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Inmitten der Unendlichkeit

Inmitten der Unendlichkeit

Titel: Inmitten der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gerrold
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allmählich verhärtete.
    Dann trafen die Antworten ein:
    »Bauer auf C-Zwo.«
    »Turm nach D-Sieben.«
    »Zauberer auf Turm-Vier.«
    »Hobbit schlägt Vulkan-Sechs.«
    »Troll zieht nach Ritter-Drei-Tief-Drei.«
    »Drache nach Drache-Vier, Wahrscheinlichkeit Sieben-Fünnef. Königsläufer nach Zwo, Wahrscheinlichkeit Vier-Fünnef.«
    Korie warf Brik einen fragenden Blick zu.
    Der Sicherheitsoffizier meldete: »Oberst Senf bitte den Armleuchter zum Konservatorium bringen.« Das Schiff ist nun luftleer. Wenn der Kobold keinen Raumanzug trägt, ist er gefangen. Von diesem Augenblick an haben wir es nur noch mit seinen bereits vorher installierten Fallen zu tun. Hoffentlich.
    Korie sah Brik noch immer an. »Ich frage Sie noch einmal: Kann dieser verdammte Kobold im Vakuum überleben?«
    »Ich glaube, daß er zumindest längere Perioden im Vakuum zu überstehen imstande ist. Ich glaube nicht, daß er im Vakuum arbeiten und sich ungehindert bewegen kann.«
    Korie nickte. »Alles herhören! Kode Grantig. Ich wiederhole, Kode Grantig.«
    »Großväterchen Blauhemd.«
    »Betty Pfannekuchen.«
    »Biene Maja.«
    »Martha Elch.«
    »Sankt Nikolaus.«
    »Denny Türsteher.«
    Korie blickte zu Brik.
    Der Morthaner seufzte beinahe unhörbar, dann meldete er: »Bertha Dosenbier.«
    Korie grinste. Er machte sich keine Mühe, die Meldungen auf seinem Blatt nachzuprüfen. Diese Kodes waren Ablenkungsmanöver. Wohlklingende Lautmalereien, die überhaupt nichts bedeuteten. Im ganzen Schiff waren seine Leute damit beschäftigt, bedeutungslosen Aktivitäten nachzugehen: Sie öffneten oder schlossen Kammern, Spinde, Kabinen, nahmen Dinge hervor, ordneten sie neu, legten sie zurück oder sortierten sie in andere Kammern, Spinde, Kabinen, Schränke… Die gesamte Übung hatte keinerlei strategischen Wert. Wenn der Kobold sie noch beobachtete, würde er verrückt werden bei dem Versuch herauszufinden, was da vor sich ging.
    Zumindest lautete so die Theorie.
    Korie wartete einige Minuten, bevor er den nächsten Befehl gab: »Kode Glück. Kode Glück.«
    Der kommandierende Offizier nahm das Transceiver-Modul von dem Sicherheitsgurt seines Sitzes und reichte es Brik. Der riesige Morthaner huschte über die Brücke und durch die Kommandozentrale und sammelte alle Transceiver-Module ein. Dann legte er sie in einen verschließbaren Sicherheitsbehälter, verschloß ihn, machte ihn scharf und berührte einen roten Sensorpunkt auf seinem Deckel. Die Transceiver in der Box würden in kürzester Zeit nur noch Schrott darstellen.
    Korie zog ein Kommunikationskabel aus der Tasche seines Raumanzugs und stöpselte ein Ende in eine Buchse seines Helms. Das andere Ende reichte er Quilla Delta, die es ihrerseits in eine freie Buchse an ihrem Helm steckte. Dann nahm sie einen weiteren Stecker von Brik entgegen und stöpselte auch diesen ein. Korie beobachtete schweigend, wie der Rest der Zentralenbesatzung ihren Beispielen folgte. Auf diese Weise wurde ein lokales Kommunikationsnetzwerk aufgebaut, genau wie in allen anderen Sektionen des Schiffes auch. In jedem Sektor war eine Quilla in das Netz eingeschleift, die über den Cluster die einzelnen Netzwerke untereinander verbanden.
    Wenn das erst geschafft war, dann besaßen sie eine abhörsichere Kommunikationsmöglichkeit.
    Die optischen Faserkabel verschickten nur verschlüsselte Signale. Und die Verschlüsselungsalgorithmen änderten sich mit einer Frequenz von tausend Hertz. Selbst wenn der Kobold imstande sein sollte, die Signale zu verfolgen, würde er sie immer noch nicht in Echtzeit entschlüsseln können. Und selbst wenn es ihm gelingen sollte, sich in eines der Netzwerke einzuklinken, würde er noch immer nicht erfahren, was in den anderen Sektionen geschah. Die Kommunikationskanäle der Quillas waren holographischer Natur und konnten von niemandem entschlüsselt werden, der nicht Teil eines Quilla-Clusters war.
    Korie wandte sich an Delta. »Status?«
    »Wir sind glücklich«, erwiderte die Quilla. »Wir sind sehr, sehr glücklich.«
    »Gut«, nickte Korie. »Sehr gut. Unser Schiff ist jetzt das allererste manuell betriebene Raumschiff in der Geschichte der Allianz.«
    »Eine einzigartige Ehre, soviel steht fest«, bemerkte Brik.
    »Hauptsache, es funktioniert«, erwiderte Korie verbissen. Zur Quilla gewandt sagte er: »Senden Sie Kode Doktor.«
    »Befehl abgeschickt und Bestätigung erhalten«, meldete Delta.
    Korie nahm wieder im Kapitänssitz Platz. Brik setzte sich in den Sitz neben dem

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