rasch bei der Hand zu haben.
Sofort reckte sie die Arme hoch über den Kopf und streckte sie erst in die eine, dann in die andere Richtung. »Was ist mit denen hier?«, fragte sie und kratzte sich an der Stelle, wo sich das Seil immer noch um ihre Handgelenke schlang.
»Die bleiben.«
»Was? Die Dinger jucken wie verrückt!«
»Die – bleiben!«
Sie schien sich auf die Zunge zu beißen, um sich eine barsche Antwort zu verkneifen, und sagte stattdessen: »Wie du willst.«
Um sie für ihre Kooperation zu belohnen, massierte er ihr die Schultern. Sie stöhnte und ließ den Kopf nach vorne fallen, sodass sich ihr langes Haar an ihrem Hals teilte. Als ihr blasser Nacken so bloß vor ihm lag, konnte er nicht anders – er musste ihn küssen.
Sie hielt kurz die Luft an und erschauerte.
Er knetete ihre Arme von oben bis hin zu den Fingerspitzen und dann wieder hinauf. »Besser?«
»Hmm? Oh ja, viel besser.«
»Dann ist jetzt die Zeit für meine Fragen.«
»Frag mich.«
»Wie oft bist du bisher gestorben?«
Er spürte, wie sie sich unter seinen Händen versteifte, doch sie antwortete. »Mehr als ein Dutzend Mal.«
»Wie … ist es?«
»Das entsetzlichste, grauenhafteste Gefühl, das du dir vorstellen kannst.«
»Kannst du mir ein Beispiel schildern?«
»Ein Vrekener war mit mir hoch über ein Dorf geflogen und ließ mich dann fallen. Ich blieb mit aufgeplatztem Schädel auf dem
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