Joy Moci - Ab jetzt wird alles anders

Titel: Joy Moci - Ab jetzt wird alles anders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar Winter

Vom Netzwerk:

Gott will, wird es eine Veränderung geben. Eine Veränderung in dir und dadurch vielleicht auch eine Veränderung in der Welt. Manchmal bedarf es eines Steines, der ins Rollen kommt. Kannst du dich noch an die Geschichte des Schmetterlings erinnern? Ein Schmetterling, der auf einer Wiese im Allgäu einen Flügelschlag macht und durch diesen Flügelschlag einen Orkan auf Hawaii auslöst.
    Wenn du aus deinem Koma erwachst, Robert, dann sei wie dieser Schmetterling. Schlage mit deinen Flügeln und löse einen Orkan der Veränderung aus. Sprenge Grenzen, überschreite Grenzen. Mach Dinge anders als deine Kolle-gen. Hab keine Angst. Mach das, was du dir vor vielen Jahren vorgenommen hast. Damals, gleich nach deinem Studium. Als du noch große Ziele und Visionen hattest. Damals, als du deine ureigenen Werte noch gelebt hast.

    Robert, kümmere dich als Personalchef bitte um die Menschen da draußen und arbeite nicht nur Statistiken ab. Schreite voran mit dem Vertrauen im Herzen, dass Gott bei dir ist und dein Handeln unterstützt. Verändere die Welt in dem Rahmen, der dir möglich ist.“

    Schluchzend streichelt Sandy Roberts Wange. Sie ist völlig benommen von all dem, was aus ihr heraussprudelte. Irgendwie fragt sie sich, wer das gerade alles gesagt hat.

    In der Regel war sie gelassen und in sich ruhend. Ist sie es wirklich selbst gewesen, die das gerade alles gesagt hat? Es hatte sich in den letzten Monaten, ja vielleicht sogar Jahren, so viel in ihr aufgestaut. Sie hatte die Welt schon sehr lange beobachtet. Es war wohl ihr Unterbewusstsein, das sich endlich einmal Luft machen wollte.

    „ Robert“, sagt sie immer noch schluchzend, „bitte verzeih mir meine Direktheit. Fühl dich in die Situation hinein. Ich bin mir sicher, dass du all das tief in deinem Herzen für Alliventi tun wolltest. Dass du zu jeder Zeit alles für deine Mitarbeiter tun wolltest, was sie unterstützt und ihnen gut getan hätte. Doch du bist einen anderen Weg gegangen. Du bist vom Weg abgekommen. Oder – du hast dich vom Weg abbringen lassen. Die ganze Welt, fast jeder Personalchef in all den Firmen da draußen, lässt sich vom Weg abbringen. Es ist wie eine Pandemie. Es vollzieht sich mit rasender Geschwindigkeit und wird schneller und schneller. Halte es an, das Rad. Back to the roots. Sorry für meine Offenheit. Entschuldige, wenn du dich in der einen oder anderen Weise unverstanden fühlst. Ich kann nicht anders. Ich weiß, du hast dein Bestes für deine Firma gegeben. Du hast alles gegeben, sonst wären wir jetzt nicht an diesem Punkt.

    Ich liebe dich, Robert, doch es ist wirklich Zeit für Veränderung. Schlaf gut.“
    Sandy verlässt leise und schluchzend den Raum. Sie fühlt sich müde und will jetzt mit sich alleine sein. Im Garten geht die Abendsonne unter, dabei will sie sich ihren Gedanken und Gefühlen nur noch hingeben.

    Die Abendsonne strahlt auch durch die Vorhänge von Roberts Zimmer. Auch Robert ist wie benommen. Jedes Wort hat er mitbekommen. Jede Gefühlsregung von Sandy hat er wahrgenommen. Ja, sie hat Recht. Und jetzt? Er ist hilflos wie ein Kind. In seinem Zustand, er kann doch jetzt noch nicht einmal etwas dazu sagen. Er kann weder aufstehen noch irgendeine Handbewegung machen. Und wieder einmal gibt es nur noch eines zu tun: Vertrauen zu haben. Vertrauen, dass für ihn alles gut ausgehen würde, dass zu gegebener Zeit etwas passierte, was seinen Zustand veränderte und somit auch den Zustand der Welt. Am Ende wird alles gut.
    Mit diesen Gedanken entspannt er sich etwas. Diese Nacht war wohl eine der längsten in seinem Leben. Diese Nacht würde er in seinem Leben nicht vergessen. Manchmal muss man die Wahrheit gesagt bekommen. Nur dann besteht die Möglichkeit, dass sich etwas verändert. Dann also los: „Moving the world“.
    Ja, an diesem Projekt möchte ich mitarbeiten, fragt sich nur, wie das funktionieren soll.

    Gedankenanregungen

    Es ist mehr als schwierig, an eingefahrenen Strukturen etwas zu verändern.
    Stress, Burnout, jede Menge Psychopharmaka, hohe Krankenstände, eine relativ hohe Scheidungsrate und zerrüttete Familien sind der Tribut, den der Erfolg derzeit in Konzernen und auch in mittelständischen Betrieben fordert. Ich habe mir lange Gedanken gemacht, wie ich diesen Zug aufhalten kann. Ich kann es nicht. Jeder Mensch ist für sich selbst verantwortlich.
    Jeder beginnt am besten mit Veränderungen in seinem eigenen Leben, bevor er andere bekehren möchte.
    Beginnen