Jack und Sandra: Miniband (Angels - Auftrag des Himmels) (German Edition)
die Chancen gut stehen, dass sie sich darauf einlassen würde.
Jack beobachtete, wie Gäste ein und aus gingen. Dann endlich kam Sandra nach draußen. Sie blieb vor dem Schnellimbiss stehen und schien auf etwas zu warten. Vielleicht darauf, dass Jack ganz zufällig vorbeikommen würde? Ganz bestimmt nicht. Seine Traumfrau hatte es offenbar nicht eilig und das war doch jetzt die Chance für ihn. Jacks Herz klopfte wieder heftig und seine Beine schlotterten. Aber er durfte jetzt nicht zu schüchtern sein. Er holte noch mal tief Luft und erhob sich von der Bank. Gerade als er die Straße überqueren wollte, sah er einen blauen Sportwagen auf den Parkplatz vor Clara’s Corner fahren. Es stieg ein gut aussehender gestriegelter junger Mann aus dem Wagen. Jack sah, wie Sandra plötzlich lächelte und auf den jungen Mann zuging. Der Fremde küsste die Frau auf den Mund und anschließend hielt er ihr die Beifahrertür des Autos auf. Sandra stieg ein und der Gestriegelte nahm erneut auf dem Fahrersitz Platz. Er startete den Sportwagen und fuhr rückwärts auf die Straße. Schließlich setzte das Auto seine Fahrt fort, führ direkt an Jack vorbei und war bald schon nicht mehr zu sehen.
Jack hatte einen Kloß im Hals. Sandra hatte also bereits einen Freund und dann auch noch so eine reiche Schmalzlocke. Er würde seiner Traumfrau alles das bieten können, was Jack nicht konnte. Er sah viel zu gut aus, und die Chancen, dass Sandra mit Jack einen Kaffee trinken würde, standen bei etwa Null.
Jack schnaufte und sein Magen verkrampfte sich. Eben erst hatte er die Liebe seines Lebens gefunden, und jetzt wusste er, dass er mit Sandra niemals zusammenkommen konnte. Er hatte Übergewicht und verdiente nicht soviel wie dieser Gestriegelte. Einen solch teuren Sportwagen würde er sich niemals leisten können.
Der Mann entschied sich aufzugeben, noch bevor er begonnen hatte. Es war für ihn hoffnungslos. Er wischte sich eine Träne aus dem Gesicht und begab sich zur Bank zurück. Er rüttelte seinen schnarchenden Kollegen, der daraufhin langsam wach wurde und sich dann hektisch umsah. „Ich mache gleich weiter, Boss!“
„Du bist nicht auf der Arbeit, Adam“, verkündete Jack und Adam schien erleichtert zu sein. Er stand von der Bank auf und schaute Mr. Gloomy fragend an.
„Lass uns nach Hause gehen!“, kam es von Jack seufzend.
„Hast du etwa einen Korb bekommen?“, fragte Adam neugierig.
„Ich hab Sandra nicht eingeladen.“
„Wieso denn nicht?“, wunderte sich der Kollege. „Deshalb haben wir doch die halbe Nacht hier verbracht.“
Jack blies die Wangen auf und meinte dann: „Es waren nur zwei Stunden. Lass uns gehen!“
Adam holte tief Luft. „Was ist passiert?“
„Sandra ist bereits vergeben. An einen reichen Gutaussehenden. Er hat sie gerade abgeholt.“
Adam kratzte sich nachdenklich am Kopf. „Und woher willst du wissen, ob die beiden ein Paar sind? Könnte ja auch der Bruder gewesen sein.“
Jack schüttelte langsam den Kopf. „Sie haben sich geküsst. Sandra machte einen glücklichen Eindruck neben ihm.“
„Dann willst du also aufgeben?“
„Ich habe bereits aufgegeben.“
Adam schnaufte. „Dann ist dir nicht mehr zu helfen. Gehen wir nach Hause!“
Die beiden Männer schlenderten anschließend die Straße entlang.
Jack wollte nur noch in sein Bett, um sich selbst zu bedauern. Er war froh, dass sein Kollege nichts mehr sagte. Auf Sprüche wie ‚andere Mütter haben auch schöne Töchter’ konnte er gerade gut verzichten. Er hatte sich nun mal in Sandra verliebt und alle anderen Frauen auf der ganzen Welt waren ihm egal. Er hatte auf der Bank gesessen und sich ausgemalt, wie es wäre, mit seiner Traumfrau zusammen zu sein. Wie es sich anfühlen würde, sie zu küssen. Jack hatte noch nie eine Freundin gehabt und auch noch nie eine Frau geküsst. Er würde es nicht erfahren. Er war offenbar nicht der Typ Mann, den sich eine Frau wünschte. Bisher hatte er sich noch nie Gedanken darüber gemacht, wie viel er auf dem Bau verdiente, wie er äußerlich auf Frauen wirken könnte. Sollte er vielleicht abnehmen? Sollte er Sport treiben, sich weiterbilden und einen besser bezahlten Job annehmen? Bisher war er mit seinem Leben zufrieden gewesen. Er wünschte sich eine Frau, die ihn so liebte, wie er war. Er wollte sich nicht ändern und sich seiner Lebenspartnerin anpassen. Er wollte er selbst bleiben und vermutlich war dies der Grund, weshalb er seinen Traum von Sandra so schnell aufgegeben
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