Körpersprache und NLP: Erfolgreich nonverbal kommunizieren (German Edition)
Einleitung
Dieses Buch wurde für dich geschrieben, wenn du in einem deiner Lebensbereiche mit Kommunikation zu tun hast. Natürlich wird dir schnell auffallen: Leben ist Kommunikation. Das ist auch logisch, denn schon Watzlawick wusste: „Du kannst nicht nicht kommunizieren.“ Selbst wenn jemand tot auf dem Boden liegt, kommuniziert er und zwar: „Ich bin tot!“
Dies zeigt bereits auf, was vielen als das „Eisberg-Modell“ bekannt ist: Nur fünf bis sieben Prozent des Inhalts der Kommunikation machen die tatsächliche Sachbotschaft aus. Viel wichtiger sind mit 20-30% Stimme, Tonalität, Sprechrhythmus, Klangfarbe und Melodie und mit 60-70% die nonverbale Kommunikation mittels Gestik, Mimik, Köperhaltung, Bewegungsabläufen und äußerem Erscheinungsbild.
Wir trennen demnach vokale Kommunikationselemente von nonvokalen. Vokal sind Stimmqualität und Sprechweise, wohingegen der nonvokale Part einerseits körperlich und anderseits materiell dargestellt wird. Am einfachsten lassen sich materielle Gegebenheiten ändern, also Kleidung, Accessoires und Besitztümer. Körperlich ist die statische Voraussetzung eher vorbestimmt, was Körperbau, Gesichtsund Hautfarbe beinhaltet. Dynamische Aspekte der Kommunikation lassen sich hingegen sehr leicht positiv verändern: Mimik, Gestik und Körperbewegungen.
Bevor du ein neues Verhalten in deine Persönlichkeit integrierst, durchläufst du einen bestimmten Veränderungsprozess. Damit dieser Prozess überhaupt in Gang gesetzt wird, muss dir jedoch erst einmal bewusst werden, dass du dieses Verhalten erlernen möchtest. Ebenso wie dieses Bewusstwerden deines Wunsches muss jede Information, bevor sie überhaupt bewusst werden kann, mehrere Wahrnehmungsfilter durchlaufen, die für jeden Menschen unterschiedlich sein können. Sie sind durch deine individuelle Erfahrung entstanden und sortieren alle Informationen, die deine fünf Sinneskanäle aufnehmen, nach bestimmten Kriterien aus. Diese vorbewussten Filter sind sowohl für gewünschte als auch weniger gewünschte Ergebnisse verantwortlich, die in deinem späteren Verhalten präsent werden.
Du solltest dir darüber im Klaren sein, dass jeder Mensch eine für sich individuell gefärbte Brille trägt, durch die er die Welt betrachtet und durch sie Informationen jeweils so filtert, wie er gewohnt ist, sie zu sortieren – noch lange, bevor ihm das überhaupt bewusst zur Verfügung steht. Dies ist auch völlig logisch, denn dein Unbewusstes hat unter anderem die Aufgabe, Relevantes von nicht Relevantem zu unterscheiden, um dir dabei zu helfen, dich in der Welt zurechtzufinden.
Das Lernen - oder anders ausgedrückt: individuelle Veränderungsprozesse - werden bewusst und selbstbestimmt durchgeführt, immer nach dem gleichen Prinzip. Beim Erlernen einer neuen Fähigkeit durchläufst du jedes Mal dieselben vier Phasen.
Die 4 Stufen der Kompetenz
Als Beispiel nehmen wir hier das Fahrradfahren. Erinnere dich zurück, als du als kleines Kind zum ersten Mal ein Fahrrad auf der Straße gesehen hast. Du befandest dich auf der Stufe der unbewussten Inkompetenz, wo du nicht wusstest, dass du nicht Fahrrad fahren kannst. Als du aber selbst aufsteigen musstest und ohne Stützräder fahren wolltest, bist du ziemlich sicher nicht sehr weit gekommen, ohne umzukippen. Du wusstest nun, dass du es doch noch nicht kannst – du warst bewusst inkompetent. Als du aber das nächste Fahrrad an dir vorbeizischen sahst, wusstest du: Das will ich auch können! Und nun konnte dich keiner mehr zurückhalten, bis du eines Tages wirklich von ganz allein die Balance halten konntest – dies war der Gipfel der bewussten Kompetenz. Gerade so konntest du das Gleichgewicht halten und treten gleichzeitig, obwohl du noch nervös warst. Du musstest dich auf viele Dinge gleichzeitig konzentrieren, um sicher von A nach B zu kommen. Wenn ich dir heute ein Rad zeige, wirst du mit großer Wahrscheinlichkeit aufsteigen, in die Pedale treten und losfahren, ohne viel nachzudenken. Wir würden uns nebenbei unterhalten können und du müsstest dich überhaupt nicht mehr bewusst darauf konzentrieren, die Pedale gleichmäßig zu treten und den Lenker gerade zu halten. Dies ist die Stufe der unbewussten Kompetenz – dein Ziel.
Ü bung: Schärfe deine Sinne 1
Was du dazu brauchst: Diese Übung kannst du allein durchführen, es ist allerdings angenehmer, jemanden dabeizuhaben, der dir gegebenenfalls hilft und auf dich aufpasst. Du benötigst einen Raum, in dem du ohne
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