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Insalata mista: Aus dem Leben einer italienischen Working Mum

Insalata mista: Aus dem Leben einer italienischen Working Mum

Titel: Insalata mista: Aus dem Leben einer italienischen Working Mum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia de Lillo
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sich um ein Volk zu handeln, dass permanent unter chronischer Müdigkeit leidet - das gilt auch schon für Kinder.
    Elasti-Mama ist ziemlich leicht zu beeinflussen und hat - Nachwirkung der Nächte mit den Hobbits - einiges an Schlafmangel aufgestaut.
    Elasti-Mama fährt manchmal allein in Tokio herum, weil Mister Wonder arbeiten muss. Vom Elasti-Hotel ins Stadtzentrum braucht man 45 Minuten.
    Elasti-Mama ist von Kindheit an überall eingeschlafen, sogar unter der Dusche. Da Elasti-Mama kein Mobiltelefon hat, mit dem sie spielen könnte, gehört sie zu der Kategorie Passagiere, die in der U-Bahn in Tiefschlaf fallen.
    Heute erlitt Elasti-Mama einen Anfall von Narkolepsie.
    Als sie die Augen wieder öffnete, war der Waggon leer bis auf einen freundlichen Herrn, der ganz besorgt um sie herumhüpfte. Da es in diesem Land als ungehörig gilt, jemanden zu berühren, und weil Elasti-Mama die Stöpsel des iPod in den Ohren hatte, hatte der höfliche Herr mehrere Minuten lang vergeblich versucht, sie wieder zum Leben zu erwecken. Wahrscheinlich hegte er den Verdacht, die vollkommen kollabierte Frau aus dem Westen sei bereits tot.
    Unter zahlreichen Verbeugungen und unverständlichen Sätzen gab er ihr zu verstehen, der Zug sei außer Betrieb und sie müsse aussteigen.
    Elasti-Mama, im Zustand geistiger Verwirrung, erwiderte die Verbeugungen und machte sich eiligst aus dem Staub. Ein bisschen unbehaglich fühlte sie sich schon.
     
Freitag, 14. Dezember
    Japanische Suchtmittel, nicht zum längerfristigen Gebrauch empfohlen
     
    Das verrückte pachinko. Pachinko ist ein weit verbreitetes illegales Glücksspiel, nach dem die Japaner ganz verrückt sind. Gespielt wird an einer Mischung aus Flipper und Spielautomat, in die eine ungeheure Anzahl an Metallkugeln gefüllt wird, die einen infernalischen Lärm veranstalten.
    Pachinko-Salons gibt es an jeder Ecke, und sie sind zu jeder Tages- und Nachtzeit gerammelt voll.
    Die Pachinko-Spieler sind zwischen 15 und 90 Jahre alt, und Männer wie Frauen rauchen während des Spielens ununterbrochen. Um der verbotenen Aktivität einen legalen Anstrich zu geben, spielt man an der Pachinko-Maschine nicht mit Geld, sondern mit einer im Voraus bezahlten Karte um Punkte. Gewinnt man, geht man zur Kasse des Saales. Dort erhält man einen Sachpreis, mit dem Sachpreis verlässt man den Saal und sucht einen Schalter an der Straße auf. Am Schalter wird der Sachpreis gegen Geld getauscht.
    Elasti-Mama machte einen Ausflug in einen Pachinko-Salon. Der Lärm war ohrenbetäubend, der Gestank höllisch, das Gedränge unbeschreiblich. Um sich nicht übergeben zu müssen, verließ Elasti-Mama das Lokal rasch wieder.
     
    Die fantastische Welt der Mangas. Die Japaner lieben Comics. Sie lesen Millionen davon. Die Manga machen 40 Prozent der gesamten Veröffentlichungen in Japan aus. Es gibt Manga zu jedem erdenklichen Thema - zum Büroalltag, zu Schwangerschaft und Erziehung und sogar zu der Beziehung zwischen Schwiegermüttern und Schwiegertöchtern. Manga mit Schwulengeschichten sind, wie es heißt, besonders unter jungen Mädchen begehrt.
    Und dann gibt es die erotischen Manga. Protagonistin ist fast immer ein Mädchen mit runden, tränenfeuchten Augen und riesigen Titten. Genitalien dürfen nicht gezeigt werden, dafür ist das Mädchen oft in Ketten gelegt und verrichtet Dienste jeder Art.
    Auch den Manga-Laden verließ Elasti-Mama leicht erschüttert.
     
    Masken für alle. Das Tragen einer Maske ist für sehr viele Japaner ein Muss.
    Beim Anblick der ersten Maskenträger entwickelte Elasti-Mama eine eigene Theorie. Mit Masken, so Elastis Vorstellung, schützen sich Menschen, die eine Organtransplantation hinter sich haben, vor Keimen. Doch bald stellte Elasti-Mama fest, dass in Tokio nur die Zahl der Mobiltelefone die der Masken übersteigt.
    Anfangs vermutete sie sogar, dass in Japan Organe verpflanzt werden, wie man in Italien Schuhe wechselt, und bekam große Angst um die Spender. Die Wahrheit ist, dass die Maskenträger an Pollenallergie leiden.
    Elasti-Mama schlug dem Allergiker Mister Wonder vor, auch mit dem Maskieren anzufangen. Seine Antwort möchte Elasti-Mama lieber nicht wiedergeben.
     
    Intelligente Toiletten. Japanische Toiletten sind keine einfachen, seelenlosen WCs. In Japan sind Toiletten intelligente Wesen. Japanische WCs verfügen über mehrere Knöpfe zum Drücken und eine beheizte Klobrille.
    Elasti-Mama hat bei ihrer ersten Interaktion mit einem japanischen WC unvorsichtigerweise

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