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Jenseits aller Vernunft

Jenseits aller Vernunft

Titel: Jenseits aller Vernunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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mitbrächte?«
    Bubbas Blick bekam jenes kindliche Leuchten, das seit Wochen erloschen war. »Meinst du das im Ernst?« fragte er aufgeregt. »Aber viel Geld haben wir nicht, Ross.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Wir werden schon eine Lösung finden. Sieh nur zu, dass du eine Weide für sie anlegst.«
    »Bestimmt. Aber verdammt, bis dahin sind noch zwei Jahre ! «
    Ross kicherte. »Die vergehen schneller, als du denkst.« Unnötigerweise stocherte Ross im Feuer, warf noch einen flüchtigen Blick auf Bubba. »Hast du dich von Priscilla verabschiedet?«
    Bubba schnaubte. »Ja. Du hattest recht, Ross, sie ist ein Flittchen. Ich hab’ mich mit Scout zusammengesetzt, bevor er weg ist, und wir haben unsere Erfahrungen ausgetauscht, sozusagen. Mit so ’ner Frau werd’ ich mich sicher nie wieder einlassen.«
    Ross lachte noch einmal leise. »Vielleicht nicht mit so einer, aber mit einer Frau bestimmt. So ist es nun mal, sie kriegen uns dran, bevor wir es richtig bemerkt haben.«
    »Ach ja?« meinte Bubba, der auch schon darüber nachgedacht hatte. »Was kann man da machen, Ross? Ich will eines Tages heiraten und so, aber trotzdem lauf’ ich den ganzen Tag herum und muss sehen, wie ich die Knöpfe an meinem Hosenschlitz wieder zusammenziehe.«
    Ross zog einen Mundwinkel schief. »Da geht es uns beiden eindeutig gleich.«
    »Du meinst...«
    »Ich meine, wenn man schöne Nächte erlebt hat, vermi ss t man es anschließend um so mehr.«
    Bubba starrte seinen Helden an, und dann lachten sie herzlich, bis Moses anfing, unruhig zu werden.
    »Es wird Zeit, dass ich zurückgehe«, sagte Bubba wieder leiser. »Meine Ma schläft nicht, bis nicht alle da sind, und unser Wagen ist fast eine Meile weit weg.«
    Ross stand auf und streckte die Hand aus. »Pa ss gut auf dich auf, Bubba. Und mach dir keine Sorgen um die Frauen. Jetzt hast du einen Sommer mit Priscilla überlebt, da kommst du sicher auch mit der nächsten zurecht.«
    Bubba nahm Ross’ Hand und schüttelte sie ernsthaft. »Ich mag dich lieber als jeden anderen Mann, den ich je getroffen habe, Ross, ausgenommen Luke vielleicht.«
    Er griff Bubbas Hand fester. »Das ist ein großes Kompliment, Bubba. Danke. Lydia hat Anabeth Lesen und Schreiben beigebracht. Sorge dafür, dass sie uns mitteilt, was ihr so treibt.«
    Tränen schossen Bubba in die Augen. Er schämte sich und trat den Rückzug an. »Sorge du gut für Lydia und Lee.«
    »Das mache ich.«
    »Ich schätze, ich bin alt genug, dass man mich jetzt mit meinem richtigen Namen anspricht, oder?«
    Überrascht dachte Ross einen Augenblick nach. »Da stimme ich dir zu!« Dann lachte er leise. »Wie heißt du denn?«
    »Jakob«, murmelte Bubba verlegen. »Find’ ich eigentlich nicht so großartig.« Kurz darauf meinte er: »Wie wär’s mit Jake?« Jake Langston, das klang gut. »Ja, Jake.«
    Ross nickte. »Pa ss gut auf dich auf, Jake.«
    »Wir sehen uns, Ross.«
    »In ’nem Jahr oder so, Bubba.«
    Ross legte sich wieder auf sein Lager. Bubba machte ihn irgendwie traurig. Etwas war anders an ihm, fast wie er selbst damals, als er mit sechzehn zum ersten Mal mit der Waffe auf jemanden losgegangen war...
    Aber das konnte nicht sein. Bubba hatte sich immer rechtschaffen verhalten. Er würde auch ein guter Mann werden, da war Ross sicher.
    Als er langsam einschlief, erfüllte ihn großes Vertrauen in die Zukunft. Morgen würde sie anfangen. Er konnte den Sonnenaufgang kaum erwarten.
    »Rühr dich nicht von der Stelle, du Hundesohn.«
    Ross wusste , dass es dumm wäre, jetzt nach seinem Colt zu greifen. Und dass er damit recht hatte, wurde ihm klar, als er die Augen öffnete und in den Lauf einer Pistole starrte, die absolut todbringend war, wenn sie auf so kurze Entfernung vor seiner Nase abgefeuert wurde.
    Der Himmel war taubengrau und färbte sich gerade in die ersten Rosatöne. Er hatte nicht besonders lange geschlafen. Es war noch sehr früh am Morgen, ringsum lag Stille überm Land.
    Zuerst betrachtete er die Hand mit der Pistole, schaute dann den Arm hinauf bis in das granitharte Gesicht seines Schwiegervaters. Dessen Augen sandten Blitze unter einem breitrandigen Hut hervor.
    Ross beherrschte seine Überraschung genauso perfekt wie seine Muskeln, die sich nicht rührten. »Mr. Gentry?« krächzte er und fragte sich, was der Mann wohl hier mit der Waffe vor seinem Gesicht herumfuchtelte, so weit von zu Hause weg. Sie hatten gewisse Differenzen gehabt. Gentry wollte nicht, dass Victoria ihn heiratete, doch warum war

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