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Julia Aerzte zum Verlieben Band 61

Julia Aerzte zum Verlieben Band 61

Titel: Julia Aerzte zum Verlieben Band 61 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Roberts , Meredith Webber , Amy Andrews
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sieht furchtbar aus.“
    „Es ist alles so traurig.“ Lukes Frau Anna beugte sich leicht vor. „Rebecca war schon lange zutiefst unglücklich. Sicher hat sie gehofft, dass mit der Geburt der Zwillinge alles gut werden wird.“
    Sie warf ihrem Mann einen Blick zu, den er sofort verstand – mit der Zeit würde vielleicht alles gut werden, jedenfalls für Josh.
    Im hinteren Teil der Kapelle saß eine Frau, die für ihre Tratschsucht verschrien war. Sie beschränkte sich nicht auf bedeutungsvolle Blicke. „Wir werden es erleben“, flüsterte sie ihrer Kollegin zu. „Jetzt, wo seine Frau aus dem Weg ist, wird er sein Schätzchen heiraten, und zwar bald.“
    „Halt den Mund, Rita“, zischte ihre Banknachbarin.
    Ausnahmsweise schwieg Rita. Neugierig beobachtete sie jeden, der die Kapelle betrat. Das hatte sie seit ihrer Ankunft getan. Und sie war schon früh hier gewesen.
    „Wo ist Megan?“, fragte sie schließlich verwundert, als der Organist zu spielen aufhörte und die Zeremonie begann.
    „Hast du das nicht mitbekommen?“, kam die spöttische Antwort. „Sie hat das St. Piran gestern verlassen.“
    „Wo ist sie hin?“
    „Nach Afrika.“
    „Aber sie kommt doch zurück, oder?“
    „Glaube ich nicht. Sie hat gekündigt und bei Ärzte ohne Grenzen angefangen.“
    „Aber …“
    „Schsch. Lass es gut sein, Rita. Es ist vorbei.“

1. KAPITEL
    Fast zwei Jahre später
    Warum um alles in der Welt war sie zurückgekommen?
    Penhally Bay in Cornwall zeigte sich an diesem Novembertag von seiner trostlosen Seite.
    Und es war kalt, bitterkalt. Megan kam aus dem afrikanischen Sommer, wo an kühlen Tagen immer noch dreißig Grad im Schatten herrschten. Jetzt hatte sie das Gefühl, in einem Kühlschrank zu stehen.
    Dass sie in den letzten Wochen stark abgenommen hatte, machte es nicht einfacher. Nach einer zweiten Infektion mit Denguefieber war ihr Körper geschwächt. Ihr Mantel war zu weit geworden, sie konnte ihn wie eine Decke um sich wickeln. Was sie jetzt auch tat, während sie, ihren Koffer neben sich, auf Penhally Bay sah. Das Taxi verschwand den Hügel hinunter.
    Graue Wolken bedeckten den Himmel, der aussah, als könnte er jederzeit seine Schleusen öffnen und peitschenden Regen über dem Land ausgießen. Der Ozean wirkte nicht weniger vertrauenerweckend, das Wasser war stahlgrau, auf den aufgewühlten Wellen tanzten Schaumkronen. Die Jachten vor Anker schaukelten wild auf und ab, und die Brandung rauschte wütend auf den nassen dunklen Sand, schluckte gefräßig Meter um Meter, bevor sie sich zurückzog, um erneut anzugreifen.
    Möwen kreisten über dem Strand, und ihre klagenden Schreie spiegelten wider, wie Megan sich fühlte.
    Es war zu kalt, um noch länger hier herumzustehen. Doch der Anblick ihres Cottages war eher deprimierend als einladend. In der wild wuchernden Hecke konnte man die Pforte kaum erkennen, und im Garten wuchs kniehoch das Unkraut. In den Hängekörben neben der Eingangstür hingen verwelkte Pflanzen, in den Sprossenfenstern fehlten einige Scheiben. Jemand hatte die Löcher mit Pappe notdürftig abgedeckt, aber der Karton wellte sich und drohte sich an manchen Stellen aufzulösen.
    Wie lange waren die letzten Mieter schon weg? Seit sie der Wohnungsagentur gekündigt hatte, weil sie nicht dafür sorgte, dass schadhafte Leitungen repariert wurden, und damit die Mieter vertrieb? Mindestens sechs Monate, dachte Megan frustriert. Aber sie war auf einem anderen Kontinent gewesen, viel zu beschäftigt, um eine neue Agentur zu verpflichten. Und sie hatte sich geärgert über die nicht enden wollende Anfragenflut von Immobilienmaklern, die wie die Geier darauf lauerten, Grundstücke in dieser Lage in die Klauen zu bekommen.
    Später war sie zu krank gewesen, um sich darum zu kümmern.
    Es kostete sie Kraft, die Gartentür aufzustoßen und ihren Koffer den Pfad entlangzuzerren. Unkraut verfing sich in den Rollen, Lavendelsträucher, die lange nicht mehr beschnitten worden waren, kratzten am Stoff.
    Megan kämpfte mit den Tränen. Das Cottage war einmal wunderschön gewesen, mit einer ordentlich gestutzten Hecke, einem blühenden Garten und blitzblanken Fensterscheiben. Ihre Großmutter hatte das Häuschen zu einem Schmuckstück gemacht, und auch wenn Megan neben dem Beruf nicht viel Zeit blieb, so hatte sie es doch immer in Ehren gehalten und entsprechend gepflegt.
    Um die Erinnerungen an ihre Kindheit zu bewahren, als dieses Cottage und ihre geliebte Gran das Kostbarste in ihrem Leben gewesen

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