Infernoclub 2 Mein verwegener Duke
lang die Einkommensquelle der Schmuggler gewesen war. Zum Teufel mit ihnen! Wie oft hatte er sie davor gewarnt, das Vermögen zu vergeuden, das sie in den guten Zeiten erworben hatten? Ihnen geraten, etwas für später auf die Seite zu legen? Hatten sie auf ihn gehört?
Natürlich nicht. Stattdessen hatten sie ihn vor einigen Monaten um mehr Geld gebeten.
Der Brief, den er ihnen als Antwort geschickt hatte und in dem er sie mit strengen Worten ermahnte, war mehr als deutlich gewesen - zumindest hatte er das geglaubt. Offensichtlich hatte er sich getäuscht. Gier, Ehrgeiz und Verzweiflung hatten seine Pächter dazu getrieben, die Grenzen zu überschreiten, die er ihnen gesetzt hatte.
Jetzt hatten sie mit ihren Aktivitäten die Aufmerksamkeit der Küstenwache auf sich gelenkt, und er allein stand zwischen ihnen und dem Galgen.
Nun, eine Regel war eine Regel. Wenn er nicht im Stillen auf seine Art mit ihnen abrechnete, würde es einen öffentlichen Skandal geben, und das konnte der Orden sich nicht leisten.
Es gab einen alten Küstentrick, eine List, die die englischen Schmuggler seit Jahrhunderten bei ihren Geschäften angewandt hatten.
Durch den geschickten Einsatz mehrerer großer Laternen konnten sie einen Leuchtturm simulieren und Schiffe anlocken, die dann an den Felsen zerschellten. Danach rannten sie hinunter zum Strand, stahlen, was immer an Land gespült wurde, oder ruderten sogar hinaus und nahmen sich, was sie an Beute aus dem Wrack holen konnten.
Es war eine gnadenlose und verbrecherische Vorgehensweise und natürlich absolut verboten. Offenbar mussten sie daran erinnert werden, wem gegenüber sie Rechenschaft schuldig waren.
Er schritt die Reihe der zerlumpten Gestalten ab, die vor ihm standen, und sah jeden von ihnen ernst an. Noch immer hielt er das seltsame Schwert so lässig in der Hand wie ein Dandy seinen Spazierstock.
Schließlich blieb er stehen, um den Größten von ihnen mit seinem Blick zu bezwingen; es war der, den sie Ochse nannten. Der riesige Schmuggler schaute auch tatsächlich zu Boden.
„Wie oft habe ich euch alle vor so etwas gewarnt? “, fuhr Rohan fort und ging weiter. „Ich habe euch eine Grenze gesetzt und euch gebeten, sie nicht zu überschreiten, und doch habt ihr die Kühnheit besessen, meine Befehle zu missachten. Und jetzt das! “ Er stieß ein kurzes, hartes Lachen aus, bei dem alle zusammenzuckten, während er am Ende der Reihe stehen blieb. Dann machte er kehrt. „Ihr bringt mir eine eurer betrunkenen Dirnen und glaubt, das würde euch helfen! Versteht mich nicht falsch, sie ist ein hübsches Ding und ich kann sie gebrauchen. Aber wenn ihr glaubt, dass eine willige Hure und ein paar Flaschen Brandy all das wiedergutmachen, was ihr verbrochen habt, dann erfasst ihr nicht den Ernst der Lage. Es gibt so etwas wie Konsequenzen, meine Herren! “, fügte er hinzu. Er warf ihnen einen strengen Blick zu, obwohl er sich zorniger gab, als er tatsächlich war.
Die, die ihn wirklich wütend gesehen hatten, lebten danach in der Regel nicht mehr lange.
„Das Komischste daran ist, dass ihr offensichtlich wirklich geglaubt habt, ich würde es nicht herausfinden. Ah ja! Ihr müsst geglaubt haben, ich wäre noch im Ausland. Offensichtlich habt ihr euch getäuscht. “
Er war vor Monaten schon von einer blutrünstigen Mission aus Neapel zurückgekehrt.
Natürlich wussten sie nichts davon. Niemals gab er irgend-jemandem für seine langen Abwesenheiten eine Erklärung. Er überließ es ihnen, ihre eigenen Schlüsse zu ziehen, und wie üblich glaubten sie, dass er nur zu seinem Vergnügen reiste, neue Weidegründe suchte, neue Frauen, die er noch nicht in seinem Bett gehabt hatte.
Vielleicht lag darin ein Körnchen Wahrheit, aber irgendwie musste ein Mann seinen Ausgleich finden.
„Ich hielt mich in meinem Haus in London auf, als ich einen interessanten Besuch von einem hochrangigen Offizier der Küstenwache bekam, der gekommen war, um mich über die Streiche meiner Pächter zu informieren. Oh ja - sie wissen alles über euch“, erklärte er in schneidendem Tonfall. „Als Höflichkeit gegenüber einem Peer hielt der Offizier es für angebracht, mich zu warnen, ehe das Dorf gestürmt wird. Ihr hättet sehen sollen, wie sehr es ihn nach eurem Blut gelüstet. “
Die Schmuggler sahen einander unbehaglich an.
„Wir wissen alle, dass eure Bande der Küstenwache ein Dorn im Auge ist. Und jetzt haben sie Zeugen... “
„Aber Hoheit... “
„Ruhe! “
Sie zogen die Köpfe
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