JULIA FESTIVAL Band 78: WIEDERSEHEN MIT DER GROSSEN LIEBE / DUELL DER LIEBE / VIEL ZU SCHÖN SIND DIESE NÄCHTE / (German Edition)
Brief.
Ihr wurde mitgeteilt, dass auf den Namen ihrer drei Kinder Treuhandkonten eröffnet worden seien, und man bat sie, vorbeizukommen und die nötigen Unterschriften zu leisten, damit sie Bevollmächtigte der Konten wurde.
Rowena war völlig verblüfft. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass Simon ihre Forderungen so schnell erfüllen würde, und sogar mehr als das. Er hatte nicht nur für Jamie, sondern auch für Emily und Sarah ein Treuhandkonto eingerichtet. Die Bank musste den Brief am gestrigen Nachmittag abgeschickt haben, wenn er an diesem Morgen in der Post war. Simon hatte es demnach getan, gleich nachdem er bei ihr, Rowena, gewesen war.
Sie las den Brief noch einmal, um sicherzugehen, dass sie keine Halluzinationen hatte. Trotzdem konnte sie es nicht so recht glauben.
Ob er echt war oder nicht, würde sie nur in der Bank erfahren. Emily und Jamie würden erst um halb vier aus der Schule kommen, und bis dahin war sie lange zurück. Rowena wollte elegant aussehen und zog wieder das dunkelblaue Kostüm an. Und Sarah freute sich über die Gelegenheit, ihr schönstes Kleid zu tragen. Es war rot und hatte eine weiße Passe und weiße Taschen. Sarah liebte Rot.
Die Fahrt von Killarney Heights nach Chatswood dauerte nur fünfzehn Minuten. Um Viertel vor zwölf betrat Rowena mit Sarah an der Hand die Bank, ging zum Informationsschalter und zeigte der jungen Frau, die sie bediente, den Brief. „Ich bin Rowena Goodman und bin gekommen, um diese Angelegenheit zu regeln“, sagte sie und hoffte inständig, dass das Ganze nicht ein peinlicher Irrtum war.
Die Frau las den Brief und lächelte freundlich. „Würden Sie bitte Platz nehmen, Mrs. Goodman? Ich frage nach, ob der Direktor Sie jetzt empfangen kann.“
Rowena setzte sich mit klopfendem Herzen. Kümmerten sich Bankdirektoren persönlich um neue Kunden? Sie hatte nur ein einziges Mal mit einem zu tun gehabt, und dabei war es um sehr viel Geld gegangen. Phil hatte damals wegen des Hauses einen Kredit aufgenommen. Die Hypothek hatte er erst vor Kurzem zurückgezahlt.
Sehr nervös wartete Rowena. Einige Minuten später kam ein Mann mittleren Alters mit Halbglatze und Brille aus einem Büro an der Seite und kam auf sie zu. „Mrs. Goodman, ich bin entzückt, Sie kennenzulernen. Ich bin Harvey Ellis, der Direktor.“
Rowena stand auf und schüttelte ihm die Hand. „Guten Tag, Mr. Ellis.“ Der Brief musste echt sein, sonst würde man sie nicht so empfangen! „Das ist meine Tochter Sarah“, fügte sie hinzu.
„Hallo, Sarah.“ Seine Stimme triefte vor Freundlichkeit, und er lächelte Sarah an, als wäre eine Dreijährige ein Geldgeschenk zu Weihnachten.
„Hallo“, erwiderte sie und blickte starr auf seinen kahlen Schädel.
„Kommen Sie gleich hier entlang, Mrs. Goodman. Wir können gemütlich in meinem Büro sitzen, während Sie die notwendigen Unterschriften leisten. Sie haben hoffentlich Ihren Ausweis dabei?“
„Ja.“ Führerschein, Kreditkarten … Rowena wurde schwindlig. Sie war doch eigentlich nur hier, weil sie in Erfahrung bringen wollte, ob Simon es wirklich getan hatte.
Rowena und Sarah wurden in ein sehr elegantes Büro geführt, und Mr. Ellis deutete auf zwei bequeme Stühle, bevor er sich an seinen großen, schweren Schreibtisch setzte, auf dem außer einem Schnellhefter nichts lag. Rowena fragte sich, ob in diesem Raum jemals richtig gearbeitet wurde.
Der Bankdirektor schlug die Mappe auf. „Wie Sie zweifellos wissen, hat Mr. Delahunty drei Treuhandkonten eröffnet und auf jedes einhunderttausend Dollar eingezahlt. Für Jamie, Emily und natürlich …“ Er lächelte gütig. „… Sarah.“
„Einhun…“ Rowena schüttelte den Kopf. Sie musste sich verhört haben. „Verzeihung, würden Sie das bitte wiederholen?“
„Mr. Delahunty hat …“
Beim zweiten Mal war es dasselbe. Rowena saß wie betäubt da. Sie war sich vage bewusst, dass ihr der Bankdirektor ihre Rolle als Bevollmächtigte erklärte, bekam jedoch nicht viel davon mit. Dann schob er Papiere über den Schreibtisch und hielt ihr einen Kugelschreiber hin.
Rowena konnte nur an die ungeheure Summe denken, die Simon ihr aushändigte. Das hatte sie nun wirklich nicht von ihm erwartet.
„Mrs. Goodman?“
„Ich muss erst mit Mr. Delahunty sprechen. Das hier ist nicht ganz das, was ich mir vorgestellt habe“, erwiderte sie zerstreut.
Harvey Ellis sah überrascht aus. „Wenn Sie mein Telefon benutzen möchten, Mrs. Goodman …“
„Ja, bitte.“
Er stellte
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