Julia Extra Band 0328
sie ins Ohrläppchen. „Dann darfst du mich gesund pflegen“, murmelte er.
„Nichts täte ich lieber.“
Logan küsste sie stürmisch. Einmal … zweimal … Er konnte gar nicht mehr aufhören.
EPILOG
Mit aufgerollten Hemdsärmeln und umgebundener Schürze stand Logan in Sallys Küche am Herd. Kochen war seine neu entdeckte Leidenschaft.
Draußen pfiff ein kalter Wind, und dunkle Wolken ballten sich am Himmel. Er warf einen Blick auf die Wanduhr – Hattie, Carissa und Geoff, Anna und Sallys Bruder Steve müssten bald eintreffen, hoffentlich noch vor dem angekündigten Regen.
Mit dem Kochlöffel rührte er noch einmal im Topf, dann stellte er alles auf kleine Flamme und ging ins Wohnzimmer, wo der Tisch mit Sallys bestem Essgeschirr, Silberbesteck und Kristallgläsern gedeckt war. Ein duftendes Blumengesteck stand in der Mitte, Kerzen warteten, dass man sie anzündete – für ihre erste Dinnerparty war alles bereit. Die Gäste konnten kommen.
Sally war oben im Schlafzimmer und machte sich zurecht. Er stellte sich vor, wie sie die weichen Lippen nachzog, die goldenen Locken in Ordnung brachte, Parfüm auf Dekolleté und Handgelenke sprühte, und einen Moment lang war er versucht, ihr Gesellschaft zu leisten. Aber das wäre wohl keine gute Idee. Besser, er kehrte in die Küche zurück und behielt das Essen im Auge.
Logan war froh, dass sie sich letztlich für Sallys Haus als gemeinsamen Wohnsitz entschieden hatten, nachdem sie die letzten sechs Monate abwechselnd hier und in seinem Apartment gelebt hatten. Chloes Haus bedeutete ihr viel, und es war wirklich sehr gemütlich. Sein Penthouse hatten sie vermietet – wie nicht anders erwartet, zu einem stolzen Preis.
Auch sonst lief alles wie am Schnürchen. Selbst ohne Fünfjahresplan ging es dem Unternehmen ausgezeichnet, und Logan hatte seine Ängste überwunden.
Sally arbeitete wieder in Chloes alter Kunstgalerie. Der Abschied von Blackcorp war ihr nicht leichtgefallen, aber die Entscheidung hatte sich als richtig erwiesen. Tagsüber waren sie zwar getrennt, aber dafür hatten sie Abende und Nächte ausschließlich für sich allein. Und wie Logan geahnt hatte, war ihr Zusammensein nie langweilig und stets unglaublich romantisch.
Als er sie die Treppe herunterkommen hörte, drehte er sich erwartungsvoll um.
„Die Schürze steht dir.“ Schelmisch zwinkerte Sally ihm zu. „Aber für heute Abend ist sie leider viel zu sexy.“
Er lachte und betrachtete sie voll Bewunderung. In der cremefarbenen Seidenbluse und der schwarzen Samthose, das schöne Haar hochgesteckt, war sie elegant, aber nicht overdressed. „Du siehst zum Anbeißen aus.“
„Tut mir leid, aber Verlobte stehen heute Abend nicht auf dem Menü.“ Stolz schaute sie auf den Diamantring an ihrer linken Hand. „Nur Lammbraten mit Pfefferminzsoße, Kartoffeln und grünen Erbsen. Und zum Nachtisch Birnen in Rotwein.“
„Dann eben zur Vorspeise.“
„Du bist unersättlich.“ Lächelnd ging sie auf ihn zu und schlang die Arme um seinen Nacken. Dann stellte sie sich auf die Zehenspitzen und streifte sein Kinn mit den Lippen. Begehrlich drückte er die schlanke Gestalt mit den sanften Kurven an sich, dann lockerte er voll Bedauern die sinnliche Umarmung.
„Ich hoffe, unsere Gäste bleiben nicht allzu lang“, flüsterte Sally – sie wusste, wonach ihnen beiden der Sinn stand. „Ich kann es zwar kaum erwarten, mit meinem nagelneuen Verlobungsring zu prahlen, und ich freue mich ehrlich, dass sie alle herkommen. Aber am liebsten bin ich mit dir allein.“
Logan zog sie erneut an sich und küsste sie leidenschaftlich.
In dem Moment klingelte es an der Tür, und sein Gewissen regte sich. Erst vorgestern hatte ihm die unvergleichliche Sally Finch hier in der Küche ihr Jawort gegeben, und wie dankte er es ihr? Indem er den sorgfältig aufgetragenen Lippenstift verwischte und ihre Frisur in Unordnung brachte.
– ENDE –
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