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Immortals after Dark 08 - Flammen der Begierde

Immortals after Dark 08 - Flammen der Begierde

Titel: Immortals after Dark 08 - Flammen der Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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ihr Ziel auch gewesen war. Sie hatte den Verdacht, dass er sie weiterhin beschützte. Selbst jetzt noch. Nach allem, was sie ihm angetan hatte.
    Erst vor zwei Nächten hatte sie ihn in einem Dorf in den Nordlanden gesehen. Was er wohl mit ihr anstellen würde, wenn er sie in die Finger kriegte? Darüber zerbrach sie sich ununterbrochen den Kopf.
    »Nïx, ist das der Grund, warum du angerufen hast? Wegen Regin?«, fragte Lucia. »Ich kann ja mal versuchen, mit ihr zu reden.«
    »Genau genommen rufe ich an, weil sich da so eine lästige kleine Apokalypse zusammenbraut. Ich brauch deine Hilfe.«
    Schweiß tropfte Lucia in die Augen. Ungeduldig wischte sie ihn fort und blickte sehnsüchtig zu dem Gipfel über ihr empor. Tief in dir drin weißt du ganz genau, dass das nicht Thrymheim ist, Lucia.
    »Warum ich?« Es gab Dutzende von anderen Walküren, die genauso stark waren wie Lucia, oder sogar noch stärker. »Warum nicht Cara oder Annika?«
    »Du bist die beste Jägerin der Walküren«, antwortete Nïx.
    »Ja, das weiß ich auch«, sagte Lucia, unbescheiden wie immer. »Aber um was für eine Mission geht es?«
    »Was für eine Mission?«, fragte Nïx leise, um dann mit wachsendem Enthusiasmus fortzufahren: »Werde ich auf eine Mission ausziehen?«
    »Nïx, die Apokalypse! Komm schon, reiß dich zusammen!«
    Es folgte ein längeres Schweigen. »Oh, jetzt weiß ich wieder.« Sie schniefte beleidigt, so als ob Lucia ihr das letzte Stück Kuchen weggegessen hätte. »Ja, mir liegen hier alle Details für dich vor – wo du hinmusst und was du zu tun hast. Alle Einzelheiten habe ich bereits vorhergesehen. Im Grunde musst du nur um Punkt drei Uhr morgen Nachmittag auf einem bestimmten Boot auf dem Amazonas sein.«
    »Dem Amazonas? Das ist Tausende von Meilen weit weg von hier! Außerdem bin ich Jägerin und keine Forscherin. Such dir jemand anderes«, krächzte sie, während sie sich noch ein paar Meter höher kämpfte. Ihre Fingerspitzen brannten wie Feuer.
    »Tja, aber ob jemand anders so qualifiziert wäre wie du? Du musst wissen, die Ursache für diese Apokalypse ist nämlich … Cruach.«
    Lucia hatte das Gefühl, als ob ihr Magen mit einem Schlag zweitausend Meter in die Tiefe gerutscht wäre.
    »Ja, ich dachte mir schon, dass du dich persönlich darum kümmern willst«, sagte Nïx in nachdenklichem Tonfall. » Schließlich ist er dein Ehemann. «

18
    Iquitos, Amazonasgebiet
    Fünfzehn Stunden später …
    Als Lucia vom Helikopterlandeplatz durch die entlegene Hafenstadt sprintete, wurden ihre Sinne von Düften und Geräuschen bombardiert: der Geruch von Peperonis und grünen Bananen an den Marktständen, das unaufhörliche Hupen der Motorradrikschas, die Rufe der Straßenverkäufer, die ihre Waren anpriesen, unbeeindruckt vom immer wieder einsetzenden Nieselregen.
    Obwohl sie von den Anstrengungen der letzten Wochen bereits erschöpft und jetzt seit einem Tag ununterbrochen unterwegs war, rückte Lucia nur ihren Rucksack und ihren Bogenkoffer zurecht, um noch schneller laufen zu können.
    Es war Viertel nach drei.
    Nachdem sie mithilfe einiger abenteuerlicher alter Klapperkisten aus den Nordlanden herausgeflogen war, hatten diverse weitere Anschlussflüge sie erst nach Südamerika und dann nach Iquitos gebracht. Im Laufe des vergangenen Tages hatte sie siebentausend Meilen hinter sich gebracht.
    Todmüde verfluchte sie zum x-ten Mal die Urheberin dieser Tortur: die komplett durchgeknallte Nïx.
    Hätte sie eine gottverdammte Apokalypse nicht schon ein wenig früher vorhersehen können? Dann hätte Lucia wenigstens Zeit gehabt, sich ein dämliches Moskitonetz und vielleicht noch einen Amazonasreiseführer zu kaufen!
    Lucia war fast am Fluss angekommen, was nicht weiter schwierig war, da Iquitos vom Amazonas und zwei seiner Nebenflüsse umschlossen war. Die Sonne spähte durch die herabsinkenden Wolken hindurch und schuf einen leuchtenden Regenbogen, der am anderen Flussufer des Amazonas zu enden schien.
    Am Ufer, das aus rotem Lehm bestand, befand sich eine Gruppe von Häusern mit Strohdächern auf Plattformen aus Balsaholz. Daneben lagen einige große Boote an einem schlammigen Strand.
    Während sie darauf zurannte, ging ihr noch einmal der Rest jener schicksalhaften Unterhaltung mit der Hellseherin durch den Kopf:
    »Nïx, wie kann Cruach denn eine Apokalypse auslösen?«
    »Offensichtlich ist er nicht länger nur dein eigenes persönliches Problem. Der Prophezeiung zufolge wird er eine Seuche mit menschlichen Opfern

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