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Julia Gold Band 0045

Julia Gold Band 0045

Titel: Julia Gold Band 0045 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy Stephanie Howard Alexandra Sellers
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Zuschauer glauben machen, er sei überrascht worden. Ja, man hatte ihm berichtet, dass Prinz Karim seine Verlobte als Geisel genommen hätte. Leider stünde es jedoch nicht in seiner Macht, das fehlende Juwelsiegel zurückzugeben, da er es noch nie gesehen hätte. Dahin gehend hätte er den Botschafter auch informiert, der jedoch sein Wort nicht akzeptiert hätte.
    Jedenfalls würde er nicht mit den Entführern verhandeln und auch kein Lösegeld zahlen. Wenn mehr Leute den Mut hätten, auf Lösegeldforderungen nicht einzugehen, gäbe es weniger Entführungen. Seine Mitarbeiter seien angewiesen, auch in dem Fall, dass er selbst entführt werden würde, kein Lösegeld zu zahlen. Diese Einstellung hätte er auch seiner Verlobten deutlich erklärt, und sie sei mit ihm einer Meinung gewesen.
    Auf Caroline hatte David nie so kalt gewirkt wie in diesem Interview. Er zeigte nicht mal das Mitgefühl, das man einem Fremden in einer solchen Situation entgegenbrachte. „Natürlich sind wir, ich und ihre Familie, entsetzt und hoffen, dass sie freigelassen wird“, erklärte er, aber das war nichts als eine Floskel.
    Caroline blickte auf ihren Ring und dachte, wenn sie heil aus dieser Angelegenheit herauskäme, würde sie Karim jedenfalls für eines immer dankbar sein, nämlich dafür, dass sie seinetwegen ihre Verlobung gelöst hatte, ehe es zu spät war.
    Als die Sendung vorbei war, saßen beide Prinzen schockiert und schweigend da.
    „Warum ist das so schlimm?“, fragte Caroline schließlich.
    Karim schaute sie an. „Erinnerst du dich an den Tag, als wir an diesem Wüstendorf vorbeikamen und ich dir gezeigt habe, dass sich auf dem Haus des Anführers eine Satellitenschüssel befand?“ Sie nickte.
    „In einigen Tagen wissen die meisten Bürger von Barakat, dass das Siegel von Shakur gestohlen wurde und sich nicht mehr im Besitz des herrschenden Hauses befindet. Die gewöhnlichen Bürger werden damit rechnen, dass es zu einer Unglückswelle kommt, und sie werden diese vermutlich allein schon durch ihre Ängste auslösen. Schlimmer noch ist, dass mein Bruder Omar ohnehin Schwierigkeiten mit einem dieser Wüstenscheichs hat, der möglicherweise von dieser Nachricht ermutigt wird. Andere Stämme könnten sich mit ihm verbünden. Dann wäre das Unglück, mit dem die Leute rechnen, da.“
    Es war Caroline nicht bewusst, dass sie Karims Probleme fast schon als ihre eigenen empfand. Sie spürte nur, dass es schrecklich wäre, wenn Davids egoistische Gier einen Krieg in diesem exotischen und schönen Land auslösen würde. „Lieber Himmel!“, flüsterte sie. „Könnt ihr denn gar nichts dagegen unternehmen?“
    „Wir müssen etwas dagegen unternehmen“, erwiderte Karim.
    Und Rafi erklärte: „Diese Möglichkeit haben wir nicht genug mit einberechnet. In unserem ursprünglichen Plan hätte Mr Percy nicht die Gelegenheit gehabt, sich an die Presse zu wenden. Wir haben das Risiko wohl nicht genügend abgewogen.“ Bedauernd schaute er Karim an, denn er war es gewesen, der – hitzköpfig wie er war – Karim zu der Entführung gedrängt hatte. „Wir haben geglaubt, die Drohungen würden ihn zum Schweigen veranlassen.“
    Karim sagte etwas auf Arabisch, und Rafi entschuldigte sich achselzuckend.
    Caroline schaute von einem zum anderen und begriff instinktiv, was zwischen den beiden ablief. „Was hast du denn angedroht?“, fragte sie, und ein kalter Schauer rann ihr über den Rücken.
    Karim hatte eine reglose Miene aufgesetzt. Rafi zuckte mit den Achseln. Keiner von beiden wollte ihr antworten.
    „Was denn?“ Caroline blieb beharrlich.
    „Nun“, stellte sie munter fest, als klar wurde, dass sie keine Antwort bekommen würde. „Es gibt doch nur eins, was Entführer androhen, oder nicht? Ihr habt gedroht, mich umzubringen.“ Sie war seltsam kühl, gefühlsmäßig wie körperlich, und schien über allem zu schweben. Ihre Stimme klang unnatürlich.
    Rafi murmelte etwas vor sich hin, was wie eine Entschuldigung klang, stand auf und ging.
    „Habt ihr das so gemeint?“, fragte sie Karim in diesem gefühllosen Tonfall, als ginge es um eine bedeutungslose Angelegenheit.
    Schließlich reagierte Karim. „Natürlich habe ich nicht die Absicht, dir etwas anzutun, Caroline! Wir haben deinem Verlobten aus den Gründen gedroht, die ich dir schon genannt habe, und wollten damit verhindern, dass die Information bis zu den Wüstenstämmen gelangt.“
    Er klang ungeduldig, redete mit ihr aber wie mit einer Freundin, die ihm

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