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Julia Extra Band 0328

Julia Extra Band 0328

Titel: Julia Extra Band 0328 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CAITLIN CREWS ABBY GREEN BARBARA HANNAY KATHRYN ROSS
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so hervorragend funktionierenden Verstand zweifelte. Dieser Mann hatte eine verheerende Wirkung auf sie. Er unterwanderte ihre Gelassenheit, verunsicherte sie und … in seiner Nähe fühlte sie sich plötzlich als Frau.
    Diese verstörende Erkenntnis ließ Victoria das Blut durch die Adern rauschen.
Antonio schaute hoch und erhaschte einen Funken des verletzten Ausdrucks in ihren smaragdgrünen Augen, ehe sie ihn durch einen kühlen, professionellen Blick ersetzte.
    „Haben Sie inzwischen gewählt?“ Nervös fingerte Victoria an ihrer klobigen dunklen Brille.
    Sekundenlang war Antonio von jeglichem Appetit abgelenkt und dachte über den verletzten Ausdruck ihrer Augen nach, was ihn selbst verwunderte, da diese Frau absolut nicht seinem Typ entsprach. Trotzdem interessierte und faszinierte sie ihn.
    „Ja“, erwiderte er und klappte die Menükarte zu. „Ich werde Ihrer Empfehlung folgen und die Penne Arrabiata nehmen.“
    „Etwas zu trinken dazu?“ Sie reichte ihm die Weinkarte, die er aber verschmähte.
    „Danke, nein. Nur ein Glas Wasser. Ich muss einen klaren Kopf behalten für die Geschäftsmeetings am Nachmittag.“
    „Gern.“
    Victoria wollte sich abwenden, doch Antonio rief sie zurück. „Eine Frage noch.“
    „Ja, bitte?“
    „Ist Ihre Chefin heute im Hause?“
    „Meine Chefin?“
    „Ja, die Besitzerin des Restaurants.“
    „Sie reden gerade mit ihr.“ Jetzt war sie es, die sich über seinen verblüfften Blick amüsierte.
    „Sie sind Victoria Heart?“
    „Das ist richtig. Gibt es etwas Spezielles, worüber Sie mit mir reden möchten?“
    „Nein, nicht wirklich …“ Sekundenlang versanken ihre Blicke ineinander, dann räusperte sich Antonio. „Ich hatte Sie mir nicht so jung vorgestellt.“
    Amüsiert zog sie eine Braue in die Höhe. „Tatsächlich? Ich bin fünfundzwanzig, aber warum interessiert Sie das überhaupt?“
    „Reine Neugier“, behauptete er und war direkt erleichtert, als sich sein Handy meldete. „Verzeihung, aber die Geschäfte rufen … vielen Dank noch mal für die Lunch-Empfehlung.“
    Victoria wusste, sie war entlassen, und wandte sich zum Gehen. Allerdings nicht schnell genug, um nicht mitzubekommen, wie er sich meldete.
    „Antonio Cavelli.“
    Antonio Cavelli!
    Wie erstarrt blieb Victoria stehen. Konnte das wirklich der Antonio Cavelli sein, dem das neue Luxushotel nebenan gehörte? Sie las weder Klatschblätter, noch hatte sie Zeit fernzusehen, deshalb würde sie ihn nicht einmal erkennen, wenn sie über ihn fiel. Doch irgendwo hatte sie gehört, dass der Multimillionär ebenso attraktiv wie begehrt bei den schönsten Frauen der Welt sein sollte.
    Und das konnte man ihm schwerlich absprechen.
    Als Victoria immer noch keine Anstalten machte weiterzugehen, nahm Antonio das Handy vom Ohr und hob den Kopf. „Danke, das war alles. Ich möchte meinen Lunch so schnell wie möglich haben, Miss Heart.“
    „Ja … ja, natürlich!“ Wütend über sich selbst eilte sie davon, um seine Bestellung weiterzugeben. Es war eine ungeheure Erleichterung, in die vertraute Wärme und Betriebsamkeit der Restaurantküche einzutauchen.
    „Na, alles fertig für das wichtige Meeting mit der Bank, Victoria?“, empfing sie Berni, der Küchenchef, und stellte zwei Teller auf dem Stahltresen ab, damit die Kellner sie zu den Gästen brachten.
    „Ja, ich habe den ganzen Papierkram bereitgelegt.“
    Berni nickte. „Du hast hier in den letzten zwei Jahren ein exklusives und erfolgreiches Restaurant aufgebaut und geführt. Sie können unmöglich behaupten, du verstündest nichts von deinem Fach.“
    Victoria lächelte. „Nein, das können sie wirklich nicht.“
    Als Berni vor anderthalb Jahren bei ihr anfing, war er seiner jungen Chefin zunächst mit Skepsis und nachsichtiger Verachtung begegnet. Doch nachdem Victoria, ohne zu zögern, die Ärmel aufgekrempelt und mit ihm Hand in Hand gearbeitet hatte, als einige Angestellte krankheitsbedingt ausgefallen waren, kamen sie bestens miteinander aus.
    „Ich bin sicher, alles wird in Ordnung kommen“, brummte Berni fast beschwörend.
    Victoria spürte einen Kloß im Hals, wollte ihren Chefkoch aber nicht sehen lassen, dass sie die Lage weit weniger optimistisch einschätzte als er. Seine Frau hatte gerade erst ein Baby zur Welt gebracht. Berni brauchte diesen Job unbedingt, wie die anderen Angestellten auch.
    Aber das war den Bankleuten egal. Genauso wie der Umstand, dass Victoria eine alleinerziehende Mutter eines zweijährigen Sohnes war.

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