Ivory 2 - Insel des Verlangens - Erotischer Roman - Sex Leidenschaft Erotik und Lust
sich genau in derselben Minute die Schiebetür und Damian kam herein. Er beugte sich zu mir herunter und half mir aus der Decke.
»Ich muss zur Toilette ... bitte«, flehte ich ihn an ... und zu meiner Erleichterung nickte er.
Damian befreite mich von den Fesseln und half mir auf die Beine. Ich fühlte mich entsetzlich schwach und er musste mich unweigerlich stützen. Sein kräftiger Arm legte sich um meine schmale Taille und er führte mich raus auf den Gang zur Toilette. Vor der Tür wartete er geduldig und brachte mich danach in das Badezimmer nebenan, wo er mir eine Dusche erlaubte.
Es war ein schaurig luxuriöser Feuchtraum ... in Schwarz und Gold gehalten, es gab drei breite Schminktische und drei goldene Duschen, keine Abtrennungen oder Zwischenwände. Einzig die Handtücher waren schneeweiß, verziert mit einer goldenen Stickerei ... Santiagos Wappen. Der ganze Raum wurde gut belüftet, sodass sich kein Dampf bilden konnte. Damian drehte mir das Wasser auf und ich musste mich beim Haarewaschen vor Erschöpfung auf den Boden setzen. Er sah mir dabei zu ... und reichte mir ein Handtuch und ein frisches Kleid, als ich fertig war.
***
Wieder zurück in meinem Zimmer, wartete David bereits auf mich. Ich freute mich so sehr, ihn zu sehen, dass ich ihm um den Hals hätte fallen wollen ... Aber er war sehr ernst und distanziert. Er sprach nicht mit mir ... und als ich zu meinen ersten Worten ansetzte, hielt er mir sofort den Mund zu und sah mich bitterböse an. Ich musste mich wieder auf den Steinboden legen – diesmal ohne Decke – und er verabreichte mir erneut eine Infusion. Mit einer Creme bedeckte er mein Brandmal und er wollte, dass ich meine Augen schloss, während er im Raum blieb, um die Infusion abzuwarten. Gekränkt von seiner abweisenden Art liefen Tränen über meine Wangen und die Angst überkam mich, dass er bald wieder gehen würde. Nicht mal jetzt, in diesen wenigen Minuten, durfte ich ihn ansehen. Vielleicht, dachte ich, könnte ich sein Mitleid erwecken, indem ich weinte ... Aber er reagierte nicht. Danach kam Damian, um mich zu fesseln, und beide verließen mich gleichzeitig.
***
Wieder vergingen Stunden – möglicherweise auch der ganze Tag – ich hatte das Gefühl für die Zeit verloren. Mein Verlies hatte kein Fenster, das mir erlaubte, mich am Tageslicht zu orientieren. Zwischendurch schlief ich immer wieder ein, drehte mich von einer Seite zur anderen und meine Knochen schmerzten von dem harten Untergrund. Mein einziges Highlight war Damian, der alle paar Stunden zu mir hereinkam, um mich zur Toilette zu führen. Aber auch ihm war es offenbar verboten, mit mir zu sprechen. Er verabreichte mir in gewissen Abständen Energie-Riegel, die ich vor ihm essen musste, und er gab mir zu trinken. Ich war mir sicher, dass die anderen Mädchen auch hier unten wohnten. Santiago hatte mich schließlich zur sechsten Tür geführt und außer mir gab es fünf Mädchen ... Also war es ziemlich eindeutig.
***
Mittlerweile waren vier Tage vergangen, in denen ich nur Damian zu Gesicht bekommen hatte. Die tägliche Dusche war mein Kalender. Zur Toilette durfte ich inzwischen selbständig gehen. Dazu musste ich dreimal gegen die Eisentür klopfen, dann öffnete sie sich automatisch, vorausgesetzt Gang und Toilette waren frei. Nur manchmal musste ich einige Minuten warten. Die einzige Lichtquelle in meinem Raum war eine sparsame Elektrokerze hinter Plexiglas, welche ich bereits endlose Stunden angestarrt hatte. Meist saß ich in einer Ecke, so angelehnt, dass meine gefesselten Hände etwas Bewegungsfreiheit hatten.
Ich war wieder gesund. Meine Wunde schmerzte nicht mehr und das Fieber war gewichen. Dennoch fühlte ich mich elend. Alle Knochen taten mir weh und ich fand keine bequeme Position mehr.
Tausende Male hatte ich die Pflastersteine gezählt, sie multipliziert, dividiert. Im vorderen Bereich war der Raum etwas tailliert, er hatte dort eckige Vorsprünge und nur zirka einen Meter Durchmesser, das machte es ein bisschen anspruchsvoller. Trotzdem, die Anzahl der Steine veränderte sich nicht mehr. Stattdessen veränderte sich mein Wahrnehmungsvermögen. Ich hatte Angst, den Verstand zu verlieren. Jedes Mal, wenn ich die Augen schloss und wieder öffnete, schien der Raum etwas kleiner als kurz zuvor.
Es gab einen bestimmten Tag, da war es ganz schlimm. Vor lauter Panik, beim nächsten Anblick durchzudrehen, behielt ich meine Augen fast die ganze Zeit über geschlossen. Ich legte mich mit dem
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