In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition)
mein Bett gemacht und jetzt muss ich darin li egen“, sinnierte er und ließ seinen Blick für einen kurzen Moment zu mir herüberschweifen.
„Kannst du aufhören , in Rätseln zu sprechen?“
„Ich habe mich die letzten Wochen in deiner Liebe sonnen dü rfen und nun stehe ich im Schatten und friere. Bei dir zu sein und dich nicht berühren zu dürfen, ist die schlimmste Strafe für mich, aber ich werde es eine Woche ertragen, um dir zu zeigen, wie leid es mir tut.“ Er sah mich mit sehnsuchtsvollen Augen an. „Miriam, wenn du es von mir verlangen würdest, dann würde ich mich noch einmal mit Silber vollpumpen lassen, mir ein Bein ausreißen, was immer du möchtest – solange ich dich danach nur wieder im Arm halten darf.“
Die Aussicht , eine Woche von ihm Abstand zu halten, verursachte mir Übelkeit. – nein, das war nicht meine Übelkeit. Es war Elias, dem todschlecht war. Mein Vampir war genau wie ich leer und unendlich müde … den Tränen nahe. Ich verspürte seinen Wunsch, das Kissen noch viel fester an sich zu drücken, um wenigstens irgendetwas im Arm zu halten, das ihm ein wenig Trost spenden konnte. Die Härchen auf meinem Arm stellten sich auf und ich begann zu frieren.
„Du frierst ja!“, rief Elias. „Du solltest dich unter die Decke legen.“ Er deckte das Bett auf. „Leg dich hin.“
„Nein, schon ok ay. Mir ist nicht kalt.“
Er sah mich ungläubig an und starrte dann erneut auf die Gänsehaut auf meinem Arm. „Dir ist kalt, ich sehe es. Tut mir leid, dass du das jetzt auch noch ertragen musst, aber ich will dich nicht alleine lassen und Ana reißt mir den Kopf ab, wenn ich sie wecke. Wenn ich sie auch noch wütend mache, dann …“
Seine Stimme brach ab und sein Schmerz bohrte sich glühend durch mein Herz. Ich stand auf und ging um das Bett herum zu ihm. Sanft zog ich ihm das Kissen aus den Armen und nutzte den dadurch frei gewordenen Raum zwischen seinen Beinen, um mich dort mit meinem Knie auf die Matratze zu stützen. Elias ’ Atem beschleunigte sich, als ich seinen Kopf an meine Brust lehnte. Ehrfürchtig schoben sich seine Hände meinen Oberschenkel entlang hoch zu meiner Hüfte.
„Miriam“, wimmerte er und stöhnte leise auf. Seine kühle Haut schien meine Wärme förmlich zu verschlingen. „Bitte spiel nicht mit mir.“ Er versuchte die Tränen zu schlucken und den Belag von seiner Stimme runterzuräuspern.
„Du bist auf Bewährung frei, mein Freund“, sagte ich und lac hte. „ Wage es nicht noch einmal, mich so zu erschrecken.“
Sein Blick schoss ungläubig zu mir hoch. Der Griff an meiner Hüfte wurde so fest, das s es wehtat.
„Aua !“, schimpfte ich.
„E… entschuldige.“ Er zitterte immer noch, also setzte ich mich rittlings auf seinen Schoss und wickelte die Decke um uns beide.
„Ich war so ein Idiot, es tut mir unendlich leid.“
„Schon gut, mein Schatz.“ Ich umschlang den kalten Körper meines Freundes, als mir plötzlich etwas einfiel, was er vor einer gefühlten Ewigkeit zu mir gesagt hatte: Wenn ich dich berühre und deine Wärme spüre, dann ist das ein unbeschreiblich schönes Gefühl. Wenn ich aber in deiner Nähe bin und dich nicht berühren darf oder kann, dann verursacht das bei mir ein beklemmendes Gefühl in der Magengegend. Oh Himmel, deswegen war ihm so schlecht gewesen! Ich drückte ihn noch fester an mein Herz, bereit, ihm all die Wärme zu geben, die er so dringend benötigte.
Elias schmiegte sich erleichtert in meine Arme und seufzte. Es dauerte nicht lange und er war eingeschlafen. Ich legte ihn b equem hin und kuschelte mich an ihn. Bald sank auch ich in den Schlaf.
Mitten in der Nacht wurde ich von kühlen Händen geweckt.
„Ich mag dieses Nachthemd“, brummte Elias in meinen Nacken.
„Wieso?“ Dann fiel es mir wieder ein. „Ach ja, du stehst auf Mäuse.“
„Nein, ich meine etwas anderes.“ Seine Hände schoben sich ganz langsam unter mein Nachthemd auf meinen Hintern und schließlich unter den Bund meiner Unterhose. „Man kommt so gut überall dran.“
Ich schlug ihm liebevoll auf den Hinterkopf.
„Bewährung! Hörst du?“
Er zog seine Hände wieder weg und legte sie anständig über mein Nachthemd auf meine Hüfte.
„Ja, entschuldige.“
„Ab sofort tust du nur noch, was ich dir sage, und zwar für eine Woche! Das ist deine Strafe. Du bist mein persönlicher Sklave.“
„Und was befehlt Ihr mir, meine Königin?“ Er grinste und fu nkelte mich an.
„Lass mich diesen grauenhaften Tag
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