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Fountain Bridge - Verbotene Küsse (Deutsche Ausgabe): E-Novella (German Edition)

Fountain Bridge - Verbotene Küsse (Deutsche Ausgabe): E-Novella (German Edition)

Titel: Fountain Bridge - Verbotene Küsse (Deutsche Ausgabe): E-Novella (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha Young
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Kapitel 1
    E s ist immer dasselbe, wenn man etwas in einem großen Haufen von Sachen sucht: Das, was man sucht, befindet sich unweigerlich ganz zuunterst. Endlich hatte ich den letzten Karton auf die andere Seite des Zimmers geschleppt, wo ich ihn fallen ließ und mir den Schweiß von der Stirn wischte.
    Als ich vor drei Monaten bei Adam eingezogen war, hatte ich ihm versprochen, sämtliche Kartons mit Krimskrams, die ich in seinem unbenutzten Zimmer zwischengelagert hatte, innerhalb von zwei Wochen auszupacken. Leider hatte ich dieses Versprechen gebrochen, und ich gebe zu, dass ich noch immer den Tumor vorschob, um der Standpauke zu entgehen, die mir sonst von ihm geblüht hätte. Vor acht Monaten hatte man bei mir einen Gehirntumor diagnostiziert. Zwar hatte er sich als gutartig herausgestellt, dennoch war es eine beängstigende Erfahrung gewesen. Die Diagnose hatte meine Familie und meine Freundin Joss schwer erschüttert. Vor allem aber hatte sie Adam, dem besten Freund meines Bruders, einen kräftigen Tritt in den Allerwertesten versetzt. Er hatte endlich offen gestanden, dass er mich liebte, und seitdem waren wir kaum einen Tag getrennt gewesen. Obwohl unsere Beziehung sich seitdem verändert hatte, gab Adam sich Mühe, mich nicht zu behandeln, als wäre ich aus Glas. Trotzdem fiel mir auf, dass er mir Dinge durchgehen ließ, über die er sich früher geärgert hätte, zum Beispiel, dass ich seine schicke, penibel aufgeräumte Wohnung mit meinen Sachen überflutete. Ich wusste nicht recht, ob das an dem Tumor lag oder daran, dass wir jetzt ein Paar waren und er Kompromissbereitschaft signalisieren wollte.
    Mit einem triumphierenden »Ha!« stürzte ich mich auf den letzten Karton und riss das Klebeband ab. Darin fand ich genau das, wonach ich gesucht hatte. Ich lächelte und hatte den Karton bereits umgekippt, so dass meine alten Tagebücher mit lautem Poltern auf Adams Parkett hinunterregneten, als mir einfiel, dass Kratzspuren im Holz nicht ganz unwahrscheinlich waren, wenn man eine Kiste Bücher auskippte. Ich verzog besorgt das Gesicht und führte einen albernen kleinen Tanz über den Büchern auf, als könnte ich so auf wundersame Weise die Wirkung ihres Aufpralls abmildern.
    Was natürlich reines Wunschdenken war.
    Ich hockte mich auf den Boden, sammelte die Bücher ein und inspizierte das Parkett. Nichts. Gott sei Dank. Adam war Architekt, was bedeutete, dass er ganz genaue Vorstellungen davon hatte, wie sein Zuhause aussehen sollte – nämlich in erster Linie makellos, da es ihn ein kleines Vermögen gekostet hatte. Parkett war nicht billig. Adam hatte sein Leben für mich umgekrempelt. Er hatte eine Hundertachtziggradwende vom notorischen Aufreißer zum hingebungsvollen Freund vollzogen, vom Junggesellen und stolzen Besitzer einer noblen, perfekt aufgeräumten Wohnung zum liebenden Partner und stolzen Besitzer einer Designerwohnung voller Nippes, den seine komische, übermäßig romantische Freundin an allen möglichen Orten (unter anderem auch Wohltätigkeitsläden) zusammengekauft hatte. Er hatte mir erlaubt, mich in jedem Zimmer auszubreiten, und sein Parkett zu beschädigen war keine angemessene Art, sich dafür zu bedanken. Zur Entschuldigung küsste ich meine Fingerspitzen und presste sie auf den Fußboden.
    »Els, was war denn das für ein Krach? Alles in Ordnung?« Adams tiefe Stimme schallte quer durch den Flur. Er saß in seinem Arbeitszimmer und feilte gerade an einem neuen Projekt, das Braden und er gemeinsam betreuten.
    »M-hm!«, rief ich zurück und sah den Stapel Tagebücher durch, um mich zu vergewissern, dass keins fehlte. Die Tätigkeit beanspruchte meine gesamte Aufmerksamkeit, so dass ich Adams näherkommende Schritte gar nicht hörte.
    »Was machst du da?« Plötzlich war seine Stimme direkt über mir. Vor Schreck fuhr ich zusammen, verlor das Gleichgewicht und plumpste mit einem »Uff!« auf den Hosenboden.
    Ich hörte Adams unterdrücktes Gelächter und schaute anklagend zu ihm hoch. »Ich sollte dir eine Kuhglocke besorgen.«
    Adam ignorierte die Bemerkung, kniete sich neben mich und musterte die Tagebücher. Wie jedes Mal, wenn ich ihn ansah, war da dieses leichte Flattern in meiner Magengrube, und meine Haut begann am ganzen Körper zu prickeln. Mit seinen dichten dunklen Haaren und seinem phänomenalen, durch tägliche Besuche im Fitnessstudio gestählten Körper war Adam ein attraktiver Mann, und zwar die Art von attraktiv, die sich umgehend in heiß verwandelte, sobald

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