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Terror: Thriller (German Edition)

Terror: Thriller (German Edition)

Titel: Terror: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Maurer
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Arroscia-Tal, Freitag, 4. Juni 2010, 15:40 Uhr

    Brigadiere Fabrizio Altieri biss in seine Focaccia, wischte energisch ein paar Krümel von seinem Uniformhemd und schaltete in den vierten Gang. Er ließ die Hand lässig auf der Gangschaltung liegen und warf einen Blick auf die Uhr am Armaturenbrett. Mit Riesenschritten ging es auf den Feierabend zu. Er freute sich auf Michela.
    Fabrizio war zweiunddreißig Jahre alt, groß und schlank, und nur wer genau hinsah, bemerkte die leichte Verkrümmung des Rückens unterhalb seiner rechten Schulter. Der Ansatz eines Buckels. Es war diese kaum wahrnehmbare Missbildung, die Fabrizio anders durch die Welt gehen ließ als seine vor Selbstbewusstsein strotzenden Kollegen. Er lebte mit dem Gefühl, dass die ganze Welt eine zerbrechliche Glaskugel sei, nur notdürftig verkleidet mit Bäumen und Wiesen; träte man irgendwo falsch oder zu heftig auf, würde sie mit einem hässlichen Klirren zerspringen.
    Der Alfa Romeo glitt in den Tunnel hinter Ortovero. Der Gestank der Abgase drang ins Innere des Wagens. Die Deckenbeleuchtung war zum Teil ausgefallen. Trotz der Dunkelheit nahm Fabrizio die Pilotenbrille mit den grün getönten Gläsern nicht ab.
    Seit er vor zwei Jahren nach Pieve versetzt worden war, hatte er hier einen ruhigen Job gehabt. Die meisten Probleme machten die Extracomunitari, die Albaner und Marokkaner, die sich mehr und mehr in den von den Italienern verlassenen Dörfern im ligurischen Hinterland niederließen. Aber alles in allem war es eine ruhige Gegend. Und mit Cesare, dem Leiter der Station, war er von Anfang an gut zurechtgekommen. In letzter Zeit allerdings war es schwierig, ein normales Gespräch mit Cesare zu führen. Fabrizio blickte kurz hinüber zu dem Kollegen auf dem Beifahrersitz. Cesare hatte die Lehne des Sitzes weit nach hinten gestellt, um zu dösen. Die dunkelblaue Uniformmütze der Carabinieri lag auf seinem Schoß. Nun richtete er sich leicht auf und zeigte auf die Reflektoren am Straßenrand, die rot aufglühten, wenn sie vom Scheinwerferlicht angestrahlt wurden.
    »Mit Valeria habe ich immer gespielt, dass hier im Tunnel ein Monster lebt. Die Reflektoren waren seine Augen. Vor dem Tunneleingang haben wir laut geschrien: Achtung Monster! Und dann haben wir die Augen des Monsters gezählt.«
    Cesare legte sich wieder zurück in den Sitz. Fabrizio vermied es, seinen Kollegen anzusehen.
    »Tut mir leid«, murmelte er und hoffte, dass Cesare es dabei belassen würde.
    Als der Wagen den Tunnel passiert hatte, begann es zu regnen. Fabrizio schaltete die Scheibenwischer ein und bremste ab. Die Straße wurde enger und wand sich nun in scharfen Kurven das Arroscia-Tal hinauf bis nach Pieve di Teco, wo sie stationiert waren.
    Plötzlich raste ein schwarzer Audi mit hoher Geschwindigkeit auf sie zu. Er fuhr auf dem Mittelstreifen.
    Fabrizio riss das Steuer nach rechts, um auszuweichen. Cesare kam gerade noch rechtzeitig aus seinem Liegesitz hoch, um zu erkennen, dass der A6 mit den getönten Scheiben ein deutsches Nummernschild hatte. Fabrizio fluchte und gab Gas. Er hielt auf die nächste Kreuzung zu. Da, wo die Straße nach Leverone abzweigte, hatte er genug Platz, um zu wenden und die Verfolgung des Audis aufzunehmen. Er bog ein und fuhr mit quietschenden Reifen eine scharfe Kurve. Da sagte Cesare mit müder Stimme:
    »Lass. Fahr weiter.«
    Fabrizio trat abrupt auf die Bremse und starrte Cesare an.
    »Das ist nicht dein Ernst.«
    »Doch.«
    »Wir müssen den stoppen! Wir können den doch nicht so weiterrasen lassen!«
    Cesare schwieg.
    »Dann lass uns zumindest Meldung machen.« Fabrizio griff nach dem Funkgerät, aber Cesare legte ihm die Hand auf den Unterarm.
    »Lass«, sagte er. »Ich bete, dass nichts passiert.«
    Fabrizio starrte seinen Chef entgeistert an. Kein Grinsen war auf seinem Gesicht zu sehen, kein Zeichen von Ironie. Er hatte die Augen geschlossen und sich wieder in den Sitz zurückgelehnt.
    Fabrizio legte den ersten Gang ein und gab behutsam Gas.
    Sie fuhren schweigend durch den letzten Tunnel vor Pieve. Es war Freitag, der 4. Juni. Samstag hatte er frei. Er würde sich mit Michela aufs Motorrad setzen und losfahren. Sie wussten noch nicht wohin.
    »Bieg ab. Wir fahren noch mal hoch.« Cesare saß jetzt aufrecht neben ihm. Er schien plötzlich hellwach zu sein.
    Widerwillig setzte Fabrizio den Blinker. Sie hatten erst vor ein paar Tagen mit den Deutschen gesprochen. Der Computer war weg, daran gab es nichts zu rütteln. Der würde

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