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Jerry Cotton - 2900 - Der Master-Code (1 of 2)

Jerry Cotton - 2900 - Der Master-Code (1 of 2)

Titel: Jerry Cotton - 2900 - Der Master-Code (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
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im Netz hinterlassen hatte. Wenn es gefährliche Spezialisten der Regierung wären, mussten sich diese Hinweise als falsche Fährten entpuppen. Warum wollten seine Freunde es nur nicht hören? Die Verlockung des Geldes stand wie eine Mauer zwischen ihm und den Hackern. Viele von ihnen träumten von einer finanziell gesicherten Existenz, in der sie sich dann nur noch ihrem Hobby widmen konnten.
    »Lass dir von Alex sagen, wo genau sich diese Farm befindet«, bat Owl.
    Obwohl Tessa es ihm zusicherte, hegte er starke Zweifel. Vermutlich sagte sie es nur, um Owl zum Schweigen zu bringen. Während er auf die Nachricht wartete, surfte der Collegeprofessor weiter durch Subnets. Er wusste, dass er irgendwann auf eine Spur stoßen würde. Eine Organisation wie Cypher konnte sich nicht im Internet bewegen, ohne technische Abdrücke zu hinterlassen. Owl hatte aber die wachsende Befürchtung, dass es bis dahin für seine Freunde schon zu spät sein könnte. Was konnte er nur tun? Die Gewissheit traf ihn wenige Stunden später mit brutaler Heftigkeit und brachte auch die Community in Aufruhr.
    Hartland wurde ermordet!
    Es wurmte Owl, dass an dieser Tatsache innerhalb der Community Zweifel bestanden. Auf verschlungenen Wegen hatte er sich die Ermittlungsakten beschafft und unter Mitwirkung eines Hackers aus Thailand in die englische Sprache übersetzen können. Owl erkannte auf Anhieb, dass etwas faul war an den offiziellen Ausführungen. Doch innerhalb der Netzgemeinde fand er erneut nicht genügend Gehör. Der reizvolle Auftrag der Organisation mit dem Namen Cypher blendete die jungen Hacker und ließ die Warnungen von Owl ungehört verklingen.
    ***
    Wir blieben nur einen Abend und die Nacht in Bangkok. Der Resident des FBI speiste mit uns in der Botschaft und gab sein Wissen weiter.
    »Alexander Hartland ist definitiv einem Verbrechen zum Opfer gefallen. Obwohl sein Leichnam auf nicht nachvollziehbare Weise aus der Obhut der örtlichen Polizei wieder verschwunden ist, hätte unser Kollege sicherlich einige Hinweise finden können«, sagte Dick Henderson.
    Der Tod seines Mitarbeiters hatte ihn sichtlich mitgenommen. Phil und ich hegten ebenfalls keine Zweifel daran, dass der Autounfall nur ein Täuschungsmanöver sein konnte. Unser Kollege hatte offenbar die Mörder von Alexander Hartland nervös gemacht und sie zu dieser Vorgehensweise veranlasst. Daraus ergab sich aber eine weitere dringliche Frage.
    »Haben Sie eine Ahnung, warum Hartland sich in Laos aufhielt?«, fragte Henderson.
    »Dazu müssen wir seine Schwester auftreiben. Sie ist die einzig lebende Verwandte und sollte uns Auskunft geben können. Unsere Kollegen in New York suchen sie bereits«, antwortete ich.
    Da es sich bei Hartland um einen Hacker mit kriminellen Neigungen handelte, musste dieser Sache unbedingt auf den Grund gegangen werden.
    »Können Sie sich vorstellen, wer in Laos ein Interesse an den Fähigkeiten eines Hackers hätte?«, fragte Phil.
    Agent Henderson sah vor allem die Drogenbanden als mögliche Auftraggeber an. Welches Ziel sie jedoch verfolgen könnten, blieb auch für den Residenten des FBI ein Rätsel. Davon enthielt diese Ermittlung mehr als genug.
    »Wenn Sie morgen in Vientiane ankommen, nimmt Sie dort Kilakone Inthavong in Empfang«, sagte Henderson.
    Er beschrieb uns den ehemaligen Polizisten, der seit einigen Jahren als Hotelier seinen Lebensunterhalt verdiente, als verlässlichen Partner.
    »Inthavong spricht alle laotischen Dialekte und dazu fließend Englisch sowie Französisch. Er wird Ihnen sicherlich wertvolle Dienste leisten«, versprach der Resident.
    Nach einer wenig erholsamen Nacht – sowohl der Jetlag als auch die ungewohnten Temperaturen hinderten mich am Schlafen – flogen Phil und ich weiter nach Laos. Am Flughafen nahm uns der kahlköpfige Inthavong in Empfang und verfrachtete uns in einen Geländewagen. Nach einem Zwischenstopp bei Inthavongs Kontaktmann, der Phil und mir jeweils eine Beretta samt Reservemagazinen sowie Gürtelholster aushändigen konnte, fuhren wir weiter zu der kleinen Stadt am Nam Song.
    »Das ist doch verrückt«, entfuhr es Phil.
    Besser hätte ich es auch nicht ausdrücken können, was der Anblick in mir auslöste. Die Kleinstadt Vang Vieng war offenkundig fest in der Hand der westlichen Touristen, die überwiegend jüngeren Alters waren. Ihr lautes Treiben erinnerte mich an Collegepartys, in denen es meistens ähnlich überschwänglich zuging.
    »Sehen Sie die vielen schlichten Bretterbuden,

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