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Julia Collection Band 66

Julia Collection Band 66

Titel: Julia Collection Band 66 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Orwig
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lange klein gehalten.“
    „Verflixt, Katie, werde endlich erwachsen und lass deinen Vater da heraus. Ihm musst du nichts beweisen. Er hat nicht mehr über dich zu bestimmen.“
    „Das sagst du so einfach.“ Sie spürte, die Kluft zwischen ihnen war unüberbrückbar.
    „Ich liebe dich“, wiederholte er ruhig.
    „Ich dich auch, Cade. Aber ich will keine Ehe, jedenfalls nicht zu deinen Bedingungen.“ Sie trat ans Fenster und schaute hinaus, ohne etwas wahrzunehmen. Sie wusste, der Zauber war verflogen, ihre Beziehung war in einer Sackgasse angelangt.
    Sie vernahm Cades Schritte, und als sie sich umdrehte, war sie allein.
    Katherine setzte sich auf das Sofa, griff nach dem Weinglas und ließ die blassgoldene Flüssigkeit im Glas kreisen. Sie hatte das Gefühl, alle ihre Glieder schmerzten wie nach einem schweren Sturz. Tränen wollten ihr in die Augen steigen, doch sie kämpfte dagegen an. Sie würde nicht wieder wegen Cade weinen.
    Sie bemerkte eine Bewegung an der Tür und sah auf. Es war Cade.
    „Ich gehe“, sagte er. „Wenn ich mir deine Arbeiten ansehen soll oder du Fragen hast, nimm Kontakt mit meinem Büro auf.“
    Katherine nickte stumm.
    Cade wandte sich zum Gehen, doch plötzlich hielt er inne. Er ließ seine Tasche fallen, kam mit großen Schritten auf sie zu, zog sie in seine Arme und küsste sie mit einer Leidenschaft, die sie überwältigte.
    Katherine merkte nicht, dass ihr salzige Tränen über die Wangen liefen. Sie schlang die Arme um Cade, schmiegte sich an ihn und erwiderte seinen Kuss mit verzweifelter Intensität. Sie begehrte ihn und wollte ihm ein letztes Mal alles geben.
    Aber er ließ sie abrupt los und ging. Die Haustür klappte hinter ihm zu, kurz darauf hörte sie seinen Wagen anspringen.
    Cade hatte sie zum zweiten Mal verlassen.
    Einen Moment lang stand sie wie betäubt da. Dann schlug sie die Hände vors Gesicht und brach in Tränen aus.
    Am nächsten Morgen stürzte Katherine sich in die Arbeit. Sie hatte eine schlaflose Nacht hinter sich, das Haus wirkte nun noch verlassener, und sie wollte nur noch weg aus Houston.
    Gegen Mittag kam Mrs Wilkson und reichte ihr das Telefon. „Für Sie.“
    Ob das Cade war? Eilig stieg sie vom Gerüst herunter, aber es war nur Matt.
    „Wir möchten nächste Woche unsere Mutter besuchen, würde dir das passen? Wir dachten, am Donnerstag gegen sieben. Du könntest Cade mitbringen, ihm haben wir das alles schließlich zu verdanken.“
    „Hört sich gut an, Matt.“
    „Du hörst dich aber nicht gut an.“
    „Doch, doch, mir geht es gut“, erwiderte sie.
    „Ich kann es noch gar nicht richtig fassen, dass wir nach all der Zeit unsere Mutter wiedersehen. Sie klang nett am Telefon.“
    „Sie ist eine wunderbare Frau“, sagte Katherine.
    „Sie freut sich schon auf Jeff, sie wusste gar nichts von ihrem Enkel.“
    „Er wird sie sofort um den Finger wickeln.“ Katherine spürte Tränen aufsteigen.
    „Geht es dir wirklich gut? Du hörst dich so komisch an.“
    „Ich bin nur mitten in der Arbeit.“
    „Wo ist Cade?“
    „Er ist momentan in Kalifornien, er ist ständig unterwegs.“
    „Also gut. Ich sage dir noch Bescheid, wann wir dich abholen, Katherine. Ich habe Dad übrigens auf Mom angesprochen, er war ziemlich verärgert. Aber mit der Zeit wird er sich mit den Tatsachen abfinden, wie immer. Ich freue mich auf dich, Schwesterherz.“
    „Gleichfalls, Matt.“ Sie legte auf und starrte auf das Telefon. Bald würden sie alle zusammen sein, ihre ganze Familie. Etwas, das Cade so wichtig war.
    Während sie mechanisch die Farbe auftrug, dachte sie an ihre Brüder und wie sie ständig im Wettbewerb miteinander standen, weil ihr Vater sie dauernd dazu anstachelte. Warum verglich sie sich immer mit Matt und Nick? Die beiden sahen in ihr keine Konkurrenz, aber sie maßen sich mit ihrem Vater. Als Jugendliche hatten sie sie ständig geneckt, aber das waren Kinderspiele gewesen. Als Erwachsene brachten die beiden ihr nur Herzlichkeit entgegen.
    Und warum legte sie so großen Wert darauf, ihren Vater zu übertrumpfen? Was für eine Befriedigung sollte ihr das geben? Er wurde alt, mit seiner Gesundheit stand es nicht zum Besten. Weshalb sehnte sie sich noch immer so sehr nach seiner Anerkennung?
    Cade hatte sie aufgefordert, endlich erwachsen zu werden. „Er bestimmt noch immer dein Leben, doch du musst ihm gar nichts beweisen“, waren seine Worte gewesen. Hatte er nicht recht? Ging es ihr wirklich nur um Reichtum und Erfolg im Leben? Waren das

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