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Julia Extra Band 357

Julia Extra Band 357

Titel: Julia Extra Band 357 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe Jennie Lucas Jackie Braun Lynne Graham
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daraus nicht werden.
    „Die Sturheit hat er von mir, Beth.“ Nana Jo strahlte vor Stolz. „So, was ist nun mit dem Gepäck?“
    Sie gaben sich geschlagen und luden die Koffer aus. Nana Jo ließ es sich nicht nehmen, Elizabeths Rollkoffer zu übernehmen. Nicht einmal auf der Liftfahrt in den zehnten Stock stellte sie ihn ab.
    Thomas nahm sich vor, noch mal mit dem Hausarzt zu reden, um Näheres über ihren Gesundheitszustand zu erfahren. Von ihr selbst würde er ja doch nur Ausflüchte hören. Auf den ersten Blick wirkte sie erstaunlich fit und sehr, sehr glücklich. Natürlich hatte er Schuldgefühle, weil er Nana Jo hinters Licht führte, aber das war es ihm wert. So vergnügt und aufgekratzt hatte er seine Großmutter schon lange nicht mehr erlebt.
    Aus der gemütlichen Wohnung wehte ihnen der appetitliche Duft frischer Plätzchen entgegen. Nana Jo hatte extra seine Lieblingskekse gebacken: Cookies mit Schokoladensplittern. Noch nie zuvor hatte er eine Freundin mitgebracht, aber ungefähr so hatte er sich ihren Empfang bei seiner Großmutter ausgemalt. Herzlicher hätte er nicht ausfallen können.
    Nur dass er auf dem Sofa schlafen sollte, damit hatte er nicht gerechnet.
    „Das Gästebad ist hier den Flur entlang, Beth. Falls du dich frisch machen möchtest. Ich habe Handtücher für dich herausgelegt. Wenn du sonst noch etwas brauchst, meldest du dich, ja? Jetzt führe ich dich noch schnell durch die Zimmer.“
    Die großzügig geschnittene Wohnung bestand aus zwei Schlafzimmern, zwei Badezimmern, einer Essküche und dem daran anschließenden Wohnzimmer. Thomas wollte sich im Vorbeigehen einen Keks schnappen, doch seine Großmutter gab ihm einen Klaps auf die Hand, ohne auch nur in seine Richtung zu sehen. Dieser Frau entging einfach nichts.
    „Hier ist dein Zimmer, Beth. Du kannst deinen Koffer hier abstellen, Tommy. Dann steht er im Wohnzimmer nicht im Weg.“
    „Sehr großzügig“, meinte Thomas ironisch.
    „Wenn es dir nicht passt, kannst du ja doch in der Pension übernachten“, schlug die alte Dame gespielt pikiert vor.
    Er konnte sich das Lachen kaum verkneifen. Auch Elizabeth versuchte verzweifelt, ernst zu bleiben.
    Sie war begeistert von dem hübschen Gästezimmer. „Das ist aber gemütlich! Vielen Dank, Mrs O’Keefe.“
    „Wir hatten uns doch auf Nana Jo geeinigt. Freut mich, dass es dir gefällt, Beth. Tommy beschwert sich immer über den femininen Touch.“
    „Es ist ja auch ein typisches Kleinmädchenzimmer“, rechtfertigte er sich. „Genau richtig für dich, Elizabeth.“ Insgeheim stellte er sich vor, wie sie nur mit einem rosa Nichts bekleidet unter der mit Rosensträußchen bedruckten Bettdecke lag. Ihm wurde heiß und er stöhnte unterdrückt.
    „Tommy, sei nicht so unverschämt! Ich dachte, ich hätte dich besser erzogen.“
    Verlegen sah er Elizabeth an, die ihn mit großen Augen interessiert betrachtete. Sie befeuchtete ihre Lippen und atmete hörbar ein. Offensichtlich wusste sie genau, woran er gerade gedacht hatte.
    Hastig wandte sie sich ab und verschwand im Badezimmer. Tommy half seiner Großmutter und trug ein großes Tablett mit Erfrischungen auf den Balkon vorm Wohnzimmer, den große, mit roten Geranien bepflanzte Kübel schmückten. Jenseits der weiß gestrichenen Holzbrüstung erstreckte sich weit unten der Lake Michigan, so weit das Auge reichte. Der See bot immer einen faszinierenden Anblick. Selbst im Winter, wenn sich große Eisschollen bildeten, die von Wind und Strömung an die Küste getrieben wurden.
    „Was für ein herrlicher Tag“, sagte Thomas verträumt.
    „Und deine Beth ist ganz bezaubernd. Ich mag sie sehr, Tommy.“ Nana Jo schenkte drei große Gläser Eistee ein und stellte eine Untertasse mit Zitronenvierteln und Zucker in die Mitte des weiß lackierten gusseisernen Tisches.
    „Das habe ich mir gedacht.“ Dieses Mal gelang es ihm, einen Keks zu stibitzen, ohne dass er einen Klaps auf die Hand erhielt.
    „Ich verstehe nur nicht, warum du sie mir so lange vorenthalten hast.“
    „Tut mir leid, Nana, aber ich hatte in der Firma unglaublich viel zu tun. Und ich wollte mir natürlich auch erst ganz sicher sein.“ Mit diesen Begründungen hatte er sich jedenfalls die ganze Zeit herausgeredet.
    „Bist du dir denn inzwischen sicher?“
    Die Antwort, die er sich auf diese Frage sorgfältig überlegt hatte, ging ihm nicht über die Lippen. Wortlos ging er zur Brüstung und beobachtete die Segelboote, die nur als weiße Punkte am Horizont auszumachen

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