It's Showtime
Pferdes für heute zufrieden und freuen Sie sich darauf, dass es nächstes Mal sicher wieder besser klappen wird.
Training mit dem Clicker
Eine Lernvariante, die sich mit der Arbeit in diesem Buch besonders gut kombinieren lässt, ist das Clickertraining. Natürlich können Sie auch ohne Clicker erfolgreich arbeiten, aber insbesondere beim Tricktraining sind die Anwendungsmöglichkeiten vielfältig und prädestiniert für das Clickertraining. Wenn Sie sich dafür interessieren, gibt es gute Literatur und Kurse, mit deren Hilfe man die Arbeit mit dem Clicker lernen kann.
Clicker sind praktisch in der Anwendung und als Hundezubehör im Fachhandel erhältlich.
Ich habe bereits skizziert, wie Pferde lernen und wie Sie richtig loben: Nur richtiges Verhalten führt zu Stimmlob und anschließend zu Futterlob. Wenn Sie diese Reihenfolge einhalten, sind Sie vom Clickertraining gar nicht mehr weit entfernt – Sie setzen einfach anstelle Ihrer Stimme als Marker für richtiges Verhalten nun das Geräusch des Clickers ein. Das heißt: Nur richtiges Verhalten führt zum Click und somit zum Futterlob. Zudem erhält jede Lektion so ein eindeutiges Ende.
Der Vorteil der kleinen Plastikbox gegenüber unserer Stimme ist ihr markantes Geräusch. Damit hebt sich der Clicker deutlich von anderen Umweltreizen ab und ist somit in jeder Situation klar erkennbar. Der Clicker selbst hat für unseren Schüler die Bedeutung: „Was du genau in dem Moment getan hast, als ich geclickt habe, war richtig, und dafür wirst du belohnt.“ Er kann viel schneller zur Bestärkung eingesetzt werden als unsere Stimme, sodass ein sekundengenaues Bestärken einer Aktion oder Reaktion möglich ist.
Der Click löst nach entsprechender Konditionierung zudem eine Erwartungshaltung bei Ihrem Pferd aus, sodass Sie sich mit dem Futterlob einige Sekunden länger Zeit lassen können. Er ist Ihr Versprechen an das Pferd, dass auf seine richtige Reaktion Futterlob folgt. Dieses Vorgehen behalten Sie auch bei fortgeschrittener Arbeit mit dem Clicker bei, denn der Clicker gilt nicht als Ersatz für Lob, sondern lediglich als dessen Ankündigung.
Das sekundengenaue Timing beim Clickern führt dazu, dass das Pferd sehr schnell begreift, was wir von ihm wollen. Durch die Lernerfolge steigt die Motivation und das Lernen beschleunigt sich wiederum enorm. So kann mit dem Clicker innerhalb von nur wenigen Stunden oder oft sogar Minuten ein Verhalten etabliert werden, für das man mit herkömmlichen Methoden möglicherweise Wochen oder Monate braucht.
Um mit dem Clicker arbeiten zu können, müssen Sie diesen erst einmal konditionieren. Das geht am leichtesten, indem man während der Trainingsphase einer einfachen Lektion jede richtige Reaktion durch das Clicken bestärkt und unmittelbar danach mit Futter lobt. Die Lektion „Aufheben“ (siehe hier → ) eignet sich für diesen Zweck bestens. Ist der Clicker einmal etabliert, lassen sich Tricks ganz hervorragend damit erarbeiten.
Für Tricks wie das „Mütze vom Kopf klauen“ ist der Clicker als Hilfsmittel prädestiniert. (Foto: Gabi Appelt)
Der Einstieg in die Zirkuswelt
Um sich und Ihr Pferd auf das gemeinsame Training einzustimmen und die Muskulatur des Pferdes auf ihre Aufgaben vorzubereiten, ist ein gewissenhaftes Aufwärmen wichtig. Neben verschiedenen Dehn- und Lockerungsübungen lernen Sie die Lektionen Bergziege und Verbeugung kennen, die abgesehen von der Gymnastizierung aufgrund ihres Schwierigkeitsgrades einen idealen Einstieg in die Welt der Zirkuslektionen bieten.
Aufwärmen und Dehnen
Der Bewegungsapparat des Pferdes ist äußerst empfindlich. Insbesondere die Muskeln und Bänder im Nacken und Rückenbereich gelten als sehr anfällig. Deshalb sollten Sie erst dann mit dem eigentlichen Training beginnen, wenn Sie Ihr Pferd ausreichend aufgewärmt und gedehnt haben.
Darüber hinaus dient das Dehnen auch der Vorbereitung des Kompliments, da ganz allmählich genau jene Muskeln trainiert werden, die dem Einnehmen der korrekten Haltung zuträglich sind.
Beginnen Sie damit, Ihr Pferd einige Runden im Schritt und schließlich auch im Trab zu führen. Werden Sie kreativ und bleiben Sie nicht nur auf dem Hufschlag. Gehen Sie Volten, Schlangenlinien und vergessen Sie nicht, die Hand zu wechseln. Tempowechsel innerhalb der Gangart und korrektes Rückwärtsrichten fördern die Kommunikation und unterstützen den Muskelaufbau.
Nutzen Sie die Aufwärmphase effektiv und trainieren Sie die
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