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INFAM - Die Nacht hat tausend Augen (German Edition)

INFAM - Die Nacht hat tausend Augen (German Edition)

Titel: INFAM - Die Nacht hat tausend Augen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Wegmann
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Ich mache uns schnell einen Kaffee und dann reden wir kurz, okay?“
„Oh ja, etwas Koffein wäre jetzt gut“, sagte Denise und zog sich ihre Jacke aus. Darunter trug sie ein enges Top mit einem tiefen Ausschnitt. „Stimmt´s, Sarah?“
„Ja, gerne.“
Richard ging in die Küche und Sarah zog sich ebenfalls ihre Jacke aus, faltete sie ordentlich zusammen und legte sie gemeinsam mit ihrer Handtasche auf den Rand der schwarzen Ledercouch.
„Oh schau mal Sarah.“ Denise stand vor einem Regal, das etwa zwei Meter neben dem riesigen Flachbildfernseher hing. Sarah trat neben sie und betrachtete ein gerahmtes Foto, das einen kleinen Jungen zeigte. Blonde Locken umgaben ein süßes, pausbäckiges Gesicht mit strahlenden blauen Augen. Der Junge lachte fröhlich in die Kamera.
„Das ist bestimmt der kleine Sid, oder?“, fragte Sarah.
„Ich gehe davon aus. Ist er nicht echt goldig?“
„Ja, und wie.“ Der Kleine erinnerte Sarah an eine Engelsfigur aus Porzellan, die sie neulich in einem Deko-Geschäft gesehen hatte.
Der ist so niedlich, den nehme ich mit nach Hause. Sarah spürte ein trauriges Gefühl in sich aufkeimen. Sie liebte Kinder über alles, wusste aber, dass sie auf normalem Wege nie welche haben würde. Das Thema künstliche Befruchtung bereitete ihr Kopfschmerzen. Sie beschloss, jetzt nicht näher darüber nachzudenken. Noch war eh nicht der richtige Zeitpunkt, um Kinder zu bekommen.

Denise hatte es sich mittlerweile auf der Couch bequem gemacht und überprüfte ihr Äußeres in einem kleinen Kosmetikspiegel. Sarah setzte sich neben sie, als Richard zurückkam und ein kreisrundes silbernes Tablett mit drei Tassen Kaffee, ebenso vielen Teelöffeln, einem Behälter mit Zucker sowie einer kleinen Kanne Milch auf dem Tisch abstellte. Er setzte sich den beiden Frauen gegenüber.
„Bedient euch.“ Denise und Sarah nahmen sich eine Tasse. Ein intensiver und würziger Kaffeeduft stieg Sarah in die Nase. Mit seiner goldenen Crema sah er genauso gut aus, wie er roch. Sie rührte ein wenig Zucker in den Kaffee und kostete.
Herrlich. Der hat bestimmt eine 1000 Dollar teure Profikaffeemaschine in der Küche stehen.
„Also meine Damen“, sagte Richard, nachdem er einen Schluck Kaffee getrunken hatte. „Ich wollte euch eigentlich den kleinen Sonnenschein vorstellen, aber es ging ihm heute nicht gut, sodass ich ihn schon ins Bett gebracht habe.“
„Was hat er denn?“, fragte Sarah.
„Nichts schlimmes, nur ein wenig Husten. Er schläft in seinem Kinderzimmer.“ Richard zeigte auf die Holztür. Sarah sah einen goldenen Ring an einem seiner Finger aufblitzen. Wahrscheinlich sein Ehering . „Durch die Tür, links die Treppe hinauf, das erste Zimmer rechts. Solange ihr nichts hört, lasst ihr Sid am besten schlafen. Nur wenn er weinen oder schreien sollte, bitte ich euch nach ihm zu sehen.“
„Klar, machen wir.“ Denise nickte, schaute Richard aufmerksam an und beugte sich dabei etwas nach vorne. Sarah entging nicht, dass Richards Augen einen Moment lang auf ihr verführerisches Dekolleté gerichtet waren. Er trank noch einen Schluck Kaffee.
„In der Küche, neben dem Kühlschrank, steht ein Hustensaft für Kinder. Im Kühlschrank sind Lebensmittel und Getränke, falls Sid Hunger oder Durst bekommen sollte. Am liebsten trinkt er momentan warme Milch. Das beruhigt ihn zudem. Selbstverständlich könnt ihr euch auch nehmen, was ihr wollt.“
„Das ist freundlich, danke.“ Sarah nippte an ihrer Tasse mit dem köstlichen Kaffee. Richard schaute auf seine goldene Uhr, die er am rechten Arm trug.
„Ich weiß noch nicht genau, wann ich wieder da bin. Ich bin auf einer Geschäftsparty eines größeren Unternehmens aus Dover eingeladen und ich habe keine Ahnung, was die sich so für den Abend überlegt haben.“
„Was arbeitest du denn?“ Denise rutschte ein Stück weit vor.
Macht sie das mit Absicht, um ihm noch bessere Einblicke in ihren Ausschnitt zu gewähren?
„Ich bin als Webdesigner und Programmierer für größere Firmen tätig.“
„Klingt spannend“, sagte Sarah. Und man verdient anscheinend nicht schlecht.
„Es wird jedenfalls selten langweilig.“ Richard schaute ihr freundlich in die Augen. Sarah musste zugeben, dass er nicht nur attraktiv aussah, sondern außerdem Charisma besaß. Sie hätte gerne mal seine Frau gesehen, wahrscheinlich stand diese in Sachen Aussehen Denise in nichts nach.
„Für den Fall, dass etwas sein sollte, habe ich euch meine Handynummer auf einen

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