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Julia Extra Band 0345

Julia Extra Band 0345

Titel: Julia Extra Band 0345 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lawrence , Emma Darcy , Michelle Reid , Shirley Jump
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hast du ihm geantwortet?“
    „Ich habe ihm die Wahrheit gesagt – dass ich ihn hassen wollte. Doch als ich ihn sah, sah ich meinen Vater vor mir. Und wie soll ich einen Mann hassen, der mich an den wunderbarsten Vater erinnert, den man sich wünschen kann?“
    „Du hast Frieden mit ihm geschlossen, agape mou. Das ist doch gut.“
    Zoe nickte mit bebenden Lippen. „Ich … ich mochte ihn.“
    „Ja, trotz seiner knurrigen Art ist Theo einem ans Herz gewachsen“, meinte Anton lächelnd. Dann erstarb sein Lächeln. „Nun hast du einen weiteren Menschen verloren, an dem dir etwas lag.“
    Einen weiteren Menschen … drei innerhalb kürzester Zeit. Und sie musste damit fertig werden, noch einen Menschen zu verlieren. Impulsiv zog sie Antons Hand an ihre Lippen. „Ich habe ein Jobangebot erhalten.“
    „Ein gutes?“, fragte er nach einem angespannten Moment.
    „Ja! Wenn ich den Job annehme, kann ich meinen Doktor machen, während ich arbeite. Ich kann wieder Normalität in mein Leben bringen, und du auch“, fügte sie zögernd hinzu.
    „Mein Leben ist ganz normal“, gab er zurück. „Dann pendeln wir eben beide.“
    „Das meinte ich nicht.“ Sie setzte sich auf und schlang die Arme um die angezogenen Knie. Er war nicht so begriffsstutzig, dass er nicht genau wusste, worauf sie mit dieser Bemerkung hinauswollte. „Wir … wir hatten eine Abmachung, die … die jetzt ausgelaufen ist.“
    Sein Schweigen war pure Qual. Einen Moment lang fragte sich Zoe, ob er sie überhaupt gehört hatte. Sie brachte es nicht über sich, ihn anzusehen, Tränen flossen ungehindert über ihre Wangen.
    Er schwang die Beine von der Liege, stand auf, schob die Hände in die Hosentaschen. „Tu das nicht, Zoe“, sagte er.
    „Was? Ich soll nicht aussprechen, wovor wir uns die ganze Zeit über hier versteckt haben? Theo ist tot!“ Sie biss sich auf die Lippen, um das Schluchzen zurückzuhalten.
    „Wenn du mir jetzt eröffnen willst, dass du aus dieser Ehe herauswillst, weil Theo gestorben ist, dann sage es mir gefälligst klar und deutlich, ohne Tränen und ohne ersticktes Schluchzen!“
    Sie heulte. Na und? Unwirsch wischte sie sich mit dem Handrücken über die Augen. „Ich verstehe nicht, warum du so wütend bist. Es war immer nur ein befristetes Arrangement.“
    „Das ist kein Arrangement, sondern eine Ehe!“, brauste er auf. „Ich habe dich geheiratet und nicht bei irgendeinem Deal mit Theo oder dem Teufel persönlich gekauft! Ich wollte dich zu meiner Frau nehmen! Wie oft habe ich dir einen Antrag gemacht, bevor du endlich angenommen hast?!“
    „Antrag?!“ Zoe rappelte sich auf. „Du hast mir nie einen Antrag gemacht! Du hast nur gesagt, dass wir heiraten müssen, weil es das Beste für alle ist. Und natürlich weißt du allein, was das Beste ist!“
    „Genau!“ Er schäumte vor Wut. „Wieso streiten wir uns eigentlich schon wieder? Weil du damit angefangen hast“, beantwortete er sich die Frage selbst. „Manchmal kannst du wirklich eine beschränkte Idiotin sein!“
    „Das ist doch die Höhe! Wie kannst du es wagen, mich idiotisch zu nennen?!“
    Er konnte, weil er wütend war. Er konnte, weil er wirklich geglaubt hatte, sie hätte mehr Verstand, als diese Ehe als nur befristet anzusehen.
    „Manchmal bist du unglaublich ungehobelt.“ Sie stand da mit stocksteif gerecktem Rücken. Ihr Haar schimmerte golden, und die knappen Shorts und das noch knappere Top verbargen nichts.
    „Spiel jetzt nicht die überhebliche englische Lady!“, konterte er scharf. „Unter all diesem aufgeblasenen Getue bist du doch genau so wie ich. Du hast griechische Wurzeln wie ich – du bist genauso stur und genauso entschlossen, deinen Kopf durchzusetzen. Allerdings bist du wesentlich besser darin, mich für meine Sünden büßen zu lassen.“
    Zoe riss die Augen auf. „Ich habe dich nie büßen lassen!“
    „Was anderes tust du denn jetzt?“ Er warf die Arme in die Höhe. „Ich liebe dich“, rief er in den dunklen Garten, „und du kannst nur daran denken, wie du schnellstens von hier wegkommst“
    „Oh, das ist so unfair“, flüsterte sie schockiert. „Liebe war nie ein Thema.“
    Er lachte abfällig. „Nein, für dich offensichtlich nicht.“
    „Für dich auch nicht!“, schrie Zoe. „Wenn du willst, dass Toby und ich bleiben, weil du dich Theo verpflichtet fühlst, dann sag es. Aber rede gefälligst nicht von Liebe!“
    Ihr schrilles Gezeter verstummte abrupt, als er sie bei den Schultern packte und schüttelte.

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