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In den Armen des Meeres

In den Armen des Meeres

Titel: In den Armen des Meeres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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schönsten Gemälde, wertvollsten Teppiche, Haushaltsgeräte und das Porzellan würden allerdings verpackt und zu Alexis neuem Haus gebracht werden. Sie würde einen Platz für alles finden, Oxford Mansion war geräumig. Zweifellos würde es vier oder fünf Tage dauern, bis alles herübergebracht war. Diese Aufgabe erschien ihr gewaltig.
    Sie war so damit beschäftigt gewesen, ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen, dass ihr erst später bewusst geworden war, dass sie sich in die Höhle des Löwen begeben hatte.
    Jetzt stand Elysse an der Tür, unglaublich erschöpft und unsicher. Was machte sie hier? Alexi war zu Hause und blieb in der Stadt, und sie zog bei ihm ein. Er würde sich kaum darüber freuen. Sie wusste aber, dass es in dieser Sache um ihren Stolz ging.
    Matilda, die Haushälterin, eine Frau mittleren Alters, die seit vier Jahren für sie arbeitete, und Lorraine, die französische Zofe, packten ihre Kleider aus und hängten sie auf. Sie hatte ein halbes Dutzend mitgebracht, Kleider für den Vormittag, den Nachmittag und den Abend. Ihre Wäsche wurde zusammengefaltet und in den schönen antiken Schrank gelegt. Toilettenartikel wurden direkt in die Kommode im Ankleidezimmer gebracht.
    Sie hatte eine Stunde damit verbracht, sich die beiden Flügel des Hauses anzusehen, froh, dass Alexi gerade nicht anwesend gewesen war, ehe sie sich ein Schlafzimmer ausgesucht hatte. Das Herrenschlafzimmer, das Alexi für sich gewählt hatte, befand sich im zweiten Stock des Westflügels. Es war groß und ganz in Dunkelblau und Gold gehalten, mit einem prächtigen schwarzen Marmorkamin. Eine unmittelbar angrenzende Tür führte zu einem ebenfalls großen Wohnraum, der in denselben dunklen, männlichen Farben gestaltet worden war. Die Zimmer passten perfekt zu ihm.
    Die Vernunft hatte ihr geraten, das größte Gästezimmer im Ostflügel zu beziehen, so weit von Alexi entfernt wie nur möglich. Doch sie hatte es auf den ersten Blick gehasst. Es war zu männlich, zu förmlich, zu kühl. Deswegen hatte sie nach einigem Hin und Her ein kleineres Gästezimmer im Ostflügel gewählt, ohne sich um die Nähe zum Herrenschlafzimmer zu kümmern. Sie hatte sich sofort in dieses Zimmer verliebt, denn es war in blassem Blau gestrichen, mit goldenen und cremefarbenen Akzenten. Der Kaminsims war in Elfenbein, mit apricotfarbenen Schattierungen, und in demselben Farbton waren auch die Bettdecken gehalten. Vor dem Kamin stand ein mit geblümtem Stoff bezogener Stuhl, am Fuß des Bettes eine Ottomane. Ein sehr kleiner Tisch mit einem blauen Deckchen darauf stand vor dem Schlafzimmerfenster, von dem aus sie über den herrlichen Park sehen konnte. Es war spät im März, im Garten begann es zu blühen, und alles war grün. Es war, als befände sie sich auf dem Land und nicht in London.
    Matilda hatte bereits frische Blumen auf den Tisch gestellt – Lilien aus dem Gewächshaus –, und Reginald hatte gesagt, für den vergoldeten Konsolentisch würden noch weitere gebracht werden. Es war ein reizender, sehr femininer und einladender Raum – allerdings wusste sie, dass sie hier ganz und gar nicht willkommen war.
    Am Morgen hatte Alexi an seinen Gefühlen schließlich keinen Zweifel gelassen.
    Sie war erleichtert gewesen, dass er bei ihrer Ankunft nicht da gewesen war. Ebenso hatte es sie beruhigt, dass er Reginald keine Anweisungen für das Abendessen gegeben hatte. Er hatte niemandem gesagt, wann er zurückkehren würde – ein Verhalten, das sie würde ändern müssen.
    Elysse zitterte. Natürlich war er am Abend ausgegangen. Zweifellos wurde er überschüttet mit Einladungen. Freunde, Familie, Bekannte und sogar Geschäftsfreunde würden nach seiner Gesellschaft verlangen – ebenso Frauen wie Jane Beverly Goodman.
    Würde es ihn wohl überraschen, wenn er nach Hause kam und feststellte, dass sie ihre Worte in die Tat umgesetzt hatte und tatsächlich eingezogen war?
    Sie blickte an dem Bett vorbei, an der Ottomane, dem Stuhl und dem Kamin. Dieses besondere Schlafzimmer hatte noch einen weiteren Nachteil. Die Tür neben dem Kamin führte direkt in das Wohnzimmer, das sie zweifellos teilen könnten.
    Es hatte einmal eine Zeit gegeben, in der Alexi sie sehr gut gekannt hatte. Jetzt wusste er nichts mehr über sie. Ihm war vermutlich nicht bewusst, wie entschlossen sie inzwischen geworden war. Sie spürte einen Kloß in der Kehle. Sie hatte nicht vergessen, was er zuletzt zu ihr gesagt hatte – dass er seine Rechte in Anspruch nehmen würde, wenn sie

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