Julia Collection Band 24: WIE KANN ICH DEIN HERZ GEWINNEN? / SPIEL DES LEBENS / DER SCHLÜSSEL ZUM GLÜCK / (German Edition)
Arme vor der breiten Brust und musterte Jilly abschätzig. „Ich bin jedes Jahr vom zweiundzwanzigsten oder dreiundzwanzigsten Dezember bis zum Tag nach Neujahr hier“, informierte er sie.
Sie nahm die Mütze ab und schlug sie gegen den Oberschenkel, um den Schnee abzuklopfen. „Oh … tut mir leid. Das wusste ich nicht.“
„Das hätte Ihnen aber jeder sagen können“, knurrte er. „Meine Mutter, zum Beispiel.“ Oho, dachte Jilly. Überraschung, Überraschung. „Meine Brüder. Oder Ihre beiden besten Freundinnen.“
„Ach, wirklich?“
„Ja, wirklich.“
„Ehrlich gesagt, ich bin gar nicht auf die Idee gekommen, irgendjemanden zu fragen, ob Sie hier sein würden.“ Ja, okay. Eigentlich hätte sie daraufkommen sollen. Sie kannte Caitlin Bravo und hätte mit so etwas rechnen müssen.
Will starrte sie an, als würde er ihr alles Mögliche zutrauen und ihr kein Wort glauben. Seine Miene war finster, und Jilly hatte keine Lust, ihn anzusehen. Also tat sie es nicht, sondern schaute zum Tisch hinüber. Er war für eine Person gedeckt, und neben dem Besteck lag ein Buch. Aus dem Topf auf dem Herd kam ein äußerst leckerer Duft.
„Beantworten Sie mir doch jetzt bitte meine Frage“, sagte Will scharf. „Was tun Sie hier?“
Missy miaute jämmerlich. „Hören Sie“, seufzte Jilly. „Es tut mir leid, dass ich Sie störe. Ich hatte keine Ahnung, dass Sie hier sein würden.“
Er gab einen spöttischen Laut von sich, und sie las in seinen tiefblauen Augen, was er dachte. Er vermutete, dass sie hinter ihm her war. Dass sie genau gewusst hatte, dass er hier war, und ihm gefolgt war, um etwas mit ihm anzufangen.
„Denken Sie, was Sie wollen“, sagte sie entnervt. „Ich sage es ja nur ungern, aber Tatsache ist, dass ich jetzt hier bin, und angesichts des Wetters werde ich hier wohl übernachten müssen.“
Sein Blick wurde noch zorniger. „Sie haben recht“, gab Will schließlich nach.
Danke, dachte sie. Wirklich sehr großzügig. „Ich muss noch ein paar Sachen aus dem Wagen holen.“ Missy miaute wieder. „Die Katzentoilette und ein paar Dosen Futter, zum Beispiel.“
„Na gut. Das klingt vernünftig.“ Er nahm eine Daunenjacke mit Kapuze vom Haken neben der Tür. „Gehen wir.“
Jilly hätte ihm gern gesagt, dass sie seine Hilfe nicht brauchte. Aber ihr Stolz war eine Sache, die Koffer, das Katzenfutter, die vielen exotischen Salate und Gemüsesorten sowie der Truthahn aus artgerechter Haltung waren eine andere. Und dann war da noch der gute Wein, den sie zum Weihnachtsbraten trinken würde. Und der teure Champagner, mit dem sie das neue Jahr begrüßen wollte. Das alles konnte sie unmöglich im Kofferraum lassen. Allein würde sie mindestens drei Mal zum Wagen gehen müssen. Und es war wirklich kalt draußen.
„Danke“, sagte Jilly und setzte die Mütze wieder auf.
Selbst im Schutz der Veranda war der eisige Wind schneidend. Auf der Lichtung war es noch schlimmer. Die Schneeflocken trafen Jilly wie Hagelkörner im Gesicht, und der kurze Weg zum Wagen kam ihr vor wie hundert Meilen.
Sie kämpfte sich um ihr Auto herum und reichte Will den schweren Beutel Katzenstreu, die Tüte mit dem Futter und die Katzentoilette. Da er danach noch einen Arm frei hatte, gab sie ihm auch noch den kleineren ihrer zwei Koffer, der alles enthielt, was sie für die Nacht brauchen würde. Dann beugte sie sich über die Tüten mit den Lebensmitteln und wühlte darin.
„Was zum Teufel tun Sie da?“, rief Will und übertönte nur mit Mühe den heulenden Sturm.
„Gehen Sie einfach wieder hinein!“, schrie sie zurück.
Doch das tat er natürlich nicht. Warum mussten Männer bloß immer so widerspenstig sein?
„Ich habe gefragt, was Sie da tun!“
„Verderbliche Lebensmittel!“
Danach schwieg er und stand einfach nur da. Die Lippen hatte er zusammengepresst, die Mundwinkel herabgezogen, und Schneeflocken hingen ihm an den bronzefarbenen Brauen.
Jilly sortierte die Vorräte und hob schließlich vier Tragetaschen aus dem Kofferraum.
„Geben Sie sie mir“, rief Will.
„Nein. Ich schaffe das schon. Gehen wir.“
Er warf ihr einen finsteren Blick zu. Was war los mit ihm? War er etwa gekränkt, dass sie ihn nicht alles tragen ließ?
Sie kehrte ihm den Rücken zu und steuerte die Veranda an. Er war hinter ihr, als sie die Haustür erreichte. Dort stellte sie zwei Taschen ab, um nach dem Knauf zu greifen – aber Will kam ihr zuvor und öffnete die Tür. Jilly hob die Taschen auf und ging
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