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John Puller 01 - Zero Day

John Puller 01 - Zero Day

Titel: John Puller 01 - Zero Day Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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mit Ihnen?«
    »Ich habe in der Umgebung keine Verwandtschaft.«
    »Sie wissen genau, dass das keine Antwort auf meine Frage ist, Sie Schlaumeier.«
    »Ich habe noch meinen Vater und einen Bruder.«
    »Sind sie auch beim Militär?«
    »Sie waren es.«
    »Jetzt sind sie also wieder Zivilisten?«
    »So könnte man es ausdrücken.« Puller legte Bargeld auf den Tisch. »Um welche Uhrzeit treffen wir uns morgen?«
    Cole betrachtete das Geld. »Wie wär’s wieder um siebenhundert Julia?«
    »Ich bin schon um sechshundert da. Besteht die Aussicht, dass ich noch heute Abend an Oberst Reynolds’ Laptop und Aktentasche gelange?«
    »Es sind amtliche Beweisstücke.«
    »Amtlich hin oder her – im D. C. gibt es Leute, die größten Wert darauf legen, die Sachen in ihre Obhut zu nehmen.«
    »Ist das eine Drohung?«
    »Nein. Wie ich schon dargelegt habe, möchte ich lediglich vermeiden, dass Sie unwissentlich etwas tun, das Sie später in Schwierigkeiten bringt. Ich kann Ihnen zusichern, dass alles, was den Ermittlungen förderlich ist, aber nicht als geheim gilt, Ihnen ausgehändigt wird.«
    »Und wer bestimmt darüber?«
    »Die zuständigen Stellen.«
    »Ich würde lieber selber darüber entscheiden.«
    »Schön. Sind Sie als Top-Secret-Geheimnisträgerin zugelassen oder als RGDB -Inhaberin eingestuft?«
    Cole strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. »Ich weiß nicht einmal, was RGDB heißt.«
    »Ressortgeheimdatenbefugnis. Da kommt man nur schwer dran. Reynolds hatte für seinen dienstlichen Zuständigkeitsbereich die Top-Secret- RGDB . Infolgedessen könnte man Sie wegen Verrats anklagen, falls Sie versuchen, seinen Laptop einzusehen oder in seine Aktentasche zu linsen. Ich will nicht, dass so was geschieht, und ich weiß, dass auch Sie es nicht möchten. Mir ist klar, dass diese ganzen Abkürzungen sich dämlich anhören, aber die Verantwortlichen auf der Regierungsebene nehmen sie sehr ernst. Es hat schwerwiegende Konsequenzen, wenn man gegen unsere Geheimhaltungsvorschriften verstößt, und sei es bloß aus Zufall. Solche Unerfreulichkeiten können Sie sich ersparen, Cole.«
    »Sie leben in einer abstrusen Welt.«
    »Da will ich nicht widersprechen.«
    Ringsum schielten Drakes brave Bürger immer wieder neugierig herüber. Zwei Anzugträger erübrigten offenbar erhöhtes Interesse für sie, ebenso vier bullige Kerle in Cordsamthosen und kurzärmeligen Hemden, die gemeinsam an einem Tisch saßen. Einer trug eine Kappe des Chemieunternehmens Havoline, ein anderer einen verstaubten Cowboyhut mit einem scharfen Knick an der rechten Seite. Der dritte Mann trank stur sein Bier und starrte vor sich hin. Der Vierte, der kleiner war als seine Kumpel, aber mehr wog als sie, beobachtete Puller und Cole in einem großen Wandspiegel.
    Cole senkte den Blick wieder auf das Geld. »Die Polizeiwache ist nur …«
    »Drei Minuten entfernt, so wie alles hier.«
    »In Wahrheit sind es ungefähr acht Minuten.«
    »Kann ich die Sachen haben?«
    »Kann ich Ihnen vertrauen?«
    »Ich kann Ihnen die Entscheidung nicht abnehmen.«
    »Dann werde ich Ihnen wohl trauen müssen.« Cole legte ebenfalls ein paar Dollar fürs Essen auf den Tisch.
    »Ich habe den Eindruck«, sagte Puller, »mein Geld reicht für beide Mahlzeiten und das Trinkgeld.«
    »Ich bin Leuten ungern was schuldig.« Cole erhob sich von der Sitzbank. »Also los.«
    Puller ließ sein Geld auf dem Tisch liegen und folgte ihr zum Restaurant hinaus, während Drakes Bürger ihnen hinterherschauten.
     

 
    20
    Sie schlenderten die Straße entlang. Die wenigen Fußgänger, denen sie begegneten, begafften Puller und seine blaue Jacke mit dem goldenen CID -Schriftzug. Er störte sich nicht daran. Er hatte sich längst daran gewöhnt, Außenseiter zu sein. In solchen Kleinstädten kreuzte er nur auf, wenn sich etwas Schreckliches ereignet hatte. Dann lagen die Nerven blank. Meistens waren Menschen eines gewaltsamen Todes gestorben, und ein Fremder, der im Ort Nachforschungen anstellte, vertiefte nur den Kummer und schürte Verdacht. Mit alldem konnte Puller leben, weil er wusste, es gab da mindestens einen Mörder, wahrscheinlich mehrere Täter. Vielleicht nur drei Minuten entfernt, so wie alles hier. Mit Ausnahme der Polizeiwache.
    Cole nickte einigen Passanten zu und grüßte eine alte Frau, die einen Rollator benutzte, um langsam des Weges zu schlurfen. »Meine liebe junge Dame«, tadelte die Alte, »Sie sind seit einer ganzen Weile nicht mehr in der Kirche gewesen.«
    »Wie

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