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Julia Exklusiv Band 0197

Julia Exklusiv Band 0197

Titel: Julia Exklusiv Band 0197 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy , Joanna Mansell , Michelle Reid
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ich bin nicht charakterlos, nicht nur die verwöhnte Tochter eines reichen Vaters. Für ihre eigene Karriere hatte sie hart genug gearbeitet. Nun zählte sie zu den Topmodels des Landes. Wie viele Mädchen konnten das schon von sich behaupten?
    Aber wärst du so weit gekommen, hätte dein Vater dir nicht all die Türen geöffnet?, fragte eine verräterische innere Stimme. Sicher, mit ihrem Aussehen hätte sie es wahrscheinlich auch aus eigener Kraft geschafft. Doch dem Geld ihres Vaters verdankte sie ihre perfekte Aufmachung bei den Vorstellungsgesprächen in den Modelagenturen, die Mappe mit den hervorragenden professionellen Fotos. Er hatte sie mit den richtigen Leuten bekannt gemacht und vermutlich auch, obwohl er es nicht zugab, seine Hand beim Abschluss ihres Vertrags im Spiel gehabt, ihrem Engagement bei einer Spitzenagentur. Seine geschäftlichen Aktivitäten waren so vielfältig, dass nicht einmal seine Tochter genau wusste, wie weit sein Einfluss reichte.
    Ungeduldig schüttelte Cleo den Kopf. Darüber wollte sie jetzt nicht nachdenken. Bisher hatte sie diese Dinge erfolgreich in den Hintergrund ihres Bewusstseins verbannt. Sie nahm sich vor, Maxims Vorwürfe einfach zu ignorieren. Was ging ihn das alles überhaupt an? Er sollte sie portraitieren, sonst nichts. Um ihr Privatleben, ihre geheimen Ängste und Bedenken brauchte er sich nicht zu kümmern.
    Sie schlüpfte aus der nassen Baumwolljacke und beschloss, sich erst einmal umzuziehen. Zu diesem Zweck musste sie die Unterkunft aufsuchen, die Maxim ihr zugedacht hatte. Sie wusste nicht, wohin er gegangen war. Typisch für diesen Kerl – einfach zu verschwinden, ohne sie in ihr Zimmer zu führen … und ausgerechnet er hatte den Nerv, ihr schlechte Manieren anzukreiden.
    Nun musste sie ihn wohl oder übel suchen. Vermutlich war er in das Zimmer zurückgekehrt, in das er sie bei der ersten Begegnung bugsiert hatte – mit dem Befehl, sie solle sich ausziehen. Wie sie sich erinnerte, war es eine Art Atelier, mit Leinwänden, die an Stühlen lehnten, Farbtiegeln und Pinseln auf dem Tisch. Vom Korridor hinter der Küche gingen mehrere Türen ab, und Cleo hatte vergessen, hinter welcher sich jener Raum befand.
    Sie öffnete die erstbeste Tür und schaute in ein Wohnzimmer. Auf großen, bequemen Sesseln und kleinen Tischen, etwas willkürlich verteilt, häuften sich Bücher und Zeitschriften. Ein breites Fenster bot einen Ausblick in den regennassen verwilderten Garten.
    Die zweite Tür führte in einen Raum mit Fernseher, Videogerät und Stereoanlage. Bücher, Kassetten und CDs füllten die Regale. Auf einer Couch voller Kissen konnte man es sich gemütlich machen, Musik hören oder Videos sehen. Das Zimmer war in hellen, freundlichen Farben eingerichtet, und Cleos Füße versanken in einem dicken Teppich.
    Überrascht stellte sie fest, wie komfortabel das Haus eingerichtet war. Eine gewisse lässige Unordnung trug zur entspannten Atmosphäre bei – ein krasser Kontrast zu den wenig einladenden Außenmauern und zur untadeligen Eleganz ihres eigenen Heims. Dort hatten die Möbel dünne, kunstvoll geschnitzte Beine und wurden täglich auf Hochglanz poliert. Auf den Parkettböden lagen kostbare Teppiche, verschnörkelte Stuckatur schmückte die Zimmerdecken.
    Wider alle Erwartungen musste sie zugeben, dass Maxims Haus irgendwie wohnlicher wirkte. Natürlich hatte sie noch nicht alles gesehen, aber das restliche Haus war sicher in ähnlichem Stil eingerichtet wie die Räume, die sie bereits kannte. Hier musste man nicht befürchten, makellose Tischflächen zu beflecken, wenn man Kaffeetassen darauf abstellte. Man konnte die Beine auf die Stühle legen und barfuß über die dicken Teppiche gehen.
    Natürlich gefällt mir mein eigenes Haus besser, sagte sie sich, das exquisite Mobiliar und die Gemälde, die geschmackvolle Ausstattung jedes einzelnen Zimmers …
    Sie öffnete die nächste Tür und betrat den Raum, in dem sie schon einmal gewesen war, und sah Maxim am anderen Ende stehen, bei einer großen Couch unterhalb eines Panoramafensters. Erleichtert atmete sie auf. Nun würde er sie in ihr Zimmer führen, und sie konnte endlich trockene Sachen anziehen. Danach wollte sie ihren Vater anrufen, um ihm mitzuteilen, sie sei gut angekommen, und einige Kommentare über den Portraitmaler abzugeben, den er ausgesucht hatte.
    Sie ging weiter ins Atelier hinein. Erst jetzt sah sie das nackte Mädchen, das auf der Couch lag und dessen Beine von Max hin und her geschoben

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