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Ja heißt für immer

Ja heißt für immer

Titel: Ja heißt für immer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SUSAN MALLERY
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Wirklich, die Zeiten hatten sich geändert.
    „Katie, sind Sie das?“, rief Hattie Darby. „Gehen Sie über den Flur, ich bin gleich im ersten Zimmer rechts.“
    Katie folgte der Anweisung. Hattie hatte sich ihr Zimmer in der ehemaligen Bibliothek eingerichtet. Bücherregale schmückten die Wände, in der Mitte des Raums standen ein großes Krankenbett, ein Tisch auf Rädern und zwei Nachttische.
    Hattie saß in ihrem Bett. Jacks Mutter war eine freundliche Frau. Wie allgemein bekannt war, hatte sie ein großes Herz und Freude an Abenteuern. Aus diesem Grund musste sie jetzt auch mit einem Stützkorsett und Gipsverbänden ihre Zeit auf dem Krankenlager verbringen.
    „Katherine Marie Fitzgerald, Sie haben sich aber herausgemacht“, freute sie sich und streckte der jungen Frau beide Hände entgegen.
    Katie stellte ihre Tasche auf den Boden und lächelte Hattie an. „Hallo, Mrs. Darby.“
    „Bitte, nennen Sie mich Hattie. Immerhin werden Sie mich mit den Übungen zum Schwitzen bringen und müssen dabei meine Flüche ertragen. Da kann man doch nicht formell bleiben, oder?“
    Hattie drückte Katie die Hände. „Außerdem habe ich Sie schon als Baby gekannt.“
    Katie lachte. „Sie haben recht.“
    Sie zog sich einen Stuhl ans Bett und setzte sich. „Dr. Remington meinte, Sie machen gute Fortschritte. Wie fühlen Sie sich?“
    Hattie deutete auf ihre Hüfte und seufzte. „Wie ein Dummkopf. Jack sagt immer, ich hätte mir was Besseres einfallen lassen sollen, als diese Show bei den Thompsons abzuziehen. Erst nachdem ich mir die Knochen gebrochen habe, habe ich meine Lektion gelernt.“
    Katie holte ein Krankenblatt hervor. „Hier steht, dass Dr. Remington einen Monat tägliche Übungen empfiehlt und anschließend einen weiteren Monat dreimal in der Woche. Die intensive Therapie soll Ihnen helfen, Ihre Kräfte und Ihr früheres Bewegungspotenzial so weit wie möglich wiederherzustellen.“
    Hattie nickte. „Ich möchte bald wieder beim Fassreiten mitmachen. Der Anblick einer gut aussehenden Frau auf einem Pferd reizt die Männer, und ich hätte nichts gegen ein oder zwei lockere Flirts einzuwenden.“
    „Sehen wir mal, was sich machen lässt. Kommen Sie sonst einigermaßen zurecht? Kann ich noch irgendetwas anderes für Sie tun?“
    Hattie schnaubte. „Ich brauche nur einmal zu husten, und schon taucht jemand bei mir auf und fragt, was mir fehlt. Jack kommt dreimal am Tag und schimpft mit mir. Nora, meine älteste Tochter, schaut auch täglich nach mir. Sie hat sogar angeboten, hier einzuziehen, aber das wollte ich nicht. Sie wissen schon: Man zieht seine Kinder auf, und kaum sind sie selbstständig und aus dem Haus, sehnen sie sich wieder nach Muttern.“
    Ihr Klagen war nicht ernst gemeint, das wusste Katie. „Dr. Remington würde Ihnen auch eine Teilzeitpflegerin beschaffen, wenn Sie es wünschen.“
    „Ich habe so weit alles. Danke.“
    Mit ihren klugen dunklen Augen, die Katie lebhaft an Jack erinnerten, sah sie Katie eindringlich an. „Mir fällt gerade ein, dass Sie heute das erste Mal bei uns im Haus sind. Hab ich recht?“
    Katie zögerte. „Ich glaube schon.“
    Hattie lehnte sich in die Kissen zurück. „Die Darbys und die Fitzgeralds sind seit über hundert Jahren Nachbarn und dennoch zerstritten. Ich fand den Streit schon immer unsinnig. Wahrscheinlich kennen sich die Kinder der beiden Familien gar nicht. Es wäre viel schöner, wenn wir Freunde gewesen wären.“
    „Das stimmt.“ Katie merkte erst jetzt, wie nervös sie wegen ihres heutigen Besuchs auf der Darby-Farm gewesen war. Nach Hatties Worten fühlte sie sich besser.
    Sie legte das Krankenblatt in den Aktenordner zurück. „Wenn Sie bereit sind, können wir jetzt anfangen.“
    Hattie lachte. „Tun Sie mir ja nicht weh. Sonst schreie ich nämlich, und das gehört sich nicht in meinem Alter.“
    Die Behandlung dauerte eine Stunde. Hattie trocknete sich die feuchte Stirn. „So schlimm war es gar nicht“, meinte sie.
    „Und ich hab keinen einzigen Schrei gehört“, neckte Katie.
    Hattie schaute zum Fenster. „Es ist beinahe drei. Zeit, dass Jack auftaucht. Er bringt mir einen Snack. Sie können gern bleiben und uns Gesellschaft leisten.“
    Hattie hatte die ganze Zeit von Jack erzählt, wie wundervoll er war, wie klug, wie talentiert, wie vermögend, wie einsam, sodass diese Einladung Katie nicht überraschte. Hattie mochte vielleicht witzig und freundlich sein, sehr feinfühlig war sie nicht.
    Katie packte ihre Sachen zusammen.

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