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JULIA GOLD Band 32

JULIA GOLD Band 32

Titel: JULIA GOLD Band 32 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Porter , Penny Jordan , Tracy Sinclair
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warme Glanz seiner Haut, seine dichten, dunklen Wimpern erinnerten sie an Seide und Samt. Nie zuvor hatte sie in Faisals Nähe etwas Ähnliches empfunden.
    „Na, halte ich der Begutachtung stand?“
    Es kostete sie fast übermenschliche Kraft, ihrer Empörung nicht freien Lauf zu lassen. Aber um Faisals willen musste sie sich bezähmen und die Bemerkungen dieser scharfen Zunge über sich ergehen lassen.
    Sie fuhren über die Küstenstraße. Rashid hatte die Klimaanlage angeschaltet, und der kühle Wind bewegte leicht Felicias Haar. Aus dem Radio erklang leise Musik, aber sie konnte sich einfach nicht entspannen. Unbewusst hatte sie die Hände in ihrem Schoß zu Fäusten geballt.
    „Nun entspannen Sie sich doch. Oder ist es nur die Tatsache, dass Sie Beifahrer sind und nicht selbst fahren können, die Sie so nervös macht? Warum geben die europäischen Frauen alle Weiblichkeit auf, indem sie darauf bestehen, alles selbst zu tun?“
    „Vielleicht weil die Erfahrung mit dem männlichen Geschlecht uns gelehrt hat, wie unklug es ist, sich völlig von den Männern abhängig zu machen.“
    „Wollen Sie Faisal aus diesem Grund heiraten?“, fragte Rashid sichtlich erstaunt. „Weil Sie in ihm einen Menschen zu haben glauben, an dessen Schulter Sie sich anlehnen können? Seltsam, ich hätte nicht gedacht, dass Sie so anschmiegsam sind. Aber Faisal ist schwach, Miss Gordon. Die Frau, die ihn einmal heiratet, muss Mutter, Geliebte und manchmal sogar Gefängniswärter sein. Sind Sie sicher, dass Sie all diesen Rollen gewachsen sind?“
    „Es ist leicht, Faisals Fehler anzuprangern, wenn er sich nicht verteidigen kann“, entgegnete Felicia hitzig und versuchte, die mögliche Wahrheit in Rashids Worten zu ignorieren. Dabei hatte sie selbst schon festgestellt, dass Faisal, wenn es nicht nach seinem Kopf ging, gern in die Rolle des hilflosen kleinen Jungen schlüpfte.
    „Sie halten wenigstens zu ihm.“
    Zum soundsovielten Mal fragte sich Felicia, wie sie sich je von Faisal hatte überreden lassen können, nach Kuwait zu fahren. Er hatte ihr Flugticket bezahlt, ihre eigenen Ersparnisse waren für den Kauf einer neuen Garderobe ausgegeben, und Faisal hatte ihr versichert, dass sie sich sehr bald in Kuwait wiedersehen würden. Er setzte also voraus, dass sie bis zu ihrer Hochzeit bei seiner Familie bleiben würde. Wenn sie das nicht wollte, bis er fünfundzwanzig war, würde sie nach England zurückkehren müssen.
    Aber woher das Geld für das Flugticket nehmen? Felicia war sicher, dass Rashid Faisal nicht zurückkommen lassen würde, solange sie in Kuwait war. Also würde sie Faisal schreiben und ihn um Geld bitten müssen. Sie beschloss, das sofort nach Zahras Namenstag zu tun.
    Sie fuhren am Sief-Palast vorbei, auf dessen Glockenturm eine Fahne wehte.
    „Der Emir hält Audienz“, erklärte Rashid. „In unserem Land können sogar die Ärmsten um eine Audienz bitten, um ihm ihre Probleme vorzutragen.“
    „Solange sie männlichen Geschlechts sind“, entgegnete Felicia impulsiv.
    „Sie scheinen etwas gegen Männer zu haben, Miss Gordon.“
    Felicia war nie eine Kämpferin für die Emanzipation gewesen, doch sie sah sich keineswegs als ein den Männern unterwürfiges Wesen. So erwiderte sie hitzig: „Sie leugnen also nicht, dass die Frauen in Ihrem Land einen minderwertigen Status haben?“
    „Und das stachelt Ihre bekehrerischen Instinkte an? Würde es Sie überraschen zu hören, dass Frauen auch bei uns Rechte haben? Dass sie sich beim Emir beschweren und sogar ihre Ehe annullieren lassen können, wenn sie glauben, nicht gerecht behandelt zu werden? Vielleicht spricht die Tatsache, dass nur sehr wenige von diesem Recht Gebrauch machen, für sich.“
    „Oder sie unterstreicht die Ausweglosigkeit ihrer Situation.“
    Rashid nahm eine scharfe Kurve, und Felicia, die zum Fenster hinausgeschaut hatte, wurde hart gegen ihn geschleudert. Mit dem Arm stieß er leicht an ihren Busen, und Felicia empfand eine seltsame Erregung. Warum reagierte sie jedes Mal so empfindlich, wenn er ihr nahe kam?
    „Wir kommen jetzt zum Bankenviertel und dem Souk, Miss Gordon“, erklärte Rashid ihr. „Ich schlage vor, wir stellen den Wagen ab und gehen zu Fuß weiter.“
    Rashid parkte das Auto in der Tiefgarage eines riesigen Büroblocks aus Glas und Chrom.
    „In diesem Gebäude haben wir unsere Hauptniederlassung“, erzählte er ihr. „Das Haus gehört zu den Ersten, die wir haben bauen lassen. Sie wissen sicher, dass vierzig Prozent

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