Insalata mista: Aus dem Leben einer italienischen Working Mum
bekommt.
Voll des Triumphs ruft Elasti-Mama Mister Wonder an. Sie fühlt sich unschlagbar.
Nach einer Beinahe-Verhaftung hat sie sich dem erstbesten Beamten an den Hals geworfen. Aber alles nur für einen guten Zweck.
»Pronto, Mister Wonder? Ich bin's ...«
»Ja ...? Ach, hallo Schatz, alles schon erledigt! Ich habe das von hier aus regeln können, telefonisch. War überhaupt kein Problem. Aber trotzdem danke.«
Freitag, 5. Januar
Beunruhigende Klarstellungen
Beim Abendessen klettert der kleine Hobbit an Elasti-Mama hoch und leckt ihr, als er sein Ziel erreicht hat, genüsslich die Wange.
»Bravo! Sie ist nämlich nicht unsere Sklavin, sondern unsere Mama. Deshalb müssen wir sie lieb haben«, sagt der große Hobbit, den Mund voller Gnocchi.
Samstag, 6. Januar
Elasti-Mama, das Dreikönigsfest und die Angst vor der Leere
Am Wochenende ist Elasti-Mama mit den Hobbits allein. Mister Wonder weilt in Chicago. Berufliche Verpflichtungen, sagt er.
Als echte Mailänderin - neurotisch und hyperaktiv - befällt Elasti-Mama die Angst vor der Leere, wenn sie mit den Zwergen allein ist. Schon der Gedanke, mit zwei gelangweilten Hobbits daheim zu sitzen und ein Feuerwerk an Ideen produzieren zu müssen, um sie gleichzeitig zu unterhalten und ihre Intelligenz zu fördern, versetzt sie in Panik.
Darum ist der Besuch eines Festes geplant, das dieses Jahr am Dreikönigstag in Felicity Place stattfindet.
Im Grunde ist die Veranstaltung ziemlich daneben. Das hätte Elasti-Mama sich zwar denken können, aber die Angst vor der Leere war stärker als der gesunde Menschenverstand.
Zur Belustigung des Vorstadtnachwuchses treten Pirillo und Terenzio auf, ein Clown und ein Zauberkünstler, die weder zaubern noch die Kinder zum Lachen bringen können.
Zwischen den Zwergen am Boden der Mehrzweckhalle kauernd verbringt Elasti-Mama zwei endlos lange Stunden mit den beiden traurigen Gestalten.
Der große Hobbit, der einen Papierhut trägt, bläst katatonisch in seine Pfeife, der kleine Kobold hingegen leckt während der gesamten Vorstellung Elastis Wange.
Ansonsten vergnügt sich die drei- bis zehnjährige Jugend von Felicity Place damit, unentwegt Handyfotos zu schießen.
Das Spektakel endet damit, dass im Anschluss an die Späße von Pirillo und Terenzio ein paar Väter auf den Plan treten. Statt des eigentlich für die Kinder als Überraschung geplanten Tauziehens, einer Aktion für ganze Kerle, sinken diese Kleiderschränke von Männern so tief, Limbo zu tanzen.
Ehe sich zwischen den Sitzreihen eine wilde Polonaise von Müttern in Bewegung setzt, schnappt sich Elasti-Mama die Hobbits und flüchtet.
Sonntag, 7. Januar
Ein schrecklicher Schmerz hinter den Augen
Das Wochenende ist vorbei. Morgen ist ein neuer Tag.
Elasti-Mama wird arbeiten gehen, die Hobbits kehren in ihre jeweiligen Kinderbetreuungsstätten zurück, und die Babysitterin Valentina Diolabenedica wird wieder bei ihnen sein. Mister Wonder ist noch unterwegs, aber dafür wird er teuer bezahlen, und zwar für alles. Garantiert.
Elasti-Mama bringt die beiden kleinen Monster zu Bett und entspannt sich. Sie streckt sich aus, schließt die Augen und stellt sich vor, sie sei Single. Eine Singlefrau, frei von Sorgen. Nein, noch besser: Eine Singlefrau, die in einem quälenden Dilemma steckt: Eine Hot-Stone-Massage oder besser ein Totes-Meer-Salz-Peeling mit Algenzusatz? Ein keuscher Abend, an dem sie abwechselnd George Clooney in die Augen und auf den Comer See blickt, oder besser ein heißes Viertelstündchen in einem stecken gebliebenen Aufzug mit Antonio Banderas? Lieber Sushi oder Gulasch? Lieber »Marie-Claire« oder »Vanity Fair«?
Während sie sich über solch grundlegende Fragen den Kopf zerbricht, hört sie eine leise Stimme aus dem Kinderzimmer:
»Mama, Mama ...« Es ist der große Kobold.
»Was ist? Du sollst schlafen. Ich will nichts mehr hören. Ich bin müde«, antwortet Elasti kurz angebunden. Maria Montessori wäre stolz auf sie und ihr Einfühlungsvermögen.
»Mir tut es hinter den Augen so schrecklich weh«, sagt er mit leidender Stimme.
»Stimmt doch gar nicht. Schlaf endlich.«
»Wenn du mir nicht gleich eine Medizin für hinter die Augen gibst, potze ich«, droht er.
Elasti-Mama hat sich inzwischen 48 Stunden lang mit Liebe, Hingabe und Geduld um die Hobbits gekümmert. Jetzt reicht es ihr. Sie will nichts mehr hören.
»Dann kotz doch, mein Liebling. Wenn du fertig bist, rufst du mich, dann gebe ich dir einen
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