Infernoclub 2 Mein verwegener Duke
Gleichgewicht verloren. Doch sie fing sich wieder, fuhr herum und sah Warrington an, wobei ihr ein Fluch auf der Zunge lag.
„Gehen Sie nach oben und warten Sie dort auf mich! “, befahl er.
Kate hielt inne, überrascht von dem samtweichen Klang seiner tiefen Stimme. Einen Moment lang vergaß sie ihren Zorn, gebannt von dem Versprechen, das in seinen grauen Augen lag. Sie stand reglos da, sah ihn an, war verwirrt, als die Droge jene Nebenwirkung zeigte, die sie am meisten verstörte.
Erregung. Faszination.
Eine seltsame Anziehung ging von ihm aus. Er war schön, zweifellos, doch er war ihr ein Rätsel. Eines, das sie plötzlich lösen wollte, so wie sie schon immer besessen davon gewesen war, Antworten, die im Verborgenen lagen, aufzudecken. Sie spürte einen seltsamen Hunger, von seinen Lippen zu kosten. Es war ein stürmisches Gefühl, das da durch ihren Körper fuhr. Sie wusste, dass sie nicht wirklich bei Sinnen war, neben sich stand, und dass dies natürlich eine absolut verrückte Reaktion war.
Sie schien diese merkwürdige Empfindung nicht beherrschen zu können. Verdammt, diese teuflische Tinktur entfachte in ihr geradezu eine Sehnsucht, missbraucht zu werden! Wie demütigend!
Gleichzeitig weckte der zufriedene Ausdruck in seinen Augen, als wäre er es gewohnt, von Frauen begehrt zu werden, zusammen mit seiner stolzen Haltung ihren Kampfgeist.
Wie kann er es wagen , solch eine Wirkung auf mich zu haben?
Für wen hielt er sich eigentlich, dieser grobe, überhebliche Klotz? In einem erneuten Anflug von Wut kam sie wieder zu Verstand. Doch während sie das absurde Gefühl von Lust abschüttelte, fiel ihr Caleb Doyles Warnung ein. Halten Sie den Mund. Tun Sie, was er sagt. Kate unterdrückte ein Stöhnen. Leichter gesagt als getan, dachte sie, aber zumindest war ihr Selbstschutz wieder erwacht.
In Anbetracht der Tatsache, dass Warringtons Stolz vermutlich noch größer war als sein Schloss, erkannte sie, dass es dumm wäre, ihn in Gegenwart seiner Männer zu brüskieren. Nur eine Närrin würde ihm einen Grund geben, sie zu bestrafen. Mach es nicht noch schlimmer, als es sowieso schon ist.
„Parker? “, sagte er in gequältem Tonfall.
„Jawohl, Hoheit. Verzeihung, Sir. “ Der Mann zu ihrer Rechten, offensichtlich Parker, packte abermals ihren Arm. „Kommen Sie, Miss. Seine Hoheit hat mit diesen Burschen noch etwas zu besprechen. “
Kate gab die Gegenwehr auf, hatte sie doch erkannt, dass eine direkte Auseinandersetzung mit einem unbezwingbaren Gegner sie nicht weiterbringen würde. Die Chance, den beiden Wächtern zu entkommen, war weitaus größer, wenn sie nicht in Reichweite des Biests war.
Warte ab, bis der richtige Zeitpunkt gekommen ist, sagte sie sich im Stillen. Hab Geduld.
Sie warf einen letzten Blick auf die Schmuggler, wehrte sich aber nicht, sondern ließ sich von den schwarz gekleideten Handlangern des Dukes aus der Halle geleiten.
Sie gingen durch den Ausgang unterhalb der Galerie.
Sofort führten die zwei Männer sie eine steinerne Treppe hinauf. Durch ein hohes, spitz zulaufendes Fenster an einer Wendung erhaschte sie einen Blick zu den Sternen am Himmel.
Obwohl ihr Verstand noch immer langsam arbeitete, suchte sie nach einer List, die ihr helfen würde, den Wachen zu entwischen. „Ich - ich brauche den Abort“, platzte sie plötzlich heraus.
„Beschmutzen Sie ja nicht unseren Boden“, sagte der Mann, den der Duke Parker genannt hatte, in strengem Ton. „Warten Sie, das geheime Gemach ist gleich hier. “
„Geheimes Gemach? “, wiederholte sie matt.
Im oberen Stockwerk führten sie sie zu einer Art Schrank am Ende des Ganges. Von einem Haken an der Wand nahm Parker eine Laterne und reichte sie ihr.
„Nehmen Sie das. Und passen Sie auf, dass Sie nicht in den Graben fallen. “ Er öffnete die Tür zum Abort. Kate wich augenblicklich zurück, so heftig war der Gestank - unerträglich!
Sie presste eine Hand gegen Mund und Nase, dabei schüttelte sie heftig den Kopf. „Nicht nötig! “
Die Männer lachten. „Das wird Ihnen den Kopf klären, nicht wahr? “, sagte der, dessen Namen sie nicht kannte.
„Ach, lass sie in Ruhe, Wilkins. Sie kann nichts dafür. Kommen Sie“, meinte Parker. „In dem Zimmer gibt es einen Nachttopf, falls Ihnen übel wird. “
Tatsächlich hatte Kate bisher keine Übelkeit empfunden, doch der Gestank des Aborts hatte für den Moment jeden Gedanken an Flucht erstickt.
Sie war so froh, wieder atmen zu können, dass sie kaum
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