Julia Festival ext.Weihnachten Band 05
wir uns bald in Conway?“
„Natürlich.“
Tricia zupfte Lucy am Saum des Sweaters. „Frohe Weihnachten, Miss Lucy“, sagte sie. „Danke für die Bücher.“
„Gern geschehen.“ Lucy ging in die Hocke und umarmte Tricia. „Ich hoffe, du hast Spaß daran.“
„Danke auch für meine Bücher“, sagte Tyler, nachdem Joan ihn angestoßen hatte.
Lucy wollte ihn durch eine Umarmung nicht in Verlegenheit bringen, aber sie lächelte ihn herzlich an. „Auch gern geschehen. Ich wünsche euch schöne Weihnachten bei eurer Großmutter.“
Die Kinder bedankten sich zum Abschied bei Banner und Miss Annie und versicherten Pop, wie sehr es ihnen gefallen hatte, mit ihm Weihnachtslieder zu singen. Sie ließen sich von ihm umarmen – Tyler mit jungenhaftem Widerstreben.
Am herzlichsten verabschiedete er sich von Hulk. Er kniete nieder und umarmte den Hund mit einer Zuneigung, die er sich anderen gegenüber nicht zu zeigen gestattete. „Bye, Hulk, sei brav, ja?“
Der Hund bellte leise und wedelte mit dem Schwanz.
„Ich weiß gar nicht, wie ich dir für alles danken soll“, sagte Joan schüchtern zu Banner. „Ich möchte dich wenigstens entschädigen für …“
Mit verlegener Miene unterbrach er sie. „Das ist nicht nötig. Ich habe es sehr genossen, Gesellschaft zu Weihnachten zu haben.“
Sie akzeptierte, dass sein männlicher Stolz es nicht zuließ, Geld von einer allein erziehenden Mutter anzunehmen. „Dann danke ich dir einfach und wünsche dir noch frohe Feiertage.“
Er schüttelte ihr die Hand. „Das wünsche ich dir auch. Fahr vorsichtig.“
Beinahe wie auf ein Stichwort trafen die Enkelsöhne der Carters ein, gerade als Joan mit den Kindern von der Auffahrt fuhr. Die beiden hübschen, strammen Burschen, die ihre Großeltern offensichtlich vergötterten, bedankten sich überschwänglich bei Banner. Auch sie boten ihm Schadenersatz an, den er ebenso wie vorher ablehnte.
Pop und Miss Annie küssten Lucy so herzlich auf beide Wangen, als würden sie sich schon eine Ewigkeit kennen. Und dann zog Miss Annie Banner zu sich herab und küsste ihn ebenfalls.
Lucy grinste in sich hinein, als er wie ein Schuljunge errötete.
Pop blieb noch einen Moment stehen, als seine Enkel Miss Annie zum Wagen brachten. „Meiner Annie geht es nicht gut“, sagte er mit ernster Miene. „Es ist wahrscheinlich ihr letztes Weihnachten hier auf Erden. Sie wollte es mit Leuten verbringen, die sie lieb hat.“
Banner wirkte bestürzt, und Lucy war sprachlos vor Entsetzen. „Es tut mir leid, dass es nicht geklappt hat“, murmelte er schließlich.
Da lächelte Pop sanft. „Du verstehst nicht. Ich versuche, euch dafür zu danken, dass ihr Annie genau den Wunsch erfüllt habt. Alle waren so nett zu ihr – besonders ihr beide. Ihr habt alles Erdenkliche getan und dafür gesorgt, dass es angenehme Feiertage für uns waren. Ich weiß eure Bemühungen mehr zu schätzen, als ich euch sagen kann.“
Nun errötete Lucy. „Das waren nicht nur wir beide. Bobby Ray und Joan …“
„Ja, ich weiß. Alle haben dazu beigetragen“, warf er nachsichtig ein, „und ich habe mich bei ihnen bedankt. Jetzt muss ich aber wirklich gehen. Auf meine Annie und mich wartet noch eine Weihnachtsfeier mit noch mehr Menschen, die wir lieb haben.“
Ein wenig traurig beobachtete Lucy, wie er hinausschlurfte und hastig von einem seiner Enkelsöhne gestützt wurde. Als die beiden Fahrzeuge die Auffahrt verließen, blieb ihr kleines Auto ziemlich einsam zurück.
Ich werde sie alle vermissen, dachte sie wehmütig. Obwohl die Bekanntschaft durch widrige Umstände zustande gekommen war, hatte sie jeden Einzelnen der Reisegefährten ins Herz geschlossen, und sie hatte fast das Gefühl, eine zweite Familie bekommen zu haben.
Banner wollte sich nicht von Lucy trennen. Zumindest noch nicht, korrigierte er sich. Da er jedoch wusste, dass es Zeit für sie war, in ihr normales Leben zurückzukehren, und er keinen Sinn darin sah, das Unvermeidliche aufzuschieben, sagte er: „Danke, dass du mir geholfen hast, alle zu verabschieden. Ich weiß, dass du darauf brennst, deinen Vater und deine anderen Angehörigen zu sehen.“
„Ja, aber es besteht kein Grund zur Eile. Es sind nur zwei Stunden Fahrt, und es ist noch nicht mal drei Uhr.“
Er dachte an den Kuss, den sie ihm zuvor in der Küche gegeben hatte, und fragte sich, ob sie in ihm etwas sah, was nicht vorhanden war. Vielleicht verwechselte sie ja schlichte körperliche Anziehungskraft mit tieferen
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