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Julia Gold Band 0045

Julia Gold Band 0045

Titel: Julia Gold Band 0045 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy Stephanie Howard Alexandra Sellers
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Frauen geht, dachte sie verächtlich. Das hatte sie auch bei ihrem Vater erlebt. Allerdings war ihre Mutter auch nicht viel anders gewesen, denn sie hatte Leah nicht vor den Gemeinheiten ihres Stiefvaters geschützt.
    In einem musste Leah Sharif al Kader jedoch zustimmen: Sie konnte gut mit Kindern umgehen. Wenn sie ihren Job im Königshaus verlieren würde, wollte sie nach Australien zurückkehren und in einem Kindergarten oder – heim arbeiten.
    Nachdem Leah sich wieder etwas beruhigt hatte, stickte sie weiter. Auf einmal hörte sie, wie ihr Bruder in ihrer Suite nach ihr rief.
    „Ich bin im Garten, Glen“, antwortete sie und stand auf, erfreut und erleichtert über seinen Besuch.
    Sie eilte ihm entgegen und wäre beinahe mit ihm zusammengestoßen. Glen hielt sie an den Armen fest und redete ungewöhnlich eindringlich auf sie ein.
    „Leah, ich habe nur wenig Zeit. Komm schnell rein.“
    „Was ist los?“ Sie war alarmiert, denn so angespannt und besorgt hatte sie ihren Bruder noch nie erlebt.
    Von seiner sonst so strahlenden Miene, die ebenso typisch für ihn war wie seine blauen Augen und das hellblonde Haar, war nichts mehr zu sehen. Nach der Scheidung der Eltern hatte er sich geschworen, dass ihm nie wieder etwas nahegehen sollte.
    Doch heute wirkte er sehr bedrückt. Er ignorierte Leahs Frage, schob seine Schwester in den Salon und schloss rasch die Tür hinter ihnen. Dann öffnete er das Hemd und zog einen Gürtel hervor.
    „Glen, was soll das?“
    „In diesem Gürtel sind zehntausend Dollar, Leah. Ich möchte, dass du sie behältst.“ Dabei schaute er sie eindringlich an.
    „Aber weshalb? Was soll ich damit?“, fragte sie bestürzt. Sie verstand überhaupt nichts mehr.
    Er reichte ihr den Gürtel. „Zahl das Geld auf dein Bankkonto ein.“
    „Sag mir doch endlich, warum. Du kannst es doch auf deins einzahlen.“
    „Nein, das hat etwas mit den Steuern zu tun“, erklärte er, während er ins Schlafzimmer ging.
    Leah folgte ihm und beobachtete, wie er den Gürtel unter ihr Kopfkissen schob. „Hast du dir etwas zuschulden kommen lassen, Glen? Bist du in dunkle Geschäfte verwickelt?“
    „Nein.“ Er blickte sie kurz an. „Keine Sorge, Leah. Es ist völlig legales Geld.“
    „Weshalb soll ich dann …“
    „Ich habe keine Zeit, es dir zu erklären. Der König hat einen außerplanmäßigen Flug angeordnet. Ich muss jetzt gehen.“
    Er knöpfte das Hemd rasch wieder zu. Dann küsste er Leah auf die Stirn. „Wünsch mir Glück, Schwesterherz“, sagte er mit rauer Stimme und bemühte sich krampfhaft, dabei möglichst unbekümmert zu lächeln.
    Irgendetwas war nicht in Ordnung. „Glen, hat der Flug etwas mit der eigenartigen Atmosphäre zu tun, die heute Vormittag im Palast zu spüren war?“
    Sein Lächeln verschwand. Er legte ihr die Hände auf die Schultern, sein Blick verriet Verzweiflung. „Was meinst du damit? Was hast du gespürt?“, erkundigte er sich. „Was ist geschehen?“ Nun packte er sie so fest an den Schultern, dass sich seine Fingernägel in Leahs Haut gruben. „Sag es mir bitte! Es ist sehr wichtig.“
    „Es ist nichts Bestimmtes“, antwortete sie. „Nur so ein Gefühl. Ich habe gedacht, es hätte mit der der Ankunft des Scheichs von Zubani zu tun. Er scheint überall Verwirrung zu stiften.“
    „Sonst nichts?“
    „Nein.“
    Er war sichtlich erleichtert. Leah hätte gern ihre Sorgen mit ihm besprochen, war sich jedoch bewusst, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt war.
    „Ich muss unbedingt mit dir reden, Glen“, sagte sie eindringlich. „Auf jeden Fall, sobald du zurück bist.“
    „Leah …“ Seine Miene war schmerzverzerrt. Er umarmte seine Schwester so innig, dass sie sein Herz pochen spürte. Dann strich er ihr mit der Wange übers Haar, eine Geste, die Leah zutiefst berührte, denn so deutlich hatte Glen ihr seine Zuneigung noch nie gezeigt. Normalerweise gab er ihr einen Kuss auf Nase oder Stirn, umarmte Leah kurz oder drückte ihr die Hand. Und auf einmal überfiel sie die schlimme Ahnung, es könne ein Abschied für immer sein.
    „Bleib heute Nacht in deiner Suite, Leah“, forderte er sie mit rauer Stimme auf. „Wenn es im Palast unruhig wird, halte dich fern.“
    „Glen …“ Panik erfasste sie. „Ist es ein riskanter Flug?“
    „Flugzeuge zu fliegen ist für mich kein Problem, das weißt du doch.“ Er löste sich von ihr. „Ich muss gehen. Sei so lieb und tu, was ich dir gesagt habe.“
    Verzweifelt folgte sie ihm, als er zur Tür ging. Sie

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