In deinem Schatten
schwer, es auszusprechen”, sagte sie. “Denn es ist etwas, das ich nie mehr für jemanden empfinden wollte.”
“Du brauchst nichts zu sagen. Oder zu empfinden.” Er ließ sie los. “Aber
ich
sage es dir. Und
ich
empfinde so für dich. Ich erwarte nichts von dir.”
Sie legte ihm die Arme um den Hals und zog sein Gesicht an ihres. “Es wäre eine Lüge”, murmelte sie, “etwas anderes zu sagen als … Ich liebe dich.”
Er strich zärtlich über ihren nackten Bauch und ihre Taille und streichelte ihren Rücken, während sie den schweren, mit Strass besetzten BH öffnete. Sie knöpfte sein Hemd auf und legte ihre Hand auf seinen muskulösen Bauch. Von unten hörte man langsame Musik, die schwach durch den schweren, roten Samtvorhang zu ihnen drang und mit dem Geräusch ihrer beider Atem verschmolz.
Phil hob sie hoch und trug sie zum Diwan. Als er sie hinlegte, fiel ihr offenes Haar über die Kissen. Er sah zu ihr hinunter. “Du bist so schön.” Er legte sich neben sie, legte seine Hände auf ihre Brüste und streichelte sie zärtlich. Dann ließ er seine Hand unter den dünnen, seidigen Schleier gleiten. Maddie legte den Kopf in den Nacken und räkelte sich wie eine Katze unter seinen Berührungen. Alles um sie herum versank, und sie nahm nichts mehr wahr als seine Hände auf ihrer nackten Haut und den Geruch seines Körpers. Gleichzeitig schien sie plötzlich mit all ihren Sinnen das Leben in seiner Gesamtheit zu begreifen. Das Leben mit seinen dunklen Seiten und mit all dem Glück, das es zu bieten hatte.
Maddie lag im dunkelroten Licht der Loge und ließ sich alle Zeit der Welt – fast so, als würde sie zur Musik von unten tanzen. Ihre Fingernägel kratzten zart und spielerisch über seinen Rücken, dann über seinen Po und seine Hüften. Sie hatte keine Eile. Nach einer Weile rückten sie enger zusammen und schmiegten sich so fest aneinander, dass ihre Gliedmaßen zu verschmelzen schienen. Geduldig und zärtlich erkundete er die Geheimnisse ihres Körpers, die von Frau zu Frau – und manchmal auch bei ein und derselben Frau von Nacht zu Nacht – verschieden waren. Maddie stöhnte und klammerte sich an ihn. Manchmal führte sie seine Hand, dann wieder ließ sie sich von erregenden Gefühlen überraschen, die sie nie für möglich gehalten hatte. Und später sollte sie nicht die Einzige sein, die Bissspuren am Hals und auf den Armen hatte …
Als er in sie eindrang, dachte sie: Warum habe ich damit gewartet? Doch sie wusste, dass sie nicht auf irgendeinen Mann, sondern auf diesen Mann gewartet hatte. Und auf die Frau, zu der sie erst jetzt wurde: die Tänzerin im Herzen der Welt.
Danach lagen sie zusammen auf dem staubigen Samt des Diwans und lauschten den Stimmen von Josi und Tessa, die sich draußen auf dem Korridor unterhielten. Die Musik hatte aufgehört zu spielen, und auch im Speisesaal des Al-Medina war es still.
Von unten hörten sie Hobbs’ Stimme: “Hat ihn irgendjemand gesehen? Ich habe versprochen, dass ich ihn mit dem Auto zu mir nach Hause mitnehme.”
Phil machte Anstalten, sich aufzusetzen, doch Maddie legte ihm eine Hand auf den Rücken. “Sag ihm, dass du mit mir nach Hause gehst.”
Er legte sich wieder zu ihr. Maddie hatte das Gefühl, dass sie die ganze Nacht, ja, den ganzen Winter so mit ihm hätte liegen bleiben können.
Sie freute sich darauf, neu zu entdecken, was es hieß, die Nächte mit Reden zu verbringen – und damit, immer und immer wieder miteinander zu schlafen wie die jungen Tiere, die sich im Frühling paarten.
“Mir war es ernst damit, dass ich nicht jemand werden möchte, den du irgendwann satthast. Ich möchte nicht …” Er streichelte mit seinen Fingerspitzen ihre Handfläche. “Ich möchte nicht, dass so etwas daraus wird. Ich möchte nicht, dass so etwas aus
uns
wird. In ein paar Monaten habe ich das Geld für eine eigene Wohnung beisammen – länger hatte ich ohnehin nie vor, im Studio zu schlafen. Bevor ich das aufs Spiel setze, was wir beide haben können, nächtige ich bis dahin wohl besser auf fremden Sofas.”
Schläfrig streckte Maddie die Hand aus und streichelte sein Gesicht. “Hm, wer hat jetzt kein Vertrauen zu wem?”, fragte sie. “Meinst du, wir verlieren das, wovon ich glaube, dass wir es haben werden?”
“Nein.” In seiner Antwort schwang nicht der Hauch eines Zweifels mit. “Ich glaube nicht, dass uns irgendetwas auf dieser Welt etwas anhaben kann. Und auch nicht in einer anderen Welt.”
Maddie lächelte. “Ich
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